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Eine Krone für Mörder
Morgan Rice


Ein Thron fГјr Schwestern #7
Morgan Rices Vorstellungskraft ist grenzenlos. In einer weiteren Reihe, die genauso unterhaltsam wie die vorherige scheint, erzählt uns EIN THRON FÜR SCHWESTERN die Geschichte von zwei Schwestern (Sophia und Kate), Waisen die darum kämpfen in der grausamen und anstregenden Welt des Waisenhauses zu überleben. Ein sofortiger Erfolg. Ich kann es kaum erwarten den zweiten und dritten Band zu lesen! Books and Movie Reviews (Roberto Mattos) Die neue #1 Bestseller Epic Fantasiereihe von Morgan Rice! In EINE KRONE FÜR MÖRDER (Ein Thron für Schwestern – Buch Sieben) haben Sophia, Kate und Lucas endlich die Möglichkeit sich auf die Suche nach ihren langen verloren geglaubten Eltern zu machen. Werden sie sie finden?Sind sie am Leben?Und was für eine Nachricht halten sie für sie bereit?Die Reise fordert allerdings einen Preis. Ashton bleibt ohne Herrscherin und der Krähenmeister lauert darauf, zuzuschlagen. Da das Schicksal des Königreichs im Ausgleich lag, kann Hilfe vielleicht von dem unwahrscheinlichsten Ort aller kommen: Stonehome. EINE KRONE FÜR MÖRDER (Ein Thron für Schwestern – Buch Sieben) ist Buch #7 in einer umwerfenden neuen Fantasiereihe mit Liebe, Herzschmerz, Tragödie, Aktion, Abenteuer, Magie, Schwerter, Hexerei, Drachen, Schicksal und herzklopfende Spannung. Ein fesselndes Buch, gefüllt mit Charakteren, in die Sie sich verlieben werden und eine Welt, die Sie nie vergessen werden. Buch #8 in der Reihe wird schon bald erscheinen. mächtiger Opener für eine Reihe eine Kombination von lebhaften Protagonisten und herausfordernden Umständen erzeugt und die nicht nur junge Erwachsene, sondern auch Erwachsene Fantasy Fans in den Bann zieht, mit epischen Geschichten, gefüllt mit mächtigen Freundschaften und Gegnern. Midwest Book Review (Diane Donovan)







EINE KRONE FГњR MГ–RDER



(EIN THRON FГњR SCHWESTERN-- BUCH 7)



MORGAN RICE


Morgan Rice



Morgan Rice ist #1 Bestseller und der Bestseller Author von USA Today der epischen Fantasy-Reihe DER RING DER ZAUBEREI, die aus siebzehn Büchern besteht; von der #1 Bestseller Reihe DER WEG DER VAMPIRE, die aus zwölf Büchern besteht; der #1 Bestseller Reihe DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, ein postapokalyptischer Thriller, der aus drei Büchern besteht, die epische Fantasie Reihe VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN, die aus sechs Büchern besteht; der epischen Fantasie Reihe FÜR RUHM UND KRONE, die aus 8 Büchern besteht Fantasie Reihe EIN TRHON FÜR SCHWESTERN, die aus fünf Büchern besteht (andauernd); und die neue Science Fiction Reihe DIE INVASIONSCHRONIKEN. Morgans Bücher sind in Audio und Druckausgabe und in 25 Sprachen übersetzt erhältlich.

Morgan hört gerne von Ihnen, schauen Sie also gerne einmal bei www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com) vorbei und melden Sie sich für die Mailingliste an. Erhalten Sie ein kostenloses Buch, kostenlose Werbegeschenke, laden Sie sich eine kostenlose App herunter, erhalten Sie die neusten exklusiven Nachrichten, verbinden Sie sich bei Facebook und Twitter und bleiben Sie in Kontakt!


Entscheiden Sie sich fГјr Morgan Rice



“Wenn Sie glauben, dass es keinen Grund gibt, nach dem Ende der SORCERER’s SERIEN weiterzuleben, dann liegen sie falsch. In AUFSTIEG DES DRACHEN bietet Morgan Rice etwas, was eine weitere brilliante Reihe zu werden verspricht, sie zieht uns in eine Fantasie voll von Trolls und Drachen, mit Mut, Ehre, Werten, Magie und Glauben an das Schicksal. Morgan hat es wieder einmal geschafft eine starke Reihe an Charakteren zu erstellen, die uns auf jeder Seite begeistern … Empfohlen für die dauerhafte Bücherei von allen Lesern, die gut geschriebene Fantasy lieben.”

--BГјcher und Filme Bewertung

Roberto Mattos



“Eine aktionsgeladene Fantasy die sicher die Fans von Morgen Rices vorherigen Novellen erfreuen wird, zusammen mit den Fans von Büchern wie THE INHERITANCE CYCLE von Christopher Paolini … Fans von junger Erwachsener Fiktion werden dieses neueste Werk von Rice verehren und noch mehr haben wollen.”

--The Wanderer, Ein Literatur Journal (in Bezug auf Rise of the Dragons)



“Eine inspirierte Fantasie, die die Elemente von Mystery und Intrigien in seine Hauptgeschichte bringt. A Quest of Heroes geht vor allem um Mut und darüber einen Sinn im Leben zu erkennen, der zu Wachstum, Reife und Exzellenz führt … Für diejenigen die gehaltreiche Fantasie Abenteuer suchen, die Protagonisten, Mittel und Aktionen bieten ein kräftiges Set an Zusammentreffen, die sich gut auf Thors Evolution von einem verträumten Kind in einen jungen Erwachsenen konzentriert, mit unmöglichen Überlebenschancen …Nur der Anfang von dem, was verspricht eine epische, junge Erwachsenereihe zu werden.”

--Midwest Book Review (D. Donovan, E-Book Bewerter)



“THE SORCERERS RING hat alle Zutaten für einen sofortigen Erfolg: Handlung, Gegenanschläge, Mystery, tapfere Ritter und blühende Beziehungen reichlich versehen mit gebrochenen Herzen, Enttäuschung und Betrug. Das unterhält Sie für Stunden und befriedigt alle Altersstufen. Empfohlen für die Bücherei von allen Fantasy Lesern.”

--BГјcher und Film Bewertungen, Robert Mattos



“In diesem aktionsgeladenen ersten Buch in der epischen Fantasie Sorcerers Ring Reihe (im Moment 14 Bücher), stellt Rice seinen Lesern die 14-jährige Thorgrin “Thor” Mc Leod vor, dessen Traum es ist, die Silver Legion, der Elite Ritter beizutreten, die dem König dienen … Rice’s Schrifstil ist solide und die Voraussetzung faszinierend.”

--Publishers Weekly


BГјcher von Morgan Rice



DIE INVASIONSCHRONIKEN

ГњBERMITTLUNG (Buch #1)

ANKUNFT (Buch #2)



EIN THRON FГњR SCHWESTERN

EIN THRON FГњR SCHWESTERN (Buch #1)

EIN GERICHT FГњR DIEBE (Buch #2)

EIN LIED FГњR WAISEN (Buch #3)

EIN KLAGELIED FГњR PRINZEN (Buch #4)

EIN JUWEL FГњR KГ–NIGE (Buch #5)

EIN KUSS FГњR KГ–NIGINNEN (Buch #6)

EINE KRONE FГњR MГ–RDER (Buch #7)

EIN HГ„NDEDRUCK FГњR THRONERBINNEN (Buch #8)



FГњR RUHM UND KRONE

SLAVIN, KRIEGERIN, KГ–NIGIN (Buch 1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (Buch 2)

RITTER, THRONFOLGER, PRINZ (Buch 3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KГ–NIG (Buch 4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (Buch 5)

HELD, VERRГ„TER, TOCHTER (Buch 6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (Buch 7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (Buch 8)



VON KГ–NIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (Buch 1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (Buch 2)

DAS GEWICHT DER EHRE (Buch 3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (Buch 4)

EIN REICH DER SCHATTEN (Buch 5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (Buch 6)



DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (Buch 1)

MARSCH DER KГ–NIGE (Buch 2)

FESTMAHL DER DRACHEN (Buch 3)

KAMPF DER EHRE (Buch 4)

SCHWUR DES RUHMS (Buch 5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (Buch 6)

RITUS DER SCHWERTER (Buch 7)

GEWГ„HR DER WAFFEN (Buch 8)

HIMMEL DER ZAUBER (Buch 9)

MEER DER SCHILDE (Buch 10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (Buch 11)

LAND DES FEUERS (Buch 12)

DIE HERRSCHAFT DER KГ–NIGINNEN (Buch 13)

DER EID DER BRГњDER (Buch 14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (Buch 15)

DAS TOURNIER DER RITTER (Buch 16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (Buch 17)



DIE TRILOGIE DES ГњBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (Buch 1)

ARENA ZWEI (Buch 2)

ARENA DREI (Buch 3)



GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (Buch 1)



DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (Buch 1)

VERGГ–TTERT (Buch 2)

VERRATEN (Buch 3)

BESTIMMT (Buch 4)

BEGEHRT (Buch 5)

VERMГ„HLT (Buch 6)

GELOBT (Buch 7)

GEFUNDEN (Buch 8)

ERWECKT (Buch 9)

ERSEHNT (Buch 10)

BERUFEN (Buch 11)

BESESSEN (Buch 12)


Wussten Sie, dass ich mehrere Reihen geschrieben habe? Wenn Sie noch nicht alle meine Reihen gelesen haben, klicken Sie auf das Bild darunter, um eine Reihe herunterzuladen!




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Copyright © 2017 durch Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer wie im US-amerikanischen Urheberrechtsgesetz von 1976 erlaubt, darf kein Teil dieser Veröffentlichung in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen werden oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem ohne die vorherige Genehmigung des Autors gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Genuss lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch für eine andere Person freigeben möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger eine zusätzliche Kopie. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht für Ihre Verwendung erworben wurde, geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dieses Buch ist reine Fiktion. Namen, Charaktere, Geschäfte, Organisationen, Orte, Ereignisse und Ereignisse sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen lebenden oder toten Personen ist völlig zufällig.


INHALTE



KAPITEL EINS (#uc13e4890-3d3d-5fac-b3cf-ed0f6ddedd07)

KAPITEL ZWEI (#u40e1d838-8007-5853-8609-2fcc586806cf)

KAPITEL DREI (#ubccfaa55-9c2e-54b5-a68d-2d6410a53c35)

KAPITEL VIER (#uaf0feead-0828-5666-91f4-41cf18f2e068)

KAPITEL FГњNF (#u656a60b7-1a59-5753-a5f8-44c0d187affc)

KAPITEL SECHS (#u43e4a5d6-f943-5e0a-aac3-f19db5f1c479)

KAPITEL SIEBEN (#u32847c41-5851-5f28-995f-5998f030925f)

KAPITEL ACHT (#u9a0471b1-c532-56a2-8a2d-18ba97a8abc7)

KAPITEL NEUN (#u3cd0de45-aecd-5d06-9bfa-dc1ceb8f2573)

KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ELF (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWГ–LF (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL FГњNFZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FГњNFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREISSIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL EINUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ZWEIUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL DREIUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL VIERUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL FГњNFUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SECHSUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL SIEBENUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)

KAPITEL ACHTUNDDREIГџIG (#litres_trial_promo)




KAPITEL EINS


Sophia stand vor der Versammlung und versuchte sich nicht zu überwältigt von der ganzen Pracht davon zu fühlen oder von allem, was bis heute passiert war. Um sie herum standen Adlige in einer Art Putz, die Ashtons Schneider und Kleidermacher seit Wochen beschäftigt hatte, während Soldaten in ihren schönsten Uniformen da standen.

Es war natürlich nicht nur der Adel. Die Versammlung der Adligen war jetzt eine Versammlung für alle, mit dem gemeinsamen Volk auf den Bänken, gekleidet, in was auch immer sie für diese Gelegenheit finden konnten.

„Ich fГјhle mich nicht richtig angezogen“, beschwerte sich Sophia bei Kate, die Sophia einen Arm bot, um sich anzulehnen. Ihr weiГџes Kleid schien schon fast schlicht, neben dem Gold und den Juwelen, die Seide und die Brokate und sogar nach der Anpassung durch den Kleidermacher der Stadt, spannte es sich, um die Schwellung ihrer Schwangerschaft zu bedecken. Neben ihr drГјckte sich Sienne, ihre Waldkatze mit einem sanften Schnurren gegen sie.

“Heute ist dein Hochzeitstag”, sagte Kate. „Du bist auf jeden Fall die schГ¶nste Frau im Zimmer.“

„Unser Hochzeitstag“, sagte Sophia, obwohl man das beim Anblick ihrer Schwester nicht gedacht hГ¤tte. Kate trug eine MilitГ¤runiform und Sophia zweifelte daran, dass sich Гјberhaupt jemand getraut hatte, ihr ein Kleid vorzuschlagen.

„Da ist nur noch die kleine Angelegenheit deiner KrГ¶nung, die wir zuerst machen“, sagte Kate mit einem LГ¤cheln.

Sophia nahm einen vorsichtigen Atemzug und fühlte, wie das Kind in ihr sich bewegte, als sie das tat. Das ließ sie lächeln. All diese Wochen und es war schwer zu glauben, dass sie schon bald Mutter werden würde.

“Fertig?”, fragte Kate.

Sophia nickte. „Ich bin bereit.“

Kate führte sie nach draußen und der Jubel der wartenden Menge traf Sophia in einer Welle der Geräusche. So viele Menschen warteten da draußen. Sophia konnte sie hören und die Anwesenheit ihrer Gedanken um sich herum spüren. Sie konnte eine geistige Nachricht der Freude fühlen, von denen mit Talenten wie ihrem, die sich von dem Rest abhoben, obwohl es nur wenige davon gab.

„Ich wГјnschte Cora und Emeline wГ¤ren hier“, sagte Sophia.

„Sie werden zurГјck sein, sobald sie die Stonehome AnfГјhrer Гјberredet haben, sich nicht mehr zu verstecken“, versicherte Kate ihr.

Sophia hatte halb erwartet, dass sie nach dem Krieg mit einem der ihren auf dem Thron bleiben wГјrden.

Ich hatte gedacht, sie wГјrden bleiben, schickte Sophia zu ihrer Schwester.

Kate zuckte mit den Schultern. Sie sind daran gewöhnt sich zu verstecken und die meisten von ihnen haben ein Leben in Stonehome. Cora und Emeline werden sie zurückholen. Jetzt komm, unsere Kutsche wartet.

Das stimmte und der Gedanke daran, dass sie in einer goldenen Kutsche zu ihrer Hochzeit fahren würde, war schon fast ausreichend, um Sophia zum Lachen zu bringen. Wenn jemand ihr gesagt hätte, dass dies ihre Hochzeit sein würde, wenn sie groß wäre, hätte sie es nicht geglaubt. Dennoch war die Kutsche nötig. Sophia war sich nicht sicher, ob sie die Strecke über den Hauptplatz der Stadt zu Fuß gehen könnte, ohne total erschöpft anzukommen, also stiegen sie und Kate in ihre Kutsche und vier weiße Pferde zogen sie in gemäßigtem Trott, während all die Mitglieder der Vereinigung dahinter folgten und jubelten.

Wenn sie nur so vereint sein könnten, wenn sie streiten, schickte Sophia zu Kate.

Du hast viel geschafft, schickte Kate zurГјck. Du musst etwas richtig gemacht haben.

Sophia war sich nicht sicher, wie viel sie bis jetzt erreicht hatte. Oh, sie hatte ihre Erklärung am Ende des Krieges für Ashton gemacht und sie hoffte, dass sie den Menschen ein besseres Leben ermöglicht hatte, aber Leben im Königreich war komplex. Es schien, dass für jeden Vorschlag den sie machte, es ein Dutzend Hindernisse, Vorschläge und Ratschläge gab.

Wie zum Beispiel mit dem Wiederaufbau von Ashton nach dem Krieg. Wenn sie aus ihrer Kutsche schaute, konnte Sophia die Gebäude inmitten des Wiederaufbaus sehen, Soldaten, die zu Arbeitern wurden, während sie an der Stadt arbeiteten, dennoch schien jeder Tag eine neue Debatte darüber zu bringen, ob dies oder das Gebäude eher geeignet war für den, der das Land besaß oder wer jetzt die Arbeit machen sollte, jetzt wo Leibeigenschaft nicht länger mehr eine Option war.

Das ist eine Sache, die ich erreicht habe, schickte Sophia, als sie an einer Gruppe Männer vorbeikamen, die ihre Zeichen der Leibeigenen auf den nackten Waden trugen, niemand störte sie oder versuchte sie zu kommandieren, jetzt wo sie frei waren. Wenn ich nichts anderes tue, dann wird das ausreichend sein.

Ich denke, du wirst noch viel mehr tun, versicherte Kate ihr.

Um sie herum jubelte die Menge weiter. Musik spielte hier und da, als Straßenkünstler der Feier beitraten. Lord Cranston und seine Männer marschierten ein, begleiteten die Prozession in perfektem Schritt, als sie in Richtung Platz liefen. Jemand warf etwas und Kate fing es skeptisch, aber es war nur eine Blume. Sophia lächelte und befestigte sie so gut sie konnte in dem kurzen Haar ihrer Schwester.

„Ich werde etwas dazu beitragen, damit du wenigstens ein bisschen wie eine Braut aussiehst“, sagte Sophia.

„Sollten wir nicht beide Masken tragen?“

Nein”, sagte Sophia bestimmt. Das war eine Sache, bei der sie deutlich gewesen war, aus demselben Grund, warum das hier nicht in der Kirche der maskierten Göttin stattfinden würde, sondern am Platz dahinter.

Der Platz war so voll mit Menschen, dass es Soldaten brauchte, die in der Mitte Platz schafften. Es gab eine Bühne mit Seiden behängt und mit einem Thron neben dem Altar. Die aktuelle Hohepriesterin der maskierten Göttin stand dort zusammen mit Sophia und Kates Cousins Hans und Jan, Frig und Ulf waren in den Bergen und beaufsichtigten den Wiederaufbau von Monthys, während Rika, Oli und Endi noch in Ishjemme waren.

Lucas stand ebenfalls dort, glänzte in seiner Seidenrobe, und schaffte es sowohl erfreut für seine Schwestern als auch überraschend unruhig auszusehen.

Hast du das GefГјhl, das er einfach nur alles erledigt haben will, sodass er unsere Eltern suchen kann? schickte Sophia zu Kate.

Sodass wir suchen können, korrigierte Kate sie. Es muss schwer sein, warten zu müssen, wenn er jetzt weiß, wo wir suchen müssen und nicht einmal die Aussicht auf eine Hochzeit zu haben, um sich die Zeit zu vertreiben.

Wenn einer von euch glaubt, dass ich nicht glücklich für euch bin, schickte Lucas ihnen beiden, dann liegt ihr falsch. Ich würde diesen Tag auf keinen Fall verpassen wollen. Bist du bereit Königin zu werden, Sophia?

Als Antwort darauf stieg Sophia aus der Kutsche und ging zur Bühne, während die Menge jubelte. Sie drehte sich um und schaute in die versammelte Menschenmenge, sie fühlte die Freude und die Hoffnung. Sie wusste, dass man von ihr erwartete, dass sie sprach.

“Vor ein paar Wochen habe ich Ashton mit meiner Armee Гјbernommen”, sagte sie. „Ich habe die Entscheidung als eine KГ¶nigin getroffen, weil ich eine Armee hatte, die hinter mir stand. Dann bin ich zur Vereinigung der Adligen gegangen und habe ihnen mein Anliegen vorgetragen. Sie haben zugestimmt, mich als KГ¶nigin zu akzeptieren, weil mein Blut mir das Recht dazu gibt. Heute werde ich gekrГ¶nt, aber keiner dieser Dinge scheint mir ausreichend. Also frage ich euch: wollt ihr mich als KГ¶nigin haben?

Als der Antwortjubel kam, ging Sophia zum Thron und setzte sich darauf. Hans kam mit einer Krone nach vorne, ein zartes Ding, dessen Platin und Golddrähte sich wie Ranken umwoben, juwelenbesetzte Blumen waren um seine Ränder geschlungen. Er überreichte es der Hohepriesterin der maskierten Göttin. Das war ein Teil der Zeremonie, den Sophia gerne ausgelassen hätte, aber wenn sie alles an Ashton vereinigen wollte, dann musste sie zeigen, dass sie gewillt war, alle seine Menschen zu akzeptieren, inklusive die vielen Anhänger der maskierten Göttinnen Kirche.

“Mit der Macht, die ich von der maskierten Göttin erworben habe”, begann die Hohepriesterin und machte dann eine Pause, als wenn sie sich daran erinnern musste, dass sie noch mehr sagen musste, “durch das Recht deines Blutes, der Genehmigung der Vereinigung und … dem offensichtlichen Willen der Menschen, benenne ich dich Sophia zur Königin des Königreichs.“

Der Jubel, als sie die Krone auf Sophias Kopf setzte, war schon fast betäubend. Sophia schaute in all die lächelnden Gesichter der Menschen, die ihr wichtig waren und sie wusste, dass es nur sehr wenige Dinge waren, die sie noch glücklicher machen könnten.

AuГџer natГјrlich die Hochzeit, die folgen wГјrde.



***



Sebastian stand am Eingang des maskierten Göttinnen Tempels und wünschte sich, er wäre bei Sophia, wenn sie gekrönt wurde. Das wäre schon eine gebrochene Tradition bis jetzt, wenn man bedachte, was sie gleich tun würden.

“Nervös?”, fragte er Will, der in seiner Soldaten Uniform neben ihm stand. Seine Familie würde irgendwo da draußen sein. Ein Teil von Sebastian wünschte sich, dass seine Familie noch da wäre, um diesen Moment zu erleben, trotz allem, was sie dem Königreich, ihm und Sophia angetan hatten.

„Ich habe Angst“, versicherte Will ihm. „Und du?“

Sebastian lГ¤chelte. „Ich bin froh, dass dies endlich passiert, nach allem, was vorher los war.“

Trompeten erklangen, signalisierten ihm loszugehen und endlich die Frau zu heiraten, die er liebte.

Er ging durch die Menge, seine Kleidung war so schlicht wie die von Sophia, eine zweite Hälfte, machte ein Ganzes.

Die Menschen traten fГјr ihn beiseite und Sebastian war immer noch ein wenig Гјberrascht von dem guten Willen, den sie fГјr ihn zu haben schienen, trotz all der GerГјchte, die es um ihn gab und trotz allem was seine Familie in den Jahren getan hatte.



Er trat auf die Bühne und fiel auf ein Knie, sein Kopf beugte sich in Anerkennung dieser neu gekrönten Königin. Sophia lachte und stand auf und zog ihn auf die Beine.

„Du musst das nicht tun“, sagte sie. „Du musst dich nicht verbeugen.“

„Ich mache das aber“, sagte Sebastian. „Ich mГ¶chte, dass die Menschen sehen, dass dies unser KГ¶nigreich ist. Das du die KГ¶nigin bist.“

„Und du wirst schon bald mein KГ¶nig neben mir sein“, erwiderte Sophia. Sie sah aus, als wenn sie ihn kГјssen wollte und Sebastian wollte sie auf jeden Fall kГјssen, aber das wГјrde warten mГјssen.

Die Hohepriesterin machte ein kleines, ärgerliches Geräusch, als wenn sie sie daran erinnern wollte, dass eine Hochzeit auf sie wartete.

“Wir haben uns heute hier versammelt, um die Hochzeit der Königin Sophia vom Haus Danse mit Prinz Sebastian vom Haus von Flamberg zu feiern. Sie stehen unmaskiert vor dem Anblick der Göttin und voreinander.“

Sie lieГџ praktischerweise den Teil aus, wo niemand von ihnen der traditionellen Zeremonie gefolgt war. Sebastian sagte nichts. Die Tatsache, dass er die Frau heiratete, die er liebte, war das Einzige, was wichtig war.

„Jetzt“, sagte die Hohepriesterin, „sagte KГ¶nigin Sophia mir, dass sie gerne hier ihre eigenen WГ¶rter einbringen wГјrde. Ihre MajestГ¤t?“

Sophia griff nach Sebastians Gesicht und in dem Moment war die Menge so ruhig, dass die Wörter durch den Wind getragen wurden.

“Als ich dich das erste Mal getroffen habe”, begann sie, “wusste ich nicht, wer ich bin. Ich kannte meinen Platz in der Welt nicht oder ob ich überhaupt einen hatte. Aber ich wusste, dass ich dich liebe. Der Teil war beständig. Der Teil hat sich nicht geändert. Ich liebe dich Sebastian und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen.”

Dann war Sebastian an der Reihe, aber er hatte sich nicht darauf vorbereitet, was er sagen wollte. Er hatte gedacht, er wГјrde es wissen, wenn die Zeit reif war und wie sich herausstellte, wusste er das.

“Wir haben so viel durchgemacht”, sagte Sebastian. „Ich hatte Momente, in denen ich dachte, dass ich dich verloren habe und Momente, in denen ich wusste, dass ich dich nicht verdiene. Ich habe versucht dir auch, auГџerhalb der Grenzen des KГ¶nigreichs zu folgen und am Ende, hast du mich gefunden. Ich liebe dich Sophia.“ Er machte eine kurze Pause und lГ¤chelte. „Ich hГ¤tte nie gedacht, dass ich derjenige wГ¤re, der in die KГ¶nigsfamilie einheiratet.“

Die Hohepriesterin nahm ihre Hände und legte sie ineinander. Sebastians Herz pulsierte vor Vorfreude. Normalerweise wäre das der Moment, wenn sie sie als verheiratet verkündete, aber so wollte Sophia das nicht haben.

Stattdessen erklangen die Sirenen wieder.



***



Kate schaute nach draußen zum Eingang der Kirche der maskierten Göttin, nicht in der Lage ihre Aufregung noch länger zu verbergen. Ihre Schwester war heute gekrönt worden und war verheiratet, das wäre schon einer der besten Tage in ihrem Leben gewesen, aber jetzt fühlte es sich an, als wenn sie lange genug gewartet hätte. Sie schaute voller Vorfreude, als Will hineinkam.

Keiner von ihnen schaute so toll aus wie Sophia und Sebastian, aber das war okay für Kate. Sie waren Soldaten, keine Herrscher. Es war ausreichend, dass Will derselbe schöne Junge war, den sie erstmals gesehen hatte, als sie seine Eltern in der Schmiede besucht hatte.

Er ging die Bühne herunter und auf dem halben Weg zogen Lord Cranston und seine Männer ihre Schwerter und bildeten einen Stahlbogen für Will, damit er darunter hindurchlaufen konnte. Es freute Kate, dass zu sehen und sie war froh, dass sie alle noch am Leben waren, nach dem Kampf, den sie gekämpft hatten.

Will kam auf die BГјhne und Kate griff nach seiner Hand, sie wollte nicht warten, bis die verwelkte, alte Priesterin entschied, dass es Zeit dafГјr war.

„Als ich dich zum ersten Mal getroffen habe“, sagte Will, „dachte ich, du wГ¤rst eigenwillig, stur und dass du uns wahrscheinlich beide tГ¶ten wГјrdest. Ich fragte mich, welche Art von wildem MГ¤dchen in die Schmiede meiner Eltern gekommen war. Jetzt weiГџ ich, dass du alles dieser Dinge bist, Kate und es ist nur ein Teil davon, was dich so wunderbar macht. Ich will dein Mann sein, bis die Sterne dunkel werden, so dunkel, dass ich dich nicht mehr sehen kann oder bis ich so stumpfsinnige werde, dass ich dich aufhalte.“

“Du hГ¤ltst mich nicht auf”, antwortete Kate. „Mein Herz schlГ¤gt schon schneller bei deinem Anblick. Ich wГјnschte, ich kГ¶nnte dir versprechen mich mit dir niederzulassen und in Frieden zu leben, aber wir wissen beide, dass das nicht die Art ist, wie die Welt funktioniert. Krieg kann sogar in den glГјcklichsten Zeiten ausbrechen und es liegt nicht in meiner Natur, dabei einfach nur zuzusehen. Dennoch ehe das Schwert oder Bogen oder einfach nur das Alter uns in Anspruch nimmt, will ich, dass du mir gehГ¶rst.“

Das war nicht die gewöhnliche Art von Versprechen, aber das war es, was Kates Herz sagte und sie nahm an, das war der Teil, der zählte. Die Hohepriesterin sah nicht besonders beeindruckt aus, aber von Kates Standpunkt aus, war es nur ein zusätzlicher Bonus.

„Also jetzt wo ihr eure eigenen Versprechungen gegeben habt, frage ich dich Sophia vom Haus Danse, willst du Sebastian vom Haus Flamberg zu deinem Mann nehmen?“

„Ja, ich will“, sagte Sophia neben Kate.

“Und du Kate vom Haus Danse nimmst du Will … Sohn von Thomas dem Schmied, zu deinem Mann?”

„Habe ich das nicht gerade gesagt?“, sagte Kate und versuchte nicht zu lachen, bei der UnfГ¤higkeit der alten Frau, nicht zu verstehen, dass ein Sohn eines Schmieds vielleicht keinen Hausnamen hatte. „Okay, okay, ja ich will.“

„Willst du Sebastian vom Haus Flamberg Sophia vom Haus Danse zu deiner Frau nehmen?“

„Ja, ich will“, sagte Sebastian.

„Und du Will willst du Kate vom Haus Danse zu deiner Frau nehmen?“

“Ich will”, sagte er und hörte sich glücklicher an, als Kate vermutete, wie jemand sein konnte, bei der Aussicht darauf den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen.

„Dann ist es mir eine Freude, zu erklГ¤ren, dass ihr eins seid, vereinigt vor den Augen der GГ¶ttin“, gab die Priesterin bekannt.

Aber Kate hörte sie nicht mehr. Sie war schon viel zu sehr damit beschäftigt, Will zu küssen.




KAPITEL ZWEI


Der Krähenmeister beobachtete seine Flotte mit Zufriedenheit, als sie an das Land der nördlichen Küste segelten, was einmal dem Königreich der Witwe gehört hatte. Die Invasionsflotte war wie ein Blutstrom im Wasser, die Krähen flogen hoch oben in Herden, die eher wie Sturmwolken aussahen.

Vorne lag ein kleiner Fischerhafen, kaum ein geeigneter Start für seinen Feldzug, aber nach der Zeit, die er auf See verbracht hatte, wäre es ein willkommener Vorgeschmack für die Dinge, die kamen. Die Schiffe blieben zurück, warteten auf sein Signal und der Krähenmeister hielt einen Moment inne, um die Schönheit von all dem aufzunehmen und den Frieden, den das Sonnenlicht ausstrahlte.

Er winkte trГ¤ge und flГјsterte, wissend, dass ein Hundert KrГ¤henvГ¶gel die WГ¶rter zu seinen KapitГ¤nen krГ¤chzen wГјrden. „Lasst uns anfangen.“

Die Schiffe begannen sich wie individuelle Komponenten einer wunderschönen Todesmaschine vorwärtszubewegen, jedes glitt an seine zugeteilte Stelle, als sie zum Hafen fuhren. Der Krähenmeister nahm an, dass die Kapitäne wetteifern würden, um zu sehen, wer seine Aufgabe am genausten ausführen konnte, wer ihm mit dem Gehorsam seiner Crew am besten zufriedenstellen konnte. Sie schienen nie zu lernen, dass es ihm egal war und nur die Toten, die folgen würden wichtig waren.

„Es wird Tote geben“, murmelte er, als einer seiner Haustiere auf seiner Schulter landete. „Es wird genug Tote auf der Welt geben.“

Die Krähe krächzte seine Zustimmung, so wie es sein sollte. Seine Kreaturen hatten in den letzten Wochen gut gegessen, die Toten vom Krieg um Ashton füllten immer noch seine Speicher der Macht, selbst als täglich neue Todesfälle aus dem Reich der Neuen Armee kamen.

“Es wird heute noch mehr geben”, sagte er mit einem grimmigen Lächeln, als sowohl Soldaten und Möchtegern Soldaten sich aufstellten, um ihre Heime an der Bucht zu verteidigen.

Kannnonenschüsse erklangen, die ersten Schüsse erklangen über dem Wasser, das Krachen ihres Einschlags war nachhallend. Schon bald würde die Luft so dick vor Rauch sein, dass er der Einzige wäre, der noch sehen konnte, was passierte, dank seiner Vögel. Schon bald würden seine Männer seinen Befehlen absolut vertrauen müssen.

„Sage der dritten Kompanie, sich weiter auszubreiten“, sagte er zu einem seiner VerbГјndeten. „Das wird jeden davon abhalten, die KГјste hoch zu fliehen.“

„Ja, mein Lord“, antwortete der junge Mann.

„Macht fГјr mich ein Landungsboot fertig.“

„Ja, mein Lord.“

“Und erinnere die Männer an meine Befehle: diejenigen, die sich widersetzen werden gnadenlos getötet.”

„Ja, mein Lord“, sagte der Helfer wieder.

Als wenn der Kapitän des Krähenmeisters erinnert werden müsste. Sie kannten seine Regeln, seine Wünsche. Er saß am Deck des Flaggschiffs und sah die Kannnonenkugeln einschlagen und Männer unter dem Kugelhagel der Musketen fallen. Endlich entschied er, dass der Moment reif war und er ging zum Landungsboot, das heruntergelassen worden war und überprüfte seine Waffen.

„Rudern“, befahl er den MГ¤nnern und sie begannen zu rudern, bemГјht ihn ans Ufer zu seinen Truppen zu bringen.

Er hielt eine Hand hoch, als seine Krähen ihn warnten und die Männer hielten noch rechtzeitig an, ehe eine Kugel von einer älteren Kannnone vor ihnen ins Wasser krachte.

„Weiter.“

Das Landungsboot glitt durch die Wellen, und trotz der überwältigenden Kraft der neuen Armee sprangen einige der wartenden Männer zum Angriff. Der Krähenmeister sprang mit erhobenem Schwert auf die Ufermauer, um sie zu treffen.

Er schnitt dem Ersten durch die Brust, dann trat er zur Seite, als ein weiterer ihn angriff. Er parierte einen Schlag und tötete einen weiteren Mann mit der beiläufigen Effizienz von langer Übung. Es war so dumm von Männern wie diesem hier zu glauben, dass sie darauf hoffen konnten, ihn abzuwehren oder ihn sogar zu verletzen. Nur zwei Menschen hatten das in letzter Zeit geschafft und sowohl Kate Danse als auch ihr abscheulicher Bruder würden noch dafür sterben.

Für jetzt war das weder ein Kampf noch eine Schlächterei und der Krähenmeister feierte das. Er hackte und stieß, brachte mit jeder Bewegung Feinde nieder. Als er eine junge Frau sah, die weglaufen wollte, zog er eine Pistole und schoss ihr in den Rücken, dann machte er mit seiner dringlichen Arbeit weiter.

„Bitte“, bat ein Mann und warf sein Schwert als Zeichen der Ergebung nieder. Der KrГ¤henmeister schlachtete ihn ab und ging zum nГ¤chsten Гјber.

Das Schlachten war so unvermeidlich wie auch notwendig. Eine Zerstreuung von schlecht bewaffneten Milizen konnte nicht darauf hoffen, sich gegen diese vielen Feinde zu verteidigen. Es geschah so schnell, dass es schwer vorstellbar war, was sie erreicht hatten, indem sie Гјberhaupt durchgehalten hatten. Wahrscheinlich hatte das was mit Ehre oder irgendeinem anderen Quatsch zu tun.

“Ah”, sagte der KrГ¤henmeister zu sich selbst, als er durch die Augen einer seiner Kreaturen schaute und einen Menschenknoten sah, der in die nahen Berge floh, in Richtung SГјden. Er kam wieder zu sich selbst und schaute zum nГ¤chsten seiner KapitГ¤ne. „Eine Gruppe Bewohner flieht auf einem Pfad nicht weit von hier. Nimm MГ¤nner mit und schlachte sie alle, bitte.“

„Ja, mein Lord“, erwiderte der Mann. Wenn die Arbeit des TГ¶tens von Unschuldigen ihn stГ¶rte, dann zeigte er es nicht. Aber wenn er auch ein Mann gewesen wГ¤re, der sich solchen Dingen widersetzte, dann hГ¤tte der KrГ¤henmeister ihn schon lange vorher getГ¶tet.

Der Krähenmeister stand im Gefolge des Kampfes und hörte der Art von Stille zu, die nur vom Tod kam. Er hörte den Krähen zu, als sie landeten, und ihre Arbeit begannen und fühlte die Macht fließen, als sie ihren Anteil fraßen. Es war ein klägliches Rinnsal im Vergleich zu den Kriegen, die vorher stattgefunden hatten, aber es würde noch mehr geben.

Er schickte sein Bewusstsein in seine GeschГ¶pfe und lieГџ sie mit seiner Stimme sprechen. „Diese Stadt gehГ¶rt mir“, sagte er. „Gebt auf oder ihr werdet sterben. Liefert all diejenigen mit Magie oder ihr werdet sterben. Tut, was euch befohlen wird oder ihr werdet sterben. Ihr seid jetzt nichts mehr und nichts weniger als Sklaven. Gehorcht und ihr werdet noch kein KrГ¤henfutter werden. Gehorcht nicht und ihr werdet sterben.“

Er schickte seine Kreaturen in die Luft und lieГџ sie das Land, das er bei seinem ersten Anlauf eingenommen hatte, beobachten. Er konnte den Horizont sehen, der sich weit von ihm ausstreckte, mit all den Versprechungen von noch mehr Land zum Erobern, noch mehr Toten um seine Tiere zu fГјttern.

Der Krähenmeister empfing normalerweise keine Vision. Bestenfalls gaben ihm seine Krähen genug Aufschlüsse darüber, was passieren würde. Er war keine Hexe vom Brunnen, die an den Fäden der Zukunft ziehen konnte und selbst ihren eigenen Tod nicht vorhersehen hatte können. Jetzt erreichte ihn die Vision, geboren auf den Flügeln seiner Hausstiere.

Er sah ein Baby, das in den Armen seine Mutter lag, und erkannte die neu gekrönte Königin des Königreichs sofort. Er sah Gefahr hinter dem Kind und noch mehr als Gefahr. Der Tod, den er so lange mit dem Leben von anderen abgewehrt hatte, stand jetzt im Schatten dieses Babys. Es griff nach ihm, mit der Unschuldigkeit eines Kindes und der Krähenmeister schreckte davor zurück und floh wieder zu sich selbst.

Er stand inmitten der Stadt, die er eingenommen hatte und schГјttelte seinen Kopf.

„Ist alles in Ordnung, mein Lord?“, fragte sein Helfer.

„Ja“, antwortete der KrГ¤henmeister, wenn er SchwГ¤che zugab, mГјsste er den Mann tГ¶ten. Wenn irgendein Hinweis auf Angst die in ihm aufstieg, an die OberflГ¤che kam, dann wГјrden alle, die es sahen, sterben. Ja, das war ein Gedanke.

“Ich habe meine Meinung geГ¤ndert”, sagte er. „Wir werden die Eroberung fГјr die nГ¤chste Stadt aufbewahren. LГ¶scht diese aus. TГ¶tet jeden Bewohner, MГ¤nner, Frauen oder … Babys in den Armen. Lasst keine Steine umgedreht.”

Der Helfer stellte keine Fragen, stellte es nicht infrage, nicht mehr als sein Hauptmann infrage gestellt hatte, die Fliehenden zu jagen.

„Wie Sie wГјnschen, mein Lord“, versprach er.

Der Krähenmeister hatte keinen Zweifel daran. Er befahl und die Menschen starben als Antwort. Wenn es ein Kind gab, was eine Bedrohung für ihn darstellte … dann müsste das Kind sterben … zusammen mit seiner Mutter.




KAPITEL DREI


Emeline stand mitten im Herzen von Stonehome und versuchte, ihren Frust nicht zu zeigen, während sie im Steinkreis auf all die Bewohner schaute. Cora und Aidan standen neben ihr, was ihr eine Hilfe war, aber wenn alle anderen gegen sie waren, schien nicht mal das ausreichend.

„Sophia hat uns geschickt, um euch zu Гјberzeugen zurГјck nach Ashton zu kommen“, erklГ¤rte Emeline und konzentrierte sich auf die Stelle, wo Asha und Vincente saГџen. Wie oft hatten sie das hier jetzt diskutiert? Es hatte so lange gedauert, um zu dem Punkt zu kommen, wo sie dies zusammen im Kreis diskutierten.

„Es gab keinen Grund fГјr euch nach dem Kampf nach Stonehome zurГјckzukehren. Sie baut ein KГ¶nigreich auf, wo unsere Art frei ist und nichts befГјrchten muss.“

„Es gibt immer etwas zu fГјrchten, solange diejenigen die uns hassen existieren“, erwiderte Asha. „Sie hГ¤tte der Kirche der maskierten GГ¶ttin befehlen sollen, zu schlieГџen. Sie kГ¶nnte die SchlГ¤chter fГјr ihre Verbrechen hГ¤ngen lassen.“

“Und das hätte einen Bürgerkrieg bedeutet”, sagte Cora neben Emeline.

„Besser einen Krieg, als neben denen zu leben, die uns hassen“, sagte Asha. „Wer uns solche Dinge angetan hat, dem kann niemals vergeben werden.“

Vincente gab dem Ganzen eine andere Größe, aber war auch nicht hilfreicher. „Das ist ein Ort, wo wir eine Gemeinschaft aufgebaut haben, Emeline. Das ist ein Ort, bei dem wir sicher sind, dass wir in Sicherheit sind. Ich habe keine Zweifel, dass Sophia gute Absichten hat, aber das ist nicht dasselbe, wie in der Lage zu sein, die Dinge zu Г¤ndern.“

Emeline musste ihren Drang zurГјckhalten, sie fГјr ihre Dummheit anzuschreien. Cora musste das gesehen haben, denn sie legte eine Hand auf Emelines Arm.

“Das wird schon gut werden”, flГјsterte sie. „Sie werden es vielleicht einsehen.“

„Was du „einsehen“ nennst“, keifte Asha von der anderen Seite des Steinkreises, „nenne ich Verrat an unseren Leuten. Wir sind hier sicher und nicht in deiner Welt.“

Emeline warf ihr einen wütenden Blick zu. Asha konnte Coras Flüstern nicht gehört haben, was hieß, dass sie Coras Gedanken gelesen hatten. Das war mehr als gemein; es war gefährlich, besonders, da Asha diejenige war, die Emeline beigebracht hatte, Erinnerungen bei jemandem zu löschen.

„Die Menschen sind frei, zu kommen und zu gehen, wenn sie mГ¶chten“, sagte Vincente. „Wenn Sophia wirklich ein KГ¶nigreich aufbaut, wo unsere Kinder frei sind, dann werden die Menschen schon von alleine kommen und nicht auf Antrag ihrer Boten.

“Und wie wird es bis dahin aussehen?“, antwortete Emeline. „Wie wird es aussehen, wenn all diejenigen mit Talenten versteckt werden, als wenn man sich wegen ihnen schГ¤men wГјrde? Wird es so aussehen, dass wir keine Bedrohung sind oder wird es den Menschen Raum geben zu behaupten, dass wir ein Geheimnis planen? Damit die alten GerГјchte wieder aufkommen?“

Der schwerste Teil an der Menge um sie herum war, dass es unmöglich für Emeline war abzuschätzen, was für eine Wirkung ihre Worte hatten. Bei einer anderen Menge hätte sie einfach nach ihren Gedanken greifen oder zumindest zuhören können, wie sie sich untereinander unterhielten. Hier waren die Gespräche stille Gedanken die vor und zurückflogen gut genug dirigiert, sodass sie kein Teil davon war.

“Vielleicht hast du recht”, sagte Vincente.

„Haben sie nicht“, sagte Asha. „Sie sind diejenigen, die uns weniger sicher gemacht haben, indem sie es geschafft haben, dass die Menschen wissen, wo wir sind.“

„Wir haben es niemandem gesagt“, sagte Cora.

Asha schnaubte. „Als wenn sie es nicht aus deinem Kopf entnehmen konnten. Wenn du nicht von der KГ¶nigin geschickt worden wГ¤rest, dann hГ¤tte ich jeden Gedanken den du hast genommen.“

„Nein“, sagte Aidan und legte eine beschГјtzende Hand auf Coras Schulter. „Das wirst du nicht.“

Vincente stand auf, seine volle Größe war mehr als beeindruckend, um die Dinge zu beruhigen. „Das ist genug Streit. Asha, die neue Abwehr wird mehr als genug sein, um uns zu beschГјtzen, sogar dann, wenn Menschen uns finden. Was den Rest angeht … schlage ich eine Vision vor.“

„Eine Vision“, fragte Emeline.

Vincente machte eine Geste, welche die Menge um sie herum mit einbezog. „Wir haben unsere Gedanken zusammengelegt und wir werden sehen, was fГјr ein Ergebnis aus jeder Handlung kommt. Es ist nicht perfekt, aber es wird uns helfen uns zu entscheiden, was wir tun mГјssen.“

Der Gedanke, die Gedanken von vielen Menschen zusammenzulegen, war besorgniserregend, aber wenn es ihr eine Gelegenheit gab, sie zu Гјberreden, dann wГјrde Emeline sich nicht zurГјckhalten.

„Okay“, sagte sie. „Wie machen wir das?“

Einfach die Gedanken mit den anderen verbinden, sagte Vincente. Sie warten.

Emeline nutzte ihre Talente und jetzt konnte sie die Gedanken derjenigen im Kreis um sie herum fГјhlen, die auf sie warteten. Sie waren jetzt offen auf eine Art wie noch nie zuvor. Sie nahm einen Atemzug und tauchte in die Gedanken ein.

Sie war sie selbst und nicht sie selbst, beides, ein individueller Gedankenstrudel und die größere Wolke von ihnen, die sie zusammentrieb. Mit so vielen Menschen an einem Ort gab es Macht, die größer war, als eine Person jemals besitzen könnte. Die Macht geriet in den Fokus und Emeline spürte, wie Vincentes Hand sie mit dem beherrschte, was sie für eine Fähigkeit hielt, die aus langer Übung stammte.

Konzentriert euch auf die Zukunft schickte er. Darauf was passiert, wenn –

Er kam nicht weiter, denn in dem Moment Гјberkam ihm eine Vision mit der Kraft eines Waldbrandes.

In der Vision gab es Feuer. Es flackerte über die Dächer von Ashton, zerstörte es. Soldaten in Ockerfarbenden Uniformen liefen durch die Straßen und töteten dabei. Emeline hörte Frauen im Inneren der Häuser schreien, sah Männer, die getötet wurden, als sie auf den Straßen versuchten zu fliehen. Die Vision schien durch die Straßen zu schweben und gab ihnen kaum genug Zeit, um das Gemetzel aufzunehmen, als sie zum Palast gingen.

Um sie herum ließ die Zerstörung von Ashton Emeline beim Sehen stöhnen. Die Schlachterei war schrecklich, aber merkwürdigerweise, war der Verlust der Orte, an denen sie aufgewachsen war, schon fast genauso schlimm. Sie sah die Kähne, die auf dem Fluss brannten und dachte an den, auf dem sie versucht hatte, aus der Stadt zu fliehen. Es brach ihr fast das Herz den Marktplatz mit Leichen übersät zu sehen, anstatt mit Marktständen.

Sie erreichten den Palast und der Krähenmeister wartete. Es war kein Irrtum dabei, in seinem altmodischen langen Mantel und mit den Vögeln, die ihn umkreisten. Sogar in diesem Bild ließ sein Anblick Emeline schaudern, aber sie konnte nicht wegschauen. Sie beobachtete, wie er durch den Palast marschierte, wie er so leicht tötete, dass es schon fast belanglos für ihn schien.

Das Bild veränderte sich und er stand auf einem Balkon, ein Baby in seinen Armen. Instinktiv wusste Emeline, dass es Sophias Kind war. Es gab einen Schein an ihr, der sie an Sophias Gedanken erinnerte und Emeline wollte nach dem Kind greifen, um es zu schützen.

Es gab nichts, was sie hier tun konnte, außer dem Krähenmeister zusehen, wie er das Baby hielt, wie er sie über seinem Kopf hielt. Während die Krähen nach unten zum Fressen kamen…

Emeline keuchte, als sie wieder in ihren Körper zurückkam, ihr Herz raste. Im Kreis konnte sie die anderen sehen die hoch schauten, verblüfft oder erschrocken. Sie wusste, dass sie alle dieselben Dinge gesehen hatten, die sie gesehen hatte. Da war der Sinn.

„Wir mГјssen ihnen helfen“, sagte Emeline, sobald sie wieder genug Atem hatte.

„Was?“, fragte Cora. „Was ist los?“

“Der KrГ¤henmeister wird Ashton abbrennen”, sagte Emeline. „Er wird Sophias Kind tГ¶ten. Wir haben es in einer Vision gesehen.“

Sofort bekam Cora einen entschlossenen Ausdruck. „Dann mГјssen wir ihn aufhalten.“ Emeline sah, wie sie sich im Kreis umschaute. „Wir mГјssen ihn aufhalten.“

“Du willst, dass noch mehr Menschen fГјr dich sterben?”, fragte Asha von der anderen Seite des Kreises. „Ist nicht schon genug kaputt gegangen, nur damit deine Freundin den Thron bekommt?“

„Ich habe von diesem Mann gehГ¶rt“, sagte Vincente. „Gegen ihn anzugehen wГ¤re gefГ¤hrlich. Das ist eine zu groГџe Bitte.“

„Es ist zu viel zu fragen, dass ihr dabei helft, ein Kind zu retten?“, frage Emeline und hГ¶rte ihre Stimme sich erheben.

„Nicht unser Kind“, sagte Asha.

Um sie herum summte der Kreis mit Gedanken. Das machte Emeline noch wГјtender, weil es sie daran erinnerte, wie viel Kraft in Stonehome lag.

„Nicht deins?“, entgegnete Emeline. “Sie wird die Thronerbin sein. Wenn ihr wollt, dass das euer KГ¶nigreich wird, anstatt ein Ort, wo ihr euch verstecken mГјsst, dann ist sie genauso eure Verantwortung wie die von allen anderen.“

Vincente schüttelte seinen Kopf. “Was würden wir tun müssen? Wir können nicht die ganze neue Armee in Ashton bekämpfen.“

„Dann bringt das Kind hier her“, antwortete Emeline. „Bringt jeden hier her. Ashton fГ¤llt vielleicht, aber das ist ein sicherer Ort. Er wurde dazu entworfen, sicher zu sein. Du hast selbst gesagt, dass es neue Abwehr gibt.“

„Abwehr fГјr uns“, antwortete Asha. „WГ¤nde, der Macht die groГџe Anstrengungen brauchen, um aufrecht gehalten zu werden. Sollen wir eine Stadt mit Menschen beschГјtzen, die dabei nicht mitmachen kГ¶nnen? Die uns immer gehasst haben?“

Cora mischte sich ein. „Als ich hier hergekommen bin, hat man mir gesagt, dass Stonehome ein Ort der Sicherheit fГјr jeden ist, der das braucht, nicht nur fГјr diejenigen mit Magie. War das eine LГјge?“

Stille folgte auf ihre Worte und Emeline konnte nur raten was die Antwort wäre, noch ehe Vincente sie ihr gab.

“Du hast uns zu einem Kampf gezwungen”, sagte er. „Wir werden nicht freiwillig in einen Kampf ziehen. Wir werden uns nicht untereinander opfern. Wir werden das vorbeigehen lassen und wir werden aus der Asche wieder aufstehen. Wir kГ¶nnen dir nicht helfen.“

„Ihr wollt nicht helfen“, korrigierte Emeline ihn. „Und wenn ihr nicht wollt, dann mache ich es eben alleine.“

„Wir werden das tun“, sagte Cora.

Emeline nickte. „Wenn ihr uns nicht helfen wollt, dann gehen wir nach Ashton. Wir werden Sophias Baby beschГјtzen.“

„Ihr werdet sterben“, sagte Asha. „Glaubst du, du kannst gegen eine ganze Armee kГ¤mpfen?“

Emeline zuckte mit den Schultern. „Glaubst du, das kГјmmert mich?“

„Das ist verrГјckt“, sagte Asha. „Wir sollten euch vom Gehen abhalten, zu eurer eigenen Sicherheit.“

Emeline verengte ihre Augen. “Glaubst du, ihr könntet das?”

Ohne auf eine Antwort zu warten, stand sie auf und ging aus dem Kreis. Es gab keinen Grund noch länger zu diskutieren und jeder Moment, der verstrich, war einer, in dem Sophias Baby in Gefahr war.

Sie mussten nach Ashton kommen.




KAPITEL VIER


Sophia hatte es nicht geschafft, irgendjemandem diese großzügige Hochzeitsfeier auszureden, auch wenn es sich wie die Art von Sache anhörte, welche die Adligen vor ihr vielleicht geschmissen hatten. Wenn sie sich auf dem Rasen des Palastes umschaute, war sie jedoch froh, dass sie es nicht hatte absagen können. So viele Menschen dort zu sehen und ihre Freude zu spüren ließ sie vor Glück strahlen.

„Es gibt viele Menschen, die uns gratulieren wollen“, sagte Sebastian mit seinen Armen um sie gelegt.

„Sie wissen schon, dass ich wissen werde, ob sie das wirklich ernst meinen, oder?“, sagte Sophia. Sie rieb sich ihren UnterrГјcken. Es gab einen tiefen Schmerz dort, bei dem sie sich am liebsten hinsetzen wollte, aber sie wollte auch noch ein wenig mit Sebastian tanzen.

“Sie meinen das ernst”, sagte Sebastian. Er zeigte dorthin, wo die Adelsfrauen des Hofs standen oder zur Musik der Geigen und Fagotte tanzten. „Sogar sie sind glГјcklich fГјr dich. Ich glaube, es gefГ¤llt ihnen in einem Hof zu leben, wo sie nicht immer alles vorspielen mГјssen.“

„Sie sind glГјcklich fГјr uns“, korrigierte Sophia ihn. Sie nahm seine HГ¤nde und fГјhrte ihn auf den Rasen, der als TanzflГ¤che diente. Sie lieГџ sich von Sebastian in die Arme nehmen, die Musiker an der Seite richteten sich nach ihnen und verlangsamten das Tempo des Tanzes ein wenig.

Um sie herum wirbelten die Menschen mit weitaus mehr Energie, als Sophia im Moment aufbringen konnte. Der Schmerz in ihrem Rücken hatte sich jetzt auf ihren Bauch ausgebreitet und sie nutzte den Moment, um sich von der Tanzfläche zurückzuziehen. Zwei Stühle, zwei Throne waren an der Seite des Rasens für sie und Sebastian aufgestellt. Sophia setzte sich froh auf ihrem Platz und Sienne rannte zu ihr, um sich zu ihren Füßen zu legen.

„Es erinnert mich ein wenig an den Tanz, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben“, sagte sie.

„Es gibt Unterschiede“, sagte Sebastian. „Weniger Masken zum Beispiel.“

„Das ist mir lieber“, sagte Sophia. „Die Menschen sollen nicht glauben, dass sie verstecken mГјssen, wer sie sind, nur um SpaГџ zu haben.“

Es gab noch andere Unterschiede. Es gab normale Menschen hier sowie auch Adlige, eine Handvoll Händler, die an einer Seite miteinander sprachen, eine Weberstochter, die mit einem Soldaten tanzte. Es gab Menschen hier, die einmal Leibeigene gewesen waren, jetzt konnten sie den Feierlichkeiten beiwohnen, anstatt hier zu bedienen. Mehrere Mädchen die Sophia aus dem Haus der Herrenlosen erkannte, standen an einer Seite und sahen glücklicher aus, als jemals zuvor.

„Ihre MajestГ¤ten“, sagte ein Mann und nГ¤herte sich ihnen und verbeugte sich. Seine rote und goldene Robe schien gegen die Dunkelheit seiner Haut zu schimmern, wГ¤hrend seine Augen so blass waren, dass sie schon fast lavendelfarben waren. „Ich bin High Merchant N’ka aus dem KГ¶nigreich Morgassa. Ihre glorreiche MajestГ¤t schickt seine GrГјsse fГјr ihre Hochzeit und hat mich gebeten, hier her zu reisen, um Handel mit ihrem KГ¶nigreich zu diskutieren.“

“Wir freuen uns darГјber mit Ihnen zu sprechen”, sagte Sophia. Der HГ¤ndler wollte etwas sagen und ein Blick auf seine Gedanken sagte ihr, dass er plante, einen ganzen Vertrag zu verhandeln hier und jetzt. „Nach der Hochzeit natГјrlich?“

„NatГјrlich Ihre MajestГ¤t. Ich werde eine Zeit lang in Ashton sein.“

“Jetzt genießen Sie erst einmal die Feierlichkeiten”, schlug Sophia vor.

Der Händler bot eine tiefe Verbeugung und verschwand wieder in der Menge. Als wenn seine Annäherung auch allen anderen die Erlaubnis gegeben hatte, kamen ein Dutzend weitere Leute nach vorne, von Adligen, die nach Händlern suchten, die Waren verkauften und das allgemeine Volk, das Beschwerden hatte. Jedes Mal sagte Sophia dasselbe, was sie dem Händler gesagt hatte und hoffte, dass es bald genug sein würde und dass sie den Rest des Abends genießen konnten.

Eine Person, die nicht so ganz die Feierlichkeiten zu genießen schien, war Lucas. Er stand in einer Ecke mit einem Weinglas, umgeben von einer Sammlung ziemlich junger Adelsfrauen und dennoch lächelte er nicht.

Ist alles in Ordnung? Fragte ihn Sophia.

Lucas lächelte in ihre Richtung, dann breitete er seine Hände aus. Ich bin glücklich für dich und Kate, aber es scheint, dass jede Frau hier glaubt, dass das ein Hinweis ist, dass ich als Nächstes heiraten muss und am besten sie.

Naja man weiГџ ja nie, erwiderte Sophia vielleicht ist eine von denen perfekt fГјr dich.

Vielleicht, schickte Lucas, obwohl er sich nicht wirklich überzeugt anhörte.

Keine Sorge, wir werden uns schon bald über gefährliches Terrain auf die Suche nach unseren Eltern begeben, versprach Sophia und du musst nicht mit dem unheimlichen Geschäft der königlichen Feierlichkeiten umgehen.

Als Antwort darauf, sagte Lucas etwas zu einer der Frauen in seiner Nähe, reichte ihr die Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Natürlich machte er es perfekt, tanzte mit der Art von Eleganz und Anmut, die wahrscheinlich von jahrelanger Übung kam. Beamte Ko, der Mann der ihn groß gezogen hatte, hatte ihn offenbar genauso sorgfältig im Tanzen trainiert, wie in allem anderen.

Kate und Will waren bereits dort, obwohl sie so ineinander verschlungen schienen, dass sie die Musik hauptsächlich ignorierten. Es half wahrscheinlich auch nicht, dass ihre Schwester besser im Umgang mit einem Schwert war, als beim Tanzen, während Sophia daran zweifelte, dass Will überhaupt viele formelle Hoftänze kannte. Beide schienen mehr als glücklich darüber, in den Armen des anderen zu liegen, sich gegenseitig Dinge zuzuflüstern und sich gelegentlich zu küssen. Sophia war nicht überrascht, als sie in Richtung Palast liefen und das so unauffällig, dass es niemand bemerkte.

Ein Teil von ihr wünschte sich, dass sie und Sebastian dasselbe machen konnten; das war immerhin ihre Hochzeitsnacht. Leider könnte zwar die neue Anführerin der Armee vielleicht die Aufmerksamkeit der Leute eine Weile vermeiden, aber Sophia ahnte, dass sie es bemerken würden, wenn die Königin und der König die Party frühzeitig verließen. Das Beste war, den Moment zu genießen, solange er da war, und zu akzeptieren, dass all diese Menschen hergekommen waren, weil sie ihr und Sebastian das Beste wünschten.

Sophia stand wieder auf, ging hinüber zu einem der Tische, wo Essen auf großen Platten bereitstand, das Hunderte hätte beköstigen können. Sie begann sich durch das Rebhuhn und den Wildschweinbraten zu stochern, die gezuckerten Datteln und die anderen Herrlichkeiten, die sie sich nie hatte vorstellen können, als sie noch ein Kind im Haus der Herrenlosen gewesen war.

“Du weißt schon, dass dir ein Diener Essen bringen könnte?“, fragte Sebastian, wenn auch mit einem Lächeln, dass Sophia sagte, dass er die Antwort bereits kannte.

„Es fГјhlt sich immer noch merkwГјrdig an, Menschen zu befehlen Dinge auszufГјhren, die ich auch selber machen kann“, sagte sie.

„Als KГ¶nigin, wГјrde ich sagen, wirst du dich daran gewГ¶hnen“, sagte Sebastian, „auГџerdem glaube ich, dass es wahrscheinlich gut ist, dass du das nicht bist. Vielleicht wГ¤re das KГ¶nigreich besser, wenn Menschen sich daran erinnerten, wie es ist keine Befehle auszuteilen.“

„Vielleicht“, stimmte Sophia zu. Sie konnte Menschen sehen, die sie jetzt beobachten und ein schneller Blick auf die Gedanken, um die Menschen um sie herum, sagte ihr, dass sie darauf warteten, dass sie sprach. Sie hatte das nicht geplant aber dennoch wusste sie, sie kГ¶nnte sie nicht enttГ¤uschen.

“Meine Freunde”, sagte sie und nahm ein Glas mit Apfelsaft. „Danke, dass Sie alle zu der Feier gekommen sind. Es tut gut so viele Menschen zu sehen, die Sebastian und mich kennen und lieben und ich werde hoffentlich in den nГ¤chsten Tagen die Chance haben, so viele mehr von euch kennenzulernen. Dieser Tag wГјrde ohne euch nicht stattfinden. Ohne Freunde, ohne Hilfe wГјrden Sebastian und ich wahrscheinlich schon vor Wochen gestorben sein. Wir wГјrden uns nicht haben oder dieses KГ¶nigreich. Wir hГ¤tten nicht die Chance die Dinge zu verГ¤ndern. Auf alle von euch.“

Sie hob ihr Glas zu einem Toast und die anderen erhoben ebenfalls ihre Gläser. Spontan drehte sie sich zu Sebastian und küsste ihn. Das erzeugte Jubel im Garten und Sophia entschied, dass sie sich nicht wegschleichen mussten, wie Kate und Will; wenn sie ankündigen würden, dass sie gingen, würden die Menschen sie wahrscheinlich in die Zimmer tragen. Vielleicht sollten sie es versuchen. Vielleicht –

Sie fühlte die ersten Zuckungen in sich, ihre Muskeln zogen sich mit so einer Kraft zusammen, dass Sophia sich fast doppelt hinüberbeugte. Sie ließ ein lautes Stöhnen vor Schmerz hören und konnte kaum atmen.

„Sophia?“, sagte Sebastian. „Was ist los? Gehts dir gut?”

Sophia konnte nicht antworten. Sie konnte kaum stehen, als eine neue Welle sie so hart traf, dass sie dabei schrie. Um sie herum begann die Menge zu murmeln, einige schauten besorgt, während die Musik zum Halt kam.

“Ist das Gift?”

“Ist sie krank?”

„Seit nicht dumm, es ist doch offensichtlich …“

Sophia fühlte die Nässe zwischen ihren Beinen, als ihre Fruchtblase platzte. Nach so viel Warterei schien es jetzt, als wenn alles zu schnell passierte.

„Ich glaube … ich glaube, das Baby kommt“, sagte sie.




KAPITEL FГњNF


Endi, der Duke von Ishjemme hörte das Schleifen der großen Statuen, als seine Männer sie zur Bucht zogen, er hasste das Geräusch, aber genoss, was es darstellte. Freiheit für Ishjemme. Freiheit für seine Menschen. Der heutige Tag wäre ein Symbol und ein Zeichen, dass die Menschen nie vergessen würden.

„Wir hГ¤tten diese Statuen der Danses schon vor Jahren zerstГ¶ren sollen“, sagte er zu seinem Bruder.

Oli nickte. „Wenn du das sagst, Endi.“

Endi bemerkte seine Unsicherheit. Er klopfte seinem Bruder auf die Schulter und fГјhlte, wie Oli zusammenzuckte. „Du stimmst mir nicht zu, Bruder? Komm, mir kannst du die Wahrheit sagen. Ich bin kein Monster, das die Menschen nur Ja sagen hГ¶ren will.“

„Naja ….“, begann Oli.

„Im Ernst, Oli“, sagte Endi. “Du solltest keine Angst vor mir haben. Du bist meine Familie.“

„Es ist nur, dass diese Statuen Teil unser Geschichte sind“, sagte Oli.

Jetzt verstand Endi. Er hätte wissen müssen, dass sein Bücherwurm Bruder es hassen würde, etwas zu zerstören, dass mit der Vergangenheit in Verbindung stand, aber das war die Vergangenheit und Endi wollte, dass es auch so blieb.

“Sie haben unser Zuhause zu lange kontrolliert”, sagte Endi. „Solange wir die Erinnerungen an sie an unseren Fjords neben unseren wahren Helden haben, wird es ein Anspruch sein, dass sie wieder zurГјckkommen kГ¶nnen, wann immer sie uns regieren wollen. Verstehst du, Oli?“

Oli nickte. „Ich verstehe.“

“Gut”, sagte Endi und signalisierte seinen Männern mit der Arbeit mit Äxten und Hammer zu beginnen, sie reduzierten sie auf Trümmer, die für nichts außer für Gebäude mehr gut waren. Er genoss den Anblick von Lord Alfred und Lady Christinas Statuen, als sie auseinanderbrachen. Es war eine Erinnerung daran, dass Ishjemme nicht mehr länger ihnen oder ihren Kindern gehörte.

„Die Dinge werden sich verГ¤ndern, Oli“, sagte Endi, „Und sich zum Besseren wenden. Es wird HГ¤user fГјr alle geben, die sie brauchen, Sicherheit fГјr das KГ¶nigreich und besseren Handel … Wie laufen die Dinge mit meinem Kanalschema?“

Es war ein kühner Plan, zu versuchen Ishjemmes Fjorde zu verbinden, wenn man die vielen Berge betrachtete, die im Inneren der Halbinsel standen, dennoch wenn sie Erfolg hatten, würde Ishjemme so reich wie die anderen der Händlerstaaten werden. Es hieß auch, dass sein Bruder etwas Nützliches zu tun hatte, den Fortschritt bewachen und sichergehen, dass es gute Karten zum Benutzen gab.

“Das ist schwer”, sagte Oli. „Berge zu durchschneiden und Schleusen fГјr die Boote zu bauen, braucht viele MГ¤nner.“

„Und viel Zeit“, sagte Endi, „aber wir schaffen wir das. Wir mГјssen.“

Es würde der Welt zeigen, was Ishjemme sein könnte. Es würde seiner Familie zeigen, wie sehr sie die Tradition zurückgehalten hatte. Mit so einem Projekt mit seinem Namen würden wahrscheinlich alle seine Brüder und Schwestern anerkennen, dass er schon immer der Erbe seines Vaters hätte werden sollen.“

„Wir mussten bereits mehrere Bereiche neu planen“, sagte Oli. „Es sind GehГ¶fte im Weg und die Menschen weigern sich, ihre HГ¤user zu verlassen.“

„Hast du ihnen Geld geboten?“, fragte Endi.

Oli nickte. „Wie du gesagt hast und einige sind gegangen, aber es gibt Menschen, die dort seit Generation leben.“

“Fortschritt ist notwendig”, sagte Endi, wГ¤hrend das Krachen der Hammer weiterging. „Aber keine Sorge, das Problem wird bald gelГ¶st.“

Sie gingen dorthin, wo mehr Männer auf den Schiffen arbeiteten. Endi machte es sich zur Aufgabe jedes Schiff zu kennen, das jetzt in den Hafen kam. Er hatte lange genug mit Spionen und Mördern zu tun gehabt, um zu wissen, wie einfach sie hineinkommen konnten. Er beobachtete den Fortschritt der Männer, die an einigen Booten arbeiteten, die immer noch auf dem Wasser lagen. Ishjemme musste beschützt werden

„Endi kann ich dir eine Frage stellen?“, sagte Oli.

„NatГјrlich kannst du das Bruder“, sagte Endi. „Obwohl du der KlГјgere bist. Ich nehme an, es gibt nicht viele Dinge, die du mich fragen kГ¶nntest und die nicht in einem deiner BГјcher stehen.“

Tatsächlich nahm Endi an, dass es einige Dinge gab, die er wusste, und sein Bruder nicht, hauptsächlich waren es Geheimnisse, welche die Menschen hatten oder die Dinge, die Menschen gegeneinander schmiedeten. Das war seine Welt.

“Es geht um Rika”, sagte Oli.

„Ah“, antwortete Endi und legte den Kopf schief.

„Wann wirst du sie aus ihren Zimmern lassen, Endi?“, fragte Oli. „Sie ist schon seit Wochen da drin.“

Endi nickte traurig. Sein jГјngster Bruder war Гјberraschend uneinsichtig. „Was soll ich machen? Ich kann sie nicht herauslassen, wenn sie in dieser rebellischen Phase ist. Das Beste, was ich tun kann, ist sie mit dem besten Essen und ihrer Harfe zu trГ¶sten. Wenn die Menschen sehen, dass sie bei allem widerspricht, dann lГ¤sst uns das schwach aussehen, Oli“

„Trotzdem“, sagte Oli, „war das nicht lange genug?“

„Es ist nicht, wie sie ohne Abendbrot ins Bett zu schicken, weil sie eine von Frigs Puppen geklaut hat“, sagte Endi mit einem Grinsen bei dem Gedanken daran, dass Frig jemals mit Puppen spielen wГјrde, anstatt mit Schwertern „Ich kann sie nicht herauslassen, bis sie zeigt, dass man ihr vertrauen kann. Bis sie mir ihre Treue schwГ¶rt bleibt sie da.“

„Das kann lange dauern“, erwiderte Oli.

“Ich weiß”, antwortete Endi mit einem traurigen Seufzen. Es gefiel ihm nicht, seine Schwester so einzuschließen, aber was konnte er sonst tun?

Ein Soldat kam und verbeugte sich. „Die Gefangenen, die sie beordert haben sind gebracht worden, mein Lord.“

„Gut“, sagte Endi. Er schaute zu seinem Bruder. “Sieht so aus, als wenn wir eine LГ¶sung fГјr das Kanalproblem gefunden haben. Komm, Oli.“

Er ging den Weg zurück, wo die Statuen zerbrochen wurden und die Trümmer in Einzelstücken auf dem Boden lagen. Ungefähr ein Dutzend Männer und Frauen standen dort mit verbundenen Händen.

„Man hat mir gesagt, ihr seid diejenigen, die GehГ¶fte auf dem Weg zu unserem neuen Kanal besitzen“, sagte Endi. „Ihr wollt euer Eigentum nicht verkaufen, obwohl ich versucht habe, groГџzГјgig zu sein.“

„Es sind unsere HГ¶fe!“, widersprach ein Mann.

“Und hier geht es um den Wohlstand von ganz Ishjemme”, gab Endi zurГјck. „Jede Familie wird davon profitieren, inklusive ihre. Ich will euch noch einmal Geld bieten. KГ¶nnt ihr nicht sehen, dass ihr keine Wahl habt?“

„Ein Mann ist immer frei seinen Weg in Ishjemme zu wГ¤hlen“, sagte ein weiterer Bauer. „Ja, aber dieser Weg hat Konsequenzen“, sagte Endi. „Ich werde euch eine letzte Chance geben. Als euer Herzog befehle ich euch, eure AnsprГјche zu erfГјllen.”

„Es ist unser Land“, rief der erste Mann.

Endi seufzte. „Denkt daran, dass ich euch eine Wahl gegeben habe. Die Befehle eures Herzogs nicht zu befolgen ist Betrug. MГ¤nner richtet die BetrГјger hin.”

Seine Männer setzten sich in Bewegung, dieselben Äxte und Hammer in ihren Händen, die sie benutzt hatten, um die Statuen zu zertrümmern. Sie zerstörten genauso einfach das Fleisch. Statuen schrien nicht oder bettelten oder machten sich in die Hosen oder gurgelnde Geräusche, aber das Knacken der Knochen war ausreichend nahe an dem Knacken der Steine. Endi sah sich zu seinem Bruder um und war nicht überrascht, Oli leichenblass zu sehen. Sein Bruder war nicht so stark wie er.

„Ich weiГџ, es ist schwer, Oli“, sagte er, als mehr Schreie im Hintergrund erklangen, „aber wir mГјssen tun, was nГ¶tig ist, wenn wir Ishjemme stark machen wollen. Wenn ich nicht die grausamen Dinge tue, die getan werden mГјssen, dann werden andere kommen und Schlimmeres tun.“

„Wie … wie du meinst, Bruder.“

Endi nahm seinen Bruder an den Schultern. „Zumindest heiГџt das, dass der Weg jetzt frei fГјr Bauprojekte ist. Ich habe recht, wenn ich daran denke, dass die LГ¤nder eines VerrГ¤ters verfallen, nicht wahr?“

„Ich … ich glaube, es gibt PrГ¤zedenzfГ¤lle“, sagte Oli. Endi konnte das Zittern in seiner Stimme hГ¶ren.

„Finde sie fГјr mich“, sagte Endi.

„Was ist mit den Familien dieser Menschen?“, sagte Oli. „Einige haben Kinder oder alte Verwandtschaft.“

„Tue, was immer du denkst, was das Beste fГјr sie ist“, sagte Endi. „Solange du sie aus dem Weg bekommst, ehe die Arbeit getan werden muss.“

„Das werde ich“, sagte Oli. Er dachte einen Moment nach. „Ich .. ich werde sofort eine Nachricht an die Arbeiter schicken.“

„Tu das“, sagte Endi.

Er sah zu, wie sein Bruder davoneilte, wissend, dass Olli nicht wirklich den Bedarf für all das hier verstand. Das war der Luxus, der mit dem Wissen kam, dass er nie die Macht haben würde. Rika hatte denselben Luxus. Die beiden waren wahrscheinlich die einzigen seiner Geschwister, die nie Krieger gewesen waren, die nie mit der harten Realität in der Welt umgehen mussten. Ein Teil des Grundes, warum Endi all das vor Oli getan hatte, war um sicherzugehen, dass sein Bruder das gelernt hatte, was manchmal gebraucht wurde.

Es war zu seinem eigenen Besten. Es war für jedermanns Besten. Sie würden das rechtzeitig sehen, und wenn sie das taten, dann würden sie ihm dafür danken. Sogar die weichherzige Rika würde sich beugen und zugeben, dass alles, was Endi getan hatte zum Besten war. So wie jeder andere würden sie dem zustimmen was gemacht werden musste oder …

Endi stand da und hörte dem Geräusch der fallenden Hammer noch ein wenig mehr zu. Sie würden es ihm an Ende danken.




KAPITEL SECHS


Jan Skyddar war wohl die einzige Person in ganz Ashton, der an Sophias Hochzeitstag unglücklich war und sich zwingen musste zu lächeln, damit er nicht die Dinge für sie und Sebastian ruinierte. Er musste so tun, als wenn er glücklich für sie war, auch wenn der Schmerz in seinem Herzen in beinahe in Stücke zerriss.

Jetzt wo sie sie eilig weggebracht hatten, damit sie ihr und Sebastians Kind gebären konnte, war es noch schlimmer.

„Willst du mit mir tanzen?“, fragte eine Adelsfrau. Um Jan ging die Feier weiter, die Musik war wieder im vollen Gange, als gefeiert wurde, dass sich Sophias Hochzeit in die bevorstehende Geburt des Thronerbens verwandelte.

Die Frau war wunderschön, elegant gekleidet und anmutig. Wenn er sie vor einem Jahr getroffen hätte, hätte Jan vielleicht Ja zum Tanzen gesagt und zu fast allem, was sie vorgeschlagen hätte. Jetzt konnte er es nicht mehr. Er spürte nichts, als er sie ansah, denn sie anzustarren, war wie auf eine Kerze starren im Vergleich zur Sonne. Sophia war die Einzige, die ihm etwas bedeutete.

„Es tut mir leid“, sagte er und versuchte nett und zuvorkommend zu sein, all die Dinge, die er sein sollte. „Aber … da gibt es jemanden, in den ich verliebt bin.“

„Wartet jemand in Ishjemme auf dich?“, fragte die Adelsfrau mit einem neckischen LГ¤cheln. „Das heiГџt, sie ist nicht hier.”

Sie griff nach einem der SchnГјre von Jans Wams und Jan nahm sanft aber bestimmt ihre Handgelenke. “Wie ich gesagt habe”, sagte er mit einem reuigen LГ¤cheln, „ich liebe sie sehr. Ich mГ¶chte nicht beleidigend sein, aber ich bin nicht interesiert.“

“Ein ehrlicher Mann”, sagte die Adelsfrau und drehte sich um. „Wer immer sie ist, ich hoffe, sie weiГџ, wie glГјcklich sie ist.“

„Wenn die Dinge nur so einfach wГ¤ren“, sagte Jan mit einem KopfschГјtteln.

Er lief auf der Feier herum und versuchte dabei kein Geist zu sein. Das Letzte was er wollte, war jemandem die Freude heute verderben und erst recht nicht Sophias. Das war der schwerste Teil daran, dass er sie so liebte, fand er: es war unmöglich so egoistisch zu sein, wie er hätte sein sollen. Er sollte auf Sebastian eifersüchtig sein, sollte ihn mit Leidenschaft hassen. Sollte wütend auf Sophia sein, dass sie einen Mann gewählt hatte, der sie bereits einmal sitzen gelassen hatte.

Er konnte das nicht. Er liebte Sophia dafГјr viel zu sehr. Er wollte, dass sie glГјcklich war, mehr als alles andere auf der Welt.

“Gehts dir gut, Jan?”, fragte ihn Lucas und kam mit der Art von Geschmeidigkeit, die Jan dankbar machte, dass die beiden niemals miteinander kämpfen mussten. Jan hatte immer gedacht, dass er kämpfen könnte, aber Sophias Geschwister waren was ganz anderes.

Vielleicht war es deswegen gut, dass Jans Gedanken von anderen nicht gelesen werden konnten, sonst hätten sie vielleicht gekämpft. Jan zweifelte, dass Lucas es gut aufnehmen würde, wenn er wüsste, wie hoffnungslos Jan in seine Schwester verliebt war.

„Mir geht’s gut“, sagte Jan. „Vielleicht ein wenig zu viel Adlige, die versuchen mich zu angeln, wie ein Fischer einen Schwertfisch.“

„Ich hatte dasselbe Problem“, sagte Lucas. „Und es ist schwer zu feiern, wenn man gleichzeitig an etwas anderes denkt.“

Für einen Moment dachte Jan, dass Lucas vielleicht irgendwie den Schutz den er aufgestellt hatte, überwunden und Dinge gesehen hatte, die er nicht hätte sehen sollen. Vielleicht war es auch so klar auf seine Stirn geschrieben, dass es nicht mal einen Gedankenleser brauchte.

„Ich freue mich fГјr meine Schwestern“, sagte Lucas mit einem LГ¤cheln. „Aber ein Teil von mir will, dass unsere Eltern all das hier miterleben und ich weiГџ, dass ich jetzt unterwegs sein kГ¶nnte, um sie zu finden. Vielleicht hГ¤tte ich sie hier herbringen kГ¶nnen, um bei Sophias Hochzeit dabei zu sein und bei der Geburt ihres Enkelkindes.“

“Oder vielleicht mГјssen wir manchmal stark sein und Dinge akzeptieren, die nicht so geschehen, wie wir sie haben wollen”, sagte Jan. „Und das heiГџt, dass du hier sein musst. Du wirst deinen Neffen oder deine Nichte kennenlernen.“

“Nichte”, sagte Lucas. “Visionen nehmen den Spaß am Raten. Du hast aber recht Jan. Ich werde warten. Du bist ein guter Mensch, Cousin.”

Er tätschelte Jans Arm.

“Danke”, sagte Jan, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er das glauben sollte. Ein wirklich guter Mann würde nicht hoffen, dass Sophia vielleicht alles für ihn aufgeben und ihn so lieben würde, wie er sie.

“Aber jetzt”, sagte Lucas, “ich habe dich gesucht, weil eine Nachricht mit dem Vogel für dich gekommen ist. Der Junge, der es vom Vogelhaus gebracht hat, steht dort drüben.“

Jan schaute hinüber, wo ein junger Mann an einem der Banketttische stand und Essen ergatterte, als wenn er unsicher wäre, ob das wirklich für Menschen wie ihn gedacht war.

„Danke“, sagte Jan.

„Kein Problem. Ich sollte wieder zurГјck zu Sophia gehen. Ich will schlieГџlich da sein, wenn meine Nichte auf die Welt kommt.”

Lucas ging und ließ Jan alleine zu dem Boten gehen. Der Junge sah ein wenig schuldig aus, als Jan sich näherte. Er stopfte einen Kuchen in seinen Mund und kaute eilig.

„Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte Jan. „Die Feier ist fГјr alle auch fГјr dich. Es gibt Dinge, die jeder feiern sollte.

„Ja, mein Lord“, sagte der Junge. Er hielt eine Nachricht hoch. „Das ist etwas fГјr Sie gekommen.“

Er hielt Jan eine eng gerollte Nachricht hin.“Das ist für Sie gekommen.“

Jan, Endi hat Ishjemme eingenommen. Er tötet Menschen. Rika ist seine Gefangene. Ich muss tun, was er sagt. Wir brauchen Hilfe. Oli

Die Nachricht ließ Jan vor Schreck erstarren. Er konnte es nicht glauben. Endi würde so etwas niemals tun. Er würde Ishjemme niemals so verraten. Oli würde aber auch nicht lügen und Endi … naja, ihm hatte es schon immer gefallen, sich herumzuschleichen und es war sehr auffällig, dass so viele ihrer Schiffe mitten im Kampf nach Ashton umgedreht waren.

Dennoch, der Gedanke, dass sein Bruder eine Art Coup geplant hatte, war schwer zu verstehen. Wenn jemand anderes diese Nachricht geschickt hätte, hätte Jan das einfach als Lüge abgetan. Aber so … er wusste nicht, was er tun sollte.

„Ich kann es den anderen nicht sagen“, sagte er zu sich selbst. Wenn er es seinen Geschwistern erzГ¤hlte, wГјrden sie zurГјck nach Ishjemme fahren wollen, um sicherzugehen, dass es in Sicherheit war und das wГјrde Sophia die UnterstГјtzung nehmen, die sie gerade so sehr brauchte. Er konnte so eine Nachricht aber auch nicht ignorieren.

Das hieГџ, dass er nach Hause fahren mГјsste.

Jan wollte nicht nach Hause fahren. Er wollte hier sein, so nahe wie möglich an Sophia. Er wollte da sein, falls es noch mehr Gewalt gab, falls sie oder seine Geschwister ihn brauchten. Ashton erholte sich gerade erst von den Konflikten, die es ruiniert hatte und jetzt zu gehen fühlte sich an, als wenn er die Stadt im Stich ließ. Als wenn er Sophia im Stich ließ.

„Sophia braucht mich nicht“, sagte Jan.

„Wie bitte, mein Lord?“, fragte der Bote.

“Nichts”, sagte Jan. “KГ¶nnen Sie eine Nachricht fГјr mich aufnehmen … und sie Sophia bringen, wenn sie sie hГ¶ren kann. Bringen Sie Ihr die Nachricht, die Sie mir gegeben haben, und sagen Sie Ihr, dass ich gegangen bin, um die Dinge zu klГ¤ren. Sagen Sie ihr, dass …“ Er konnte keines der Dinge sagen, die er sagen wollte. „Sagen Sie ihr, dass ich bald zurГјckkomme.“

„Ja, mein Lord“, sagte der Bote.

Jan ging in Richtung Hafen davon. Die Schiffe von der Invasion waren immer noch da und einige davon würden ihm zuhören, wenn er nach Hilfe fragte. Er würde nicht viele mitnehmen, er konnte den Gedanken, Sophia ungeschützt zurückzulassen nicht aushalten, aber er würde eine Art Armee brauchen, wenn er seinen Bruder überzeugen wollte, aufzugeben.

Sophia brauchte ihn im Moment nicht, aber es schien, dass sein jГјngerer Bruder und seine Schwester ihn brauchten. So sehr Jan es auch hasste Ashton verlassen zu mГјssen, er konnte das nicht ignorieren. Er konnte nicht tatenlos zusehen, wie Endi Ishjemme mit Gewalt einnahm. Er wГјrde hinfahren und herausfinden, was wirklich los war und damit umgehen. Wenn er damit fertig war, wusste er vielleicht, was er mit der Frau tun sollte, die er liebte.




KAPITEL SIEBEN


Sophia lag auf einem Bett, in das die Hebamme sie gesteckt hatte. Diener hatten sich um sie herum versammelt und ein paar Adlige und genug Menschen, sodass sie sich fragte, ob eine Königin überhaupt irgendeine Privatsphäre hatte. Sie hätte sie hinaus beordert, wenn sie den Atem dazu gehabt hätte. Sie konnte nicht einmal Sebastian darum bitten, weil die Hebamme recht eindeutig damit gewesen war, dass es keine Männer im Zimmer geben sollte, auch keine Könige.

„Sie machen das gut“, versicherte ihr die Hebamme, auch wenn Sophia die Sorgen in ihren Gedanken sehen konnte. Die Vorbereitungen fГјr ungefГ¤hr Hundert Dinge, die schief gehen konnten. Es war unmГ¶glich ihr Talent im Moment zurГјckzuhalten, Gedanken Гјberkamen sie in Wellen, welche zu dem Schmerz ihrer Wehen zu passen schienen.

“Ich bin schon da”, rief Kate und eilte in das Zimmer. Sie schaute sich unter all den Menschen um.

Wer sind die ganzen Menschen? Schickte sie zu Sophia.

Ich will nicht, dass sie hier sind, schaffte es Sophia durch die Schmerzen zu sagen. Bitte Kate.

„Okay“, rief Kate in einer Stimme, die wahrscheinlich besser zu ihrer neuen Rolle bei der Armee gepasst hГ¤tte. „Alle, die nicht ich oder die Hebamme sind, raus! Nein, keine Widerrede. Das ist eine Geburt und keine Г¶ffentliche Veranstaltung. Raus!“

Die Tatsache, dass ihre Hand Гјber ihrer SchwerthГјlle lag, half wahrscheinlich dabei die Leute in Bewegung zu setzen und in weniger als einer Minute war das Zimmer leer und nur noch sie drei waren Гјbrig.

„Besser?“, fragte Kate und nahm ihre Hand.

„Danke“, sagte Sophia und schrie dann, als eine neue Wehe sie durchfuhr.

„Da sind ein paar BaldrianblГ¤tter in der SchГјssel“, sagte die Hebamme. „Sie werden Ihnen bei den Schmerzen helfen. Weil Sie ja gerade alle Diener losgeworden sind, sind Sie jetzt zu meiner Hilfe geworden, Ihre Hoheit!“

“Sophia wird sie nicht brauchen”, sagte Kate.

Sophia fühlte sich auf jeden Fall so, als würde sie sie brauchen, aber dann verstand sie, was ihre Schwester meinte. Kate berührte ihren Geist und sie fühlte auch Lucas, beide arbeiteten daran ihre Gedanken von dem Schmerz abzubringen, raus aus der Hülle ihres Körpers.

Wir sind für dich da, schickte Lucas und dein Königreich ebenso.

Sophia fühlte das Königreich um sich herum, so wie sie es schon ein paar Mal gespürt hatte. Die Verbindung war unbestreitbar. Sie war nicht nur die Königin, sie war ein Teil davon, im Einklang mit der lebenden Macht von allem, was innerhalb seiner Grenzen atmete, mit der Energie des Winds und des Flusses mit der kühlen Stärke der Berge.

Die Stimme der Hebamme klang von weit entfernt. „Sie mГјssen bei der nГ¤chsten Wehe pressen, Ihre MajestГ¤t. Seien Sie bereit. Pressen.”

Pressen, Sophia, schickte Kate.

Sophia fühlte ihren Körper antworten, auch wenn er jetzt so weit weg schien, so weit weg, dass der Schmerz der auf sie wartete, wie etwas schien, das jemand anderem passierte.

Du musst stärker pressen, schickte Kate.

Sophia gab sich Mühe und sie konnte Schmerzensschreie hören, die wohl ihre eigenen waren, auch wenn es sich anfühlte, als wenn sie das nicht berührte. Es berührte jedoch das Königreich. Sie sah Sturmwolken über sich, sie fühlte die Erde unter sich beben. Mit so wenig Kontrolle dieser Verbindung, wie sie hatte, konnte sie den Sturm nicht aufhalten.

Die Sturmwolken wurden zu einem Strom von Regen, der die Flüsse anschwellen ließ und die Menschen durchnässte. Der Sturm war kurz und mächtig, die Sonne kam so schnell wieder zum Vorschein, als wenn nie etwas passiert wäre und im Nachklang bildete sich ein Regenbogen.

Du kannst wieder zu dir kommen, Sophia, schickte Lucas. Schau dir deine Tochter an.

Er und Kate zogen Sophia wieder hinein, zogen sie wieder zurück zu sich selbst, sodass sie wieder in den Raum schaute, und schwer atmete, während die Hebamme ein wenig weiter entfernt stand und bereits einen kleinen Menschen in Windeln wickelte. Lucas war jetzt da, er hatte offensichtlich die Anweisung der Hebamme ignoriert.

Sophia fühlte eine Welle der Freude über sich hereinbrechen, als sie ihre Tochter weinen hörte, sie gluckerte wie Babys es taten, wenn sie ihre Mutter wollten.

“Sie hört sich stark an”, sagte Kate und nahm das Baby mit überraschender Sanftheit und wartete darauf, dass die Hebamme ging, ehe sie das Baby Sophia hinhielt. Sophia griff nach ihrer Tochter, schaute in die Augen, die die ganze Welt in sich aufzunehmen schienen. Im Moment war ihre Tochter die ganze Welt.

Die Vision traf Sophia so plötzlich, dass sie keuchte.

Eine rothaarige junge Frau stand in einem Thronraum, Vertreter aus Hundert Ländern knieten vor ihr. Sie ging auf die Straßen, verteilte Brot an die Armen, pflückte Blumen, die sie zu ihren Füßen fand, sodass sie lächelnd einen Blumenkranz für eine Gruppe von Kindern machen konnte. Sie griff nach einer verwelkten Blume und erweckte sie wieder zum Leben…

… sie strich mitten durch ein Kampffeld, ein Schwert in ihrer Hand, dass sie auf die sterbenden Körper richtete und ihre Versuche zurück ins Leben zu kehren beendete. Sie beugte sich nach einem jungen Mann und saugte mit nur einer Berührung das Leben aus ihm heraus und gab es in die große Macht, die sie ihre eigenen Truppen heilen lassen würde.

… Sie tanzte auf einem Ball, lachte, als sie sich drehte, offensichtlich geliebt von denen um sie herum. Künstler arbeiteten an einer Seite des Zimmers mit allem von Malereien über Steine bis hin zur Magie, sie erschufen Arbeiten, die so wunderschön waren, das es schon fast wehtat, sie anzusehen. Sie hieß die Armen beim Fest willkommen, nicht als Wohltat, sondern weil sie keinen Unterschied darin sah, ihren Freunden zu essen zu geben und allen anderen was zu essen zu geben, die hungrig waren…

… Sie stand am Rand einer Kampfgrube, vor einer Gruppe von Adligen, die zitterten, als sie sich hinknieten und die mit einer Mischung aus Furcht und Hass zu ihr aufblickten, die Sophia zusammenzucken ließ, als sie es sah.

„Ihr habt mich betrogen“, sagte sie in einer Stimme mit fast perfekter SchГ¶nheit. „Ihr hГ¤ttet alles haben kГ¶nnen und alles was ihr hГ¤ttet tun mГјssen, war meinen Befehlen zu folgen.“

„Und nichts Besseres zu sein, als Sklaven!“, sagte einer der MГ¤nner.

Sie trat in ihre Richtung, ein Schwert in ihrer Hand. „Es muss einen Preis dafГјr geben.“

Sie kam nГ¤her und das TГ¶ten begann, wГ¤hrend um sie herum die Menge nur ein Wort rief, ein Name immer und immer wieder „Christina, Christina…“

Sophia kam wieder zu sich selbst, starrte auf ihre Tochter und verstand nicht, was gerade passiert war. Sophia verstand das GefГјhl einer echten Vision jetzt, aber sie verstand nicht, was all das bedeutete. Es fГјhlte sich wie zwei Sets von Visionen auf einmal an, jede im Widerspruch zu dem anderen. Sie konnten nicht wahr sein, oder?

„Sophia was ist los?“, fragte Kate.

„Ich … ich hatte eine Vision“, sagte Sophia. „Eine Vision Гјber meine Tochter.“

„Was fГјr eine Vision?“, fragte Lucas.

„Ich verstehe das nicht“, sagte Sophia. „Ich habe sie gesehen und die HГ¤lfte der Zeit hat sie diese wunderbaren Dinge getan und der Rest … es war so grausam, so teuflisch.“

Zeig es uns, schlug Kate vor.

Sophia gab sich Mühe, schickte Bilder der Vision an beide. Dennoch fühlte sie sich nicht, als wenn sie ihnen den ganzen Sinn davon schickte. Sie konnten nicht übermitteln wie wunderbar, und wie schrecklich sich das anfühlte, wie mächtig real all das war, selbst im Vergleich zu den anderen Visionen, die sie gehabt hatte.

„Darf ich ihre Gedanken ansehen?“, fragte Lucas, als Sophia fertig war.

Sophia nickte und dachte, dass er nach irgendwelchen Anzeichen suchte, dass ihre Tochter nicht das war, was sie zu sein schien. Nach dem was Siobhan versucht und nachdem sie versucht hatte, ihr Ungeborenes zu Гјbernehmen, war die Aussicht darauf schrecklich.

„Sie ist noch sie selbst“, sagte Lucas, „aber ich kann die Macht dort spГјren. Sie wird stГ¤rker sein, als alle anderen von uns, glaube ich.“

“Was bedeuten den die Visionen?”, fragte Sophia. Ihre Tochter sah so perfekt in ihren Armen aus. Sophia konnte sich nicht vorstellen, wie sie durch ein Kampffeld marschierte, das Leben der Menschen aushauchte, so wie der Krähenmeister es mit seinen Vögeln machte.

“Vielleicht sind es nur MГ¶glichkeiten”, schlug Kate vor. „Siobhan hat immer davon gesprochen die StrГ¤nge der Zukunft anzusehen, hat die Dinge herausgepickt, die andere Dinge geschehen lassen wГјrden. Vielleicht sind das zwei Arten, wie ihr Leben aussehen kГ¶nnte.“

„Aber wir wissen nicht, was den Unterschied macht“, sagte Sophia. „Wir wissen nicht, wie wir sichergehen kГ¶nnen, dass die guten Dinge passieren.“

„Du erziehst sie mit Liebe“, sagte Lucas. „Erziehe sie gut. Du wirst ihr helfen in das Licht zu gehen, nicht in die Dunkelheit. Die kleine Christina wird Macht haben, egal was du tust, aber du kannst ihr helfen, sie gut zu nutzen.“

Sophia schreckte zurГјck bei den Namen. Es war vielleicht der Name ihrer Mutter, aber nach der Vision, konnte sie ihn nicht mehr ihrer Tochter geben, das wГјrde sie nicht tun.

“Alles auГџer Christina”, sagte sie. Sie dachte an die Blumen, die ihre Tochter auf der StraГџe gepflГјckt hatte. „Violet. Wir nennen sie Violet.“

“Violet”, sagte Kate mit einem LГ¤cheln und hielt dem winzigen Baby einen Finger hin, den es nahm. „Sie ist bereits stark, wie ihre Mutter.“

„Wie ihre Tante, vielleicht“, antwortete Sophia. Ihr LГ¤cheln verschwand ein wenig. „ErzГ¤hlt Sebastian nichts von all dem bitte, ihr beide nicht. Er sollte nicht mit dem Wissen belastet werden. Damit, was vielleicht aus ihr wird.“

“Ich werde niemanden etwas sagen, wenn du nicht willst”, versicherte Lucas ihr.

„Ich auch nicht“, sagte Kate. „Wenn jemand sie zu einer guten Person erziehen kann, dann bist du es Sophia. Und wir werden da sein, um zu helfen.“

„Das werden wir“, sagte Lucas. Er lГ¤chelte. „Vielleicht werde ich die Chance haben die Rolle des Beamten Kos zu spielen und kann einige Dinge weitergeben, die er mich gelehrt hat.“

Sie schienen so sicher, dass alles gut werden würde und Sophia wollte es glauben. Dennoch konnte ein Teil von ihr nicht die Dinge vergessen, die sie gesehen hatte. Ihre Tochter lächelte sie in perfekter Unschuld an. Sophia musste sichergehen, dass es auch so blieb.




KAPITEL ACHT


Henry d’Angelica, der älteste Sohn von Sir Hubert und Lady Neeme d’Angelica hatte, was man wohl den schwersten Job im Königreich nennen konnte; zu versuchen seine Eltern hinsichtlich dessen, was in den letzten Wochen im Königreich passiert war zu beruhigen.

„Ianthe ist natГјrlich verzweifelt“, sagte seine Mutter durch TrГ¤nen, als wenn es etwas Neues wГ¤re, dass seine Tante sich Гјber den Tod ihrer Tochter aufregen wГјrde.

Sein Vater war eher wГјtend, als traurig, er schlug mit einer Faust auf das Holz des Kamins. „Die Dinge, die diese Barbaren ihr angetan haben … wusstet ihr, dass sie den Kopf des armen MГ¤dchens auf einen Nagel gesteckt haben?“

Henry hatte die Gerüchte gehört, zusammen mit Hundert anderen, hauptsächlich wiederholt von seinen Eltern. Im Haus hatte man seit der Invasion nichts anderes gehört. Angelica war fälschlicherweise des Verrats bezichtigt worden. Angelica war von der Volksmenge zerrissen oder gehängt oder geköpft worden. Die Eindringlinge waren die Straßen heruntergerannt und hatten jeden in den königlichen Farben abgeschlachtet. Sie hatten sich mit dem Sohn verbündet, der die alte Königin ermordet hatte…

„Henry, hГ¶rst du uns Гјberhaupt zu?“, fragte sein Vater.

Theoretisch hätte Henry nicht einmal zucken sollen. Er war neunzehn, ein erwachsener Mann. Er war groß und stark, ein guter Schwertmann und ein noch besserer Schütze. Dennoch lag immer etwas in der Stimme seines Vaters, dass ihn wieder zu einem kleinen Jungen werden ließ.

“Es tut mir leid, Vater was hast du gesagt?”, fragte Henry.

„Ich habe gesagt, dass man etwas tun muss“, wiederholte sein Vater mit offensichtlich schlechter Laune.

„Wie du meinst, Vater“, sagte Henry.

Sein Vater warf Henry einen wГјtenden Blick zu. „Ehrlich ich habe eine geistlose HГјlle eines Mannes erzogen. Nicht so wie deine Cousine.“

“Nein, mein Schatz …”, sagte seine Mutter, aber auf die halbherzige Art, wie immer.

„Naja, es stimmt doch“, keifte sein Vater und schritt vor dem Kamin wie ein Wachmann vor einem Burgtor auf und ab. Nicht das ein Mann so wichtig wie Sir Hubert diesen Vergleich schГ¤tzen wГјrde. „Der Junge kann bei nichts bleiben. Wie viele Tutoren hatte er als Kind? Dann gab es noch den Dienst in der MilitГ¤rkompanie, ich musste ihn rauskaufen und das GeschГ¤ft mit dem Beitritt der Kirche der maskierten GГ¶ttin …“

Henry machte sich keine Mühe darauf hinzuweisen, dass es alles an seinen Eltern lag. Es gab so viele Tutoren, weil sein Vater die Gewohnheit hatte, sie zu feuern, wann immer sie etwas lehrten, mit dem er nicht einverstanden war, sodass Henry sich hauptsächlich selbst in der Haus Bücherei gebildet hatte. Genauso war sein Vater derjenige gewesen, der entschieden hatte, dass ein Dienst in einer freien Kompanie kein Ort für seinen Sohn war, während das Geschäft mit der Kirche sogar die Idee des alten Mannes gewesen war, bis er gelernt hatte, dass das hieß, das Henry niemals in der Lage sein würde, der Familie die Erben zu geben, die sie brauchten.

„Du trГ¤umst schon wieder“, keifte sein Vater. „Deine Cousine wГјrde das nicht tun. Sie hat etwas aus ihrem Leben gemacht. Sie hat einen KГ¶nig geheiratet!“

“Und das fast zwei Mal”, sagte Henry nicht in der Lage sich zu stoppen.

Er sah seinen Vater vor Wut weiß werden. Henry kannte den Ausdruck und wusste, was es bedeutete. So oft hatte er in seiner Kindheit diesen Ausdruck gesehen und hatte dort stehen bleiben müssen, nicht zuckend bei den Schlägen, die als nächstes kommen würden. Er stählte sich, um heute dasselbe zu tun.

Stattdessen bewegte Henry seine Hand schon fast automatisch, als sein Vater ausholte, und fing den Arm ab, drГјckte ihn hart genug, um ihn zu quetschen, als er das Handgelenk seines Vaters festhielt und ihn anstarrte. Er trat zurГјck und lieГџ den Arm seines Vaters fallen.

Sir Hubert rieb sein Gelenk. „Ich will, dass du gehst! Du bist hier nicht mehr willkommen!“

„Ich denke, du hast recht“, sagte Henry. „Ich sollte gehen. Bitte entschuldige mich.“

Er fühlte sich merkwürdig ruhig, als er aus dem Zimmer ging und in das Zimmer ging, was ihm gehörte, seit er Kind war. Dort begann er seine Sachen zusammenzusuchen und überlegte, was er brauchen und was er als Nächstes tun würde.

Henry hatte seine Cousine nur ein wenig gekannt, als sie noch gelebt hatte. Einige sagten, dass er mit seinem goldenen Haar, den tiefblauen Augen und dem schönen Anblick ihr ein wenig ähnlich sah, aber Henry konnte das nicht sehen. Vielleicht war es einfach nur das Angelica schon immer der Maßstab gewesen war, den er wollte. Sie war intelligenter als er oder in der Lage besser mit den Menschen klarzukommen oder war auch erfolgreicher am Hof.

Henry war sich nicht sicher, ob diese Dinge stimmten. Typischerweise waren seine Lehrer überrascht gewesen, wie schnell Henry lernte, ehe sein Vater sie rausgeworfen hatte und er hatte immer ein Geschick dafür gehabt, die Menschen dazu zu bringen das zu tun, was er wollte. Sein Mangel an Erfolg am Hof kam hauptsächlich vom fehlenden Interesse.

“Das wird sich ändern müssen”, sagte Henry zu sich selbst.

Er hatte Gerüchte über seine Cousine gehört, aber er war auch schlau genug gewesen seine eigenen Informationen zu suchen, hatte Männer für ihr Wissen bezahlt und hatte mit Reisenden in einheimischen Gasthöfen getrunken. So wie er verstanden hatte, war seine Cousine nicht nur einmal, sondern zwei Mal von Sebastian verlassen worden, dem Sohn von dem man sagte, dass er seine Mutter getötet hatte. Angelica hatte sich dann mit Rupert verbündet, wahrscheinlich um sicherzugehen, dass sie den Thron bekam und dann hatte Sophia Danses Invasion jeden, der mit der herrschenden Familie verbunden war zu einer Zielscheibe gemacht.

„Und sie getГ¶tet“, murmelte Henry, wГ¤hrend er seine Kleidung und Geld einpackte, Pistole und sein altes Duellschwert.

Er hatte keine Zweifel, dass Angelica in einige schändliche Praktiken verwickelt war, um letztendlich dort zu enden, wo sie geendet war. Ein Teil von Henry wünschte sich, dass er nicht verstehen würde, wie diese Dinge funktionierten, aber er tat es und sogar jemand wie sie, wurde nicht von ungefähr Königin. Sie war schon immer schnell beim Betrügen gewesen oder hatte schon als Kind bei Spielen geschummelt, wann immer es schien, dass sie dadurch einen Vorteil gewinnen konnte.

Dennoch die Gerüchte, die sie beschuldigten ... diese klangen eher wie eine Überarbeitung der Geschichte, um sich selbst unschuldig zu machen. Sie waren eine Entschuldigung um sie zu töten und den Weg für die Macht freizumachen.

Wenn er wie sein Vater wäre, würde Henry vor Wut toben. Wenn er wie seine Mutter wäre, würde er zusammenbrechen bei dem ganzen Horror davon, während er gleichzeitig Gerüchte verbreitete. Er war aber nicht wie sie beide. Er war ein Mann, der tat, was getan werden musste und er musste das tun.

“Die Familienehre wird nichts weniger erlauben”, sagte Henry und stand auf und machte seine Tasche zu.

Er ging nach unten und hielt an der TГјr zum Salon an.

„Mutter, Vater, ich gehe jetzt. Ich werde nicht zurГјckkommen. Ihr solltet wissen, dass ich den Tod meiner Cousine rГ¤chen werde, was immer dazu nГ¶tig ist. Ich tue das nicht, damit ihr stolz auf mich seid, mir ist es ehrlich egal, was ihr denkt. Ich mache das, weil es getan werden muss. Auf Wiedersehen.“

Der Abschied war völlig emotionslos, aber Henry merkte, dass er nichts Besseres für sie hatte, während er aus dem Haus ging und das Weinen seiner Mutter und die wütenden Blicke seines Vaters ignorierte.

Er ging zum Stall und wählte die feine Kastanienstute, die er immer ritt, zusammen mit einem Schecken, der seine Sachen tragen sollte. Er begann sie zu satteln, er kannte die Schritte in und auswendig. Seine Gedanken waren bereits nicht mehr bei seinen Eltern, sie konzentrierten sich auf die Dinge, die er in den kommenden Tagen tun müsste, die Verbündeten, die er finden müsste, die Kämpfe, die er mit Worten und Gold und Stahl gewinnen müsste.

War ihre neue Königin wirklich eine der Danses? Das war möglich, wenn man die Gerüchte bedachte, aber selbst wenn sie es war, das würde ihr nicht das Recht geben, den Thron zu besteigen. Das war Ruperts Recht und durch Angelicas seins. Da das einzige übrig gebliebene Mitglied der Flamberg schon fast des Verrats schuldig war, hieß das …

“Ja”, sagte Henry mit einem reuigen Lächeln, darüber wie einfach ihm das eingefallen war, “das könnte funktionieren.”

Es war nicht so, dass er das tun wollte. Er brauchte keinen Thron, genauso wie er den Beruf des Priesters nicht wollte, zu dem seine Eltern ihn zwingen wollten. Es war einfach ein notwendiger Bestandteil dessen, was kommen würde. In Ashton einzufallen und zu versuchen die Königin zu töten und dann wäre er nichts weiter, als ein Verräter.

Dennoch konnte er den Eindringlingen aus Ishjemme nicht erlauben, dass sie ungestraft davon kamen. Mit einem Schlag, hatten sie all die sorgfältige Arbeit die während der Bürgerkriege aufgebaut worden war zerstört. Sie hatten die alte Ordnung rückgängig gemacht und eine neue eingeführt, wo die Versammlung der Adligen nach der Laune der Herrscherin neu geordnet wurde und wo seine Cousine nur mit dem Wort einer Königin getötet wurde.

Henry wГјrde dafГјr nicht stehen. Er konnte die Dinge wieder so machen, wie sie einmal waren. Er wГјrde sie richtigstellen.

Damit ritt er fort. Er wГјrde UnterstГјtzung dafГјr brauchen und Gott sei Dank, wusste Henry genau, wo er die finden konnte.




KAPITEL NEUN


Eine Woche schien nicht ausreichend für Sophia. Nicht genug Zeit, die sie mit ihrem Mann verbracht hatte. Nicht genug Zeit, um für Violet zu schwärmen, die gurrte, sobald Sophia sie auf den Arm nahm und die nach Siennes Fell griff, wann immer die Wildkatze näherkam.

„Wir mГјssen noch nicht so schnell gehen, wenn du nicht willst“, sagte Lucas, als sie am Hafen standen und die Menschen sich um sie versammelten, um sie zu verabschieden, wГ¤hrend sie auf das Schiff warteten, dass sie fahren sollte. High Merchant N’Ka wartete an Bord und lГ¤chelte sie an, wahrscheinlich wegen der Warenkisten und Handelsversprechungen die Sophia ihm gegeben hatte.

„Oder wir kГ¶nnen gehen“, sagte Kate. „Wir kГ¶nnen unsere Eltern zurГјck zu dir bringen.“

Sophia schüttelte ihren Kopf. “Ich weiß es scheint verrückt, das schon so bald zu tun und es tut mir so weh Violet hierzulassen, aber ich glaube einfach, wenn wir unsere Eltern finden wollen, dann sollten das nur wir drei sein. Sie haben einen Grund dafür gehabt, dass die Karte sich nur zusammensetzt, wenn wir drei zusammen sind.“

„Es muss aber nicht jetzt sein“, sagte Lucas.

„Wenn nicht, wann?“, fragte Sophia. „Wir haben fГјr eine Weile Ruhe. Sebastian kann das KГ¶nigreich zusammenhalten und ich bin bis jetzt noch nicht mit den ganzen Einzelheiten des Herrschens beschГ¤ftigt. Wenn ich es zu lange aufschiebe, dann tue ich es vielleicht nie.“

Aber ich habe gesehen, wie sehr dich die Warterei enttäuscht hat, schickte sie. Ich will, dass du glücklich bist und ich will, dass Violet ihre Großeltern hat.

Ich bin mir sicher, sie werden sie lieben, schickte Lucas. Und wir werden sie finden.

Sophia klammerte sich an die Sicherheit, als sie zu der Stelle ging, wo Sebastian mit ihrer Tochter stand. Sie konnte spüren, das er versuchte für sie stark zu sein, dass er wünschte, sie würde nicht gehen oder er. Sie küsste ihn zärtlich.

„Ich werde nicht lange weg sein“, sagte sie.

“Jeder Moment wird sich lange anfГјhlen”, antwortete Sebastian. „Und es ist ein langer Weg so weit nach SГјden.“

“Der High Merchant ist sich sicher, dass die Reise zur KГјste nicht lГ¤nger als ein oder zwei Wochen dauern wird”, sagte Sophia und hoffte, dass er recht hatte. „Danach wird die Reise ins Innere eine weitere Woche oder zwei hГ¶chstens dauern. Ich werde zurГјckkommen, ehe du es merkst, zusammen mit Violets GroГџeltern, wenn wir sie finden.“

„Zwei Monate fГјhlen sich wie eine Ewigkeit an“, sagte Sebastian. Er lieГџ seine Finger durch ihre Haare fahren.

„Aber ich weiГџ, wie glГјcklich es dich machen wird, endlich deine Eltern zu finden. Ich wГјrde mit dir gehen, wenn ich kГ¶nnte.“

Sophia wusste, dass er das wГјrde und der Gedanke an einen Familienausflug zu ihren Eltern war einer, der vor Sehnsucht schmerzte, auch wenn sie wusste, dass das nicht passieren wГјrde.

„Einer von uns muss bleiben, um die Dinge am laufen zu halten“, sagte sie.

“Ich wünschte mir einfach, ich könnte sicher sein, dass du in Sicherheit bist”, sagte Sebastian.

Sophia schaute sich auf dem Schiff um, wo ein Mix aus Diener und Ishjemmes Soldaten sich Platz an Deck suchten. „Ich habe hier ein halbes Regiment bei mir, zusammen mit Sienne, Lucas und Kate. Ich glaube, ich sollte diejenige sein, die sich Sorgen um dich macht, weil niemand mehr auf dich aufpasst.“

„Ich werde mein bestes tun, um nicht wieder gefangen genommen zu werden“, versprach Sebastian mit einem LГ¤cheln, das Sophia erwiderte.

“Ich liebe dich so sehr”, sagte sie und kГјsste ihn noch einmal. Sie lehnte sich hinГјber, um die Stirn ihrer Tochter zu kГјssen. „Und dich liebe ich auch. Wenn du Г¤lter bist, dann werde ich dir die Geschichte erzГ¤hlen, wie wir deine GroГџeltern gefunden haben, damit sie dich sehen konnten.“

Es gab so viele Dinge, die sie im Königreich zurückließ. Ihre Tochter und ihr Mann waren das Wichtigste, aber es gab auch noch so viele andere. Ihre Cousins waren hier, Hans arbeitete in der Schatzkammer, Ulf und Frig am Monthys Grundstück, Jan … naja sie hatte ihn seit der Hochzeit nicht mehr gesehen, aber sie hoffte, dass es ihm gut ging.

Die verschiedenen Fraktionen im Königreich schienen für den Moment ausgeglichen zu sein. Die Kirche der maskierten Göttin und die Vereinigung schienen ruhig im Moment, während die Prozesse für die Menschen, die unter der Witwe unterdrückt worden waren, bereits begonnen hatte. Noch mehr, Sophia vertraute Sebastian. Wenn jemand hier die Dinge am Laufen halten konnte, während sie weg war, dann er. Die Adligen und die Menschen respektierten ihn, und er kannte wahrscheinlich die Angelegenheiten der Regierung viel besser als sie.

Dennoch war es fГјr sie das Schwerste, was sie je getan hatte, ihn und Violet zurГјckzulassen.

“Ich bin so schnell zurГјck, wie es geht”, versprach sie. „Und ich werde lernen, wie ich den Wind rufen kann, damit das Boot schneller fГ¤hrt, wenn es sein muss. Ich werde nicht zulassen, dass uns irgendwas lГ¤nger trennt als nГ¶tig.“

„Und wenn du zurГјckkommst, wirst du einiges zu erzГ¤hlen haben“, sagte Sebastian mit einem LГ¤cheln, dass Sophia zwar sehen, aber nicht fГјhlen konnte. Er war mutig fГјr sie, aber mutig war manchmal nicht genug.

„Komm, Sienne“, sagte sie.

Sie zwang sich auf den Steg zu gehen und stand an Deck, während die Menge am Hafen jubelte und winkte. Es war die Art von Moment, die sich wie ein epischer Anfang anfühlen sollte. Stattdessen hoffte sie, dass sie in der Lage sein würden ihre Eltern zu finden und so schnell wie möglich wieder zurückkommen würden.




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