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Blutsbande
Amy Blankenship

Blutsbundnis #5
Als der Blutszauber gebrochen war, grub Kane sich aus dem Boden hervor und suchte nach der Seelenfreundin, die ihn befreit hatte, aber erkannte, dass sie verschwunden war. Mit nichts mehr zu verlieren und voller RachegelГјste begann er einen Krieg. Das Letzte, was er erwartete, war, die Seelenfreundin, die ihm immer wieder aus den Fingern entwischte, mitten im Weg der ZerstГ¶rung, die er verursacht hatte. Er wird schnell von ihr besessen, beobachtet sie, wenn sie nicht aufpasst, hГ¶rt zu, wenn er nicht eingeladen ist und verfolgt jede ihrer BewegungenвЂ¦ und die DГ¤monin, die ihn heimsucht, weiГџ, dass sie seine SchwГ¤che ist. Um sie zu beschГјtzen schwГ¶rt Kane, dass er sie ihn hassen lassen wГјrde, selbst wenn er sich auf die Seite der DГ¤monen schlagen muss, um das zu erreichen. Aber wie kann er sie vor dem grГ¶Гџten aller Feinde beschГјtzen, wenn er selbst dieser Feind ist?

Blutsbande

BlutsbГѓВјndnis-Serie Buch 5

Amy Blankenship, RK Melton

Translated by Martina Hillbrand (https://www.traduzionelibri.it/profilo_pubblico.asp?GUID=fed007dfaf061d98c1cfff6a25035574&caller=traduzioni)

Copyright Г‚В© 2012 Amy Blankenship

Ins Deutsche ГѓВјbersetzt von Martina Hillbrand

Zweite Auflage herausgegeben von TekTime

Alle Rechte vorbehalten.

Kapitel 1

Die Stadt Los Angeles erstreckte sich vor ihm wie ein Kaleidoskop blinkender Lichter und Farben. Die entfernten GerГѓВ¤usche des Stadtlebens ertГѓВ¶nten in seinen Ohren, aber Syn schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit, lauschte stattdessen dem FlГѓВјstern einer sanften Brise, die ГѓВјber ihn floss. Er stand am hГѓВ¶chsten Punkt des hГѓВ¶chsten GebГѓВ¤udes der Stadt, balancierte auf der Spitze des Turms.

Syn hatte seine HГѓВ¤nde in seinen Hosentaschen vergraben, wГѓВ¤hrend sein langer Mantel wie ein Umhang hinter ihm flatterte und dabei zu verschwinden und wieder zu erscheinen schien, als wГѓВ¤re er lebendig. Sein langes, dunkles Haar wurde aus seinem Gesicht zurГѓВјck geweht, wodurch eine alterslose SchГѓВ¶nheit sichtbar wurde, wie sie auf dieser Welt kaum einmal gefunden werden konnte.

Er hatte aus Vorsicht seine Aura vor allen Kreaturen, die ihn spГѓВјren kГѓВ¶nnten, verborgen, aber er konnte all ihre Auren weit unter ihm wahrnehmenГўВЂВ¦ wie sie sich zwischen den Menschen bewegten, in ihrem alltГѓВ¤glichen Leben, als hГѓВ¤tten sie keine Sorge auf der ganzen Welt.

Als er senkrecht nach unten sah, auf den Balkon, der direkt unter ihm war, grinste er, als er hГѓВ¶rte, wie Damon Alicia den Blutstein gabГўВЂВ¦ ihn in ihr vergrub, sodass sie immer vor dem gefГѓВ¤hrlichen Sonnenlicht geschГѓВјtzt sein wГѓВјrde, das ihre neue Existenz bedrohte. Syn war stolz darauf, eine solche Schwiegertochter zu haben, jemanden, der Damon auf Trab halten wГѓВјrde, und ihn auf jegliche Art herausfordern wГѓВјrde, wo es wichtig war.

Sein Grinsen wurde breiter, als ihre Schmerzensschreie bald von den Ausrufen ihrer Leidenschaft gefolgt wurden, und er nickte zustimmend. Er konnte es nicht erwarten, sie kennenzulernen.

Syn konzentrierte den Blick aus seinen violetten Augen wieder auf die Stadt und sah die bГѓВ¶sen Schatten selbst in den Gegenden, die hell erleuchtet warenГўВЂВ¦ Dinge, die andere nicht sehen konnten. Er konnte nicht verstehen, wieso seine Kinder sich entschieden hatten, in diesem Kampf gegen die DГѓВ¤monen teilzunehmen. In seinen Augen hatten die DГѓВ¤monen ungefГѓВ¤hr dieselbe Bedeutung wie die MenschenГўВЂВ¦ sie waren ihm eigentlich ziemlich egal. Doch seine Kinder und seine eigenwillige Seelenfreundin hatten beschlossen, sich ihnen entgegen zu stellenГўВЂВ¦ hatten entschieden, dass sie die beschГѓВјtzen wollten, die sich in so einem Krieg nicht selbst beschГѓВјtzen konnten.

Ein leises LГѓВ¤cheln erschien auf seinem Gesicht, als er sich an seine Frau erinnerteГўВЂВ¦ seine Seelenfreundin. Sie hatte schon immer auf der Seite der SchwГѓВ¤cheren gestanden, hatte sich immer fГѓВјr die eingesetzt, die sie als schwach ansah. Er musste davon ausgehen, dass nicht viel in ihr sich seit ihrer frГѓВјheren Leben verГѓВ¤ndert hatteГўВЂВ¦ die Seele war dieselbe, egal wie oft sie wiedergeboren wurde. Sie hatte ihn einst als Feind angesehen, einfach weil seine Macht viel grГѓВ¶ГѓВџer war, als die der meisten anderen in ihrer WeltГўВЂВ¦ er hatte Jahre gebraucht, um sie umzustimmen.

Die Sonne schielte gerade ГѓВјber den Horizont und Syn hob sein Gesicht, um sie zu begrГѓВјГѓВџen, lieГѓВџ das Licht sich ГѓВјber ihn ergieГѓВџenГўВЂВ¦ fГѓВјhlte die riesige Menge an Energie und fГѓВјllte seinen KГѓВ¶rper damit. Syn wusste, dass seine Kinder ein menschliches Leben gewГѓВ¤hlt hattenГўВЂВ¦ etwas, das er frГѓВјher noch nie ausprobiert hatte. Die Andeutung eines weiteren LГѓВ¤chelns ГѓВјberzog seine perfekten Lippen, als ihm eine interessante Idee kam.

Ja, es kГѓВ¶nnte richtig lustig sein, sich ihnen anzuschlieГѓВџen, nachdem seine Seelenfreundin auch dachte, dass sie einfach ein Mensch war, und nach deren Regeln lebte. Er wГѓВјrde es ihnen gleichtunГўВЂВ¦ ihr nГѓВ¤herkommen und sie ГѓВјberzeugen, dass sie ihm gehГѓВ¶rte und er nicht ihr Feind war. Dieses Mal wГѓВјrde er den GroГѓВџteil seiner Macht vor ihr verborgen halten, damit sie sich durch ihn nicht so bedroht fГѓВјhlte. Er wГѓВјrde ihr Mitstreiter werden, ihr Freund, und dann wiederГўВЂВ¦ ihr Partner.

*****

Misery saГѓВџ auf einem Felsen, lieГѓВџ ihr Beine vorwГѓВ¤rts und rГѓВјckwГѓВ¤rts baumeln, sodass ihr lockiges, blondes Haar bei jeder Bewegung hГѓВјpfte. Sie war diese Woche sehr fleiГѓВџig gewesen, hatte DГѓВ¤monen fГѓВјr ihre wachsende Armee versammelt. Auch jetzt waren einige davon in der Dunkelheit, die sie umgab, verstecktГўВЂВ¦ beobachteten sie neugierig.

Die meisten der DГѓВ¤monen, die sie gesammelt hatte, waren schwach und hatten nicht wirklich erwГѓВ¤hnenswerte MГѓВ¤chte, aber das war es ja, was einen Soldaten ausmachte: Wenn er alleine kГѓВ¤mpfte, war er nur ein SchwГѓВ¤chling. Aber wenn man sie zusammenrief, um eine Armee aufzustellen, konnten sie die stГѓВ¤rksten Feinde niedermetzeln, ohne sich darГѓВјber Gedanken machen zu mГѓВјssen, wie viele von ihnen dabei verlorengingen.

Heute Nacht hatte Misery die Macht einer uralten Aura in dem Wald, der eine Seite der Stadt begrenzte, gefГѓВјhlt, und war ihr bis in eine tiefe HГѓВ¶hle gefolgt. Die bГѓВ¶sartige Energie hatte sich gegen sie erhoben, wollte sie aus ihrem Zuhause vertreiben, aber Misery hatte der Versuch nur belustigtГўВЂВ¦ zumindest so lange, bis die Macht sie kГѓВ¶rperlich weggeschleudert hatte.

Als sie sich wieder aufrichtete, um den DГѓВ¤mon von Angesicht zu Angesicht zu bekГѓВ¤mpfen, war alles, was sie sehen konnte, eine KrГѓВ¤he mit zerzausten FlГѓВјgeln. Als sie deren schwarze Seele durchsuchte, beruhigte sich Misery wieder, denn sie erkannte, dass der Vogel einer der antiken Meister war, die vergessen worden waren, als die Gefallenen Engel die anderen in die Unterwelt vertrieben hatten.

Dieser DГѓВ¤mon hatte sich gut an seine Umgebung angepasst und hatte sich ein Zuhause errichtet. Die Eingeborenen-StГѓВ¤mme dieses Landes hatten den DГѓВ¤mon als einen groГѓВџen Geist angesehen, der angebetet und verehrt werden musste, und durch dieses Anhimmeln war der dГѓВ¤monische Meister stГѓВ¤rker geworden.

Misery konnte den Zorn, den dieser DГѓВ¤mon gegen die bleichgesichtigen Menschen hegte, die sich frei in diesem Land bewegten, schmecken und wollte sie zu ihrem Vorteil nutzen. Sie war einen Handel mit dem DГѓВ¤mon eingegangen, anstatt gegen ihn zu kГѓВ¤mpfenГўВЂВ¦ ein Kampf, von dem sie nun wusste, dass sie ihn verloren hГѓВ¤tte. Dem Alten schien ihre Idee zu gefallen, ihre Artgenossen aus ihrem dimensionalen GefГѓВ¤ngnis zu befreien und er hatte ihr, bevor er in den Wald davongeflogen war, aufgetragen, ein Blutopfer zu bringenГўВЂВ¦ eines der Werkzeuge, die er brauchen wГѓВјrde, um ihr zu helfen.

Als Misery mit zwei Vampiren und einem verzauberten, halb bewusstlosen Mann zur HГѓВ¶hle zurГѓВјckkam, wartete der bГѓВ¶se Geist schon. Die roten, perlenartigen Augen der KrГѓВ¤he warfen ihr einen stechenden Blick zu, ehe der Vogel wegflog. Misery folgte ihm tief in den Wald hinein, bis zum Rand des Schutzgebiets. Sie betrat eine kleine Lichtung und war ГѓВјberrascht, dort einen alten Mann neben einem groГѓВџen Lagerfeuer sitzen zu sehen.

ГўВЂВћMan nennt mich Schwarze KrГѓВ¤heГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte der alte Mann.

Misery nickte respektvoll. Sie erinnerte sich an die heilige Art, wie man mit einem DГѓВ¤mon umzugehen hatte, dessen Macht grГѓВ¶ГѓВџer war, als die ihre. ГўВЂВћIch heiГѓВџe Misery.ГўВЂВњ

Schwarze KrГѓВ¤he lachte spГѓВ¶ttisch. ГўВЂВћWas weiГѓВџt du schon von wahrer Misere?ГўВЂВњ

Misery erwiderte nichts, biss sich auf ihre Zunge, um zu vermeiden, in StГѓВјcke gerissen zu werden. Sie hatte Macht und er wusste esГўВЂВ¦ sie war sich sicher, dass er sie ebenso fГѓВјhlen konnte, wie sie ihn.

Schwarze KrГѓВ¤he stand auf und kam auf sie zu. Sie betrachtete seine menschliche Gestalt und konnte nicht verstehen, wieso jemand, der so mГѓВ¤chtig war, einen so zerbrechlichen KГѓВ¶rper wГѓВ¤hlen sollte. Er sah uralt aus, alt und runzelig, mit langem, weiГѓВџen Haar, und trug dunkle Hosen aus Hirschleder. Sein Hemd war aus demselben Leder gemacht und mit Perlen und Federn geschmГѓВјckt. Ein kleiner Beutel hing an seiner HГѓВјfte und weitere Federn waren ГѓВјber einem Ohr in sein Haar geflochten worden.

Schwarze KrГѓВ¤he streckte plГѓВ¶tzlich die Hand aus und packte den menschlichen Mann am Haar, sodass er in sein Gesicht sehen konnte. ГўВЂВћDieser wird genГѓВјgenГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte er und ging zurГѓВјck zum Lagerfeuer.

ГўВЂВћWas soll ich tun?ГўВЂВњ, fragte Misery.

ГўВЂВћWir mГѓВјssen wartenГўВЂВњ, meinte Schwarze KrГѓВ¤he und legte mehr Holz ins Feuer.

Misery lieГѓВџ zu, dass ihr ГѓВ„rger sichtbar wurde. ГўВЂВћWorauf warten, alter Mann? Ich habe keine Ewigkeit ZeitГўВЂВ¦ mein Krieg wird mit oder ohne dir stattfinden.ГўВЂВњ

Sie ignorierend legte Schwarze KrГѓВ¤he noch mehr Holz ins Feuer und begann zu singen. Misery wollte gehen, aber erkannte, dass sie wie angewurzelt war. Sie konnte fГѓВјhlen, wie ihre Macht aus ihr floss und ihre kindliche Gestalt begann zu verrotten. Dies war nicht das Resultat ihrer LeichengestaltГўВЂВ¦ ihrem gesamten Sein wurde langsam die Macht, die sie den Menschen gestohlen hatte, entzogen.

ГўВЂВћDein Plan ist ohne mich zum Scheitern verurteiltГўВЂВњ, sagte Schwarze KrГѓВ¤he herablassend. ГўВЂВћDeine Existenz ist mein Eigentum geworden, als wir unseren Handel eingegangen sind. Du bist schwach und hast keine Macht ГѓВјber mich, denn du besitzt nichts, was ich will.ГўВЂВњ

Misery wurde plГѓВ¶tzlich freigelassen, aber starrte ihn wГѓВјtend an, wГѓВ¤hrend sie auf dem groГѓВџen Felsen sitzenblieb und auf weiГѓВџ Gott was wartete. Schwarze KrГѓВ¤he hatte stГѓВ¤ndig neues Holz ins Feuer gelegt und die Flammen waren zu einer erstaunlichen HГѓВ¶he gewachsen. Der alte Mann stand auf und ging zur anderen Seite der Lichtung zu einem alten Mammutbaum, den Misery vorhin nicht bemerkt hatte.

Schwarze KrГѓВ¤he kniete sich neben den riesigen Wurzeln hin und hob eine Handvoll Erde auf. Dann kam er zurГѓВјck zum Feuer und sein Gesang wurde sehr laut und rhythmisch, ehe er die Erde ins Feuer warf. Das Feuer spuckte Funken und loderte noch hГѓВ¶her, als der Staub auf die Flammen traf. Sein KГѓВ¶rper bewegte sich wie bei einem Kriegstanz und sein Sprechgesang wurde noch lauter.

Die Schatten um sie dehnten sich aus, bis nur noch Schwarze KrГѓВ¤he von ihnen unberГѓВјhrt blieb, wГѓВ¤hrend er innerhalb eines perfekten Kreises tanzte. PlГѓВ¶tzlich blieb er stehen und griff nach den Schatten zu seinen FГѓВјГѓВџen. Die tintenartige Dunkelheit schien von seiner Hand angezogen zu werden, suchte die warme BerГѓВјhrung, die Schwarze KrГѓВ¤he ausstrahlte, ehe er die Schatten aus dem Boden zog. Auch sie trafen auf die Flammen und ein Funke entstand, der schnell zu einer Explosion wurde, sodass Misery ihre Hand hob, um ihre Augen zu beschatten.

Ein unmenschliches Heulen erfГѓВјllte die Lichtung und Misery beobachtete, wie der Schatten ГѓВјber die Flammen nach oben kroch, wobei er vor Hitze rot glГѓВјhte. Er flog ГѓВјber die Lichtung zurГѓВјck dorthin, wo Schwarze KrГѓВ¤he die Erde geholt hatte, und verschwand dort im Boden. Wenige Augenblicke spГѓВ¤ter begann die Erde sich zu bewegen, als wГѓВјrde sie atmen und zwei verwitterte, knochige Arme wuchsen daraus hervor.

Schwarze KrГѓВ¤he ging direkt zu dem Blutopfer, das Miserys Vampire aufgesammelt hatten, und riss den Mann aus deren Griff los.

Der junge Mann, ein Student der lokalen ГѓВ¶ffentlichen UniversitГѓВ¤t, erwachte aus der Gedankenkontrolle der Vampire, als Schwarze KrГѓВ¤he ihn ГѓВјbernahm. Immer noch desorientiert, wusste er nicht, was geschah, bis er die lange Klinge sah, die sich seinem Hals nГѓВ¤herte. Noch ehe er etwas dagegen unternehmen konnte, hatte sich die Klinge durch sein Fleisch gebohrt und sein Schrei war still.

Blut spritzte in die Flammen, wodurch das Lagerfeuer zu zischen begann, und weitere Funken sprГѓВјhte. Die Arme, die aus dem Boden gestoГѓВџen waren, zogen nun den Rest ihres KГѓВ¶rpers hinaus in die dunkle Nacht. Langes, tiefes StГѓВ¶hnen erklang aus seiner Kehle, begleitet von hungrigem Grunzen, als sich der KГѓВ¶rper auf den sterbenden Mann zu bewegte.

Knochige Finger packten das Hemd des Mannes und die Kreatur senkte ihren Kopf zu der offenen Wunde, labte sich an dem Blut und dem Fleisch. WГѓВ¤hrend sie fraГѓВџ, begannen Muskeln und Fleisch um ihre Knochen zu wachsen und Misery verfolgte die Szene gebannt. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Kunstwerk von Schwarzer KrГѓВ¤he losreiГѓВџen und klatschte freudig in die HГѓВ¤nde.

ГўВЂВћEr wird mehr brauchen, von denen er sich ernГѓВ¤hren kann, ehe er wieder vollstГѓВ¤ndig wiederbelebt istГўВЂВ¦ aber fГѓВјr jetzt wird dieser hier genГѓВјgenГўВЂВњ, sagte Schwarze KrГѓВ¤he mit einem Anflug von Langeweile in seiner krГѓВ¤chzenden Stimme.

ГўВЂВћKГѓВ¶nnen wir mehr machen?ГўВЂВњ, fragte Misery, wГѓВ¤hrend sie beobachtete, wie das Blut und die Leichenteile im Licht des Feuers glitzerten.

ГўВЂВћIch kann esГўВЂВњ, sagte Schwarze KrГѓВ¤he einfach und Misery wusste, was er damit sagen wollteГўВЂВ¦ er konnte es tun, und sie nicht.

ГўВЂВћUnd jetzt, junge DГѓВ¤moninГўВЂВ¦ zeige mir deine MachtГўВЂВњ, befahl Schwarze KrГѓВ¤he.

Misery lГѓВ¤chelte und berГѓВјhrte das Abbild der Spinne, die um ihren Hals hing. Die Spinne zerfiel augenblicklich in Tausende ihrer kleinen GegenstГѓВјcke, ehe sie sich wieder versammelten. Schwarze KrГѓВ¤he sah zu, als zwei der Krabbeltiere ГѓВјber ihre Beine hinunterkletterten und ГѓВјber den Boden liefen. Die Kreaturen blieben etwa auf halbem Wege zwischen ihm und Misery stehen, ehe sie sich in der Erde vergruben.

Schwarze KrГѓВ¤he stand still, als der Boden sich bewegte, und ein dГѓВјnner, blutroter Riss den Grund spaltete und ein schwaches Erdbeben zu fГѓВјhlen war. Die BГѓВ¤ume raschelten und Schreie der Waldtiere ertГѓВ¶nten, als der Boden verГѓВ¤rgert brummte. FГѓВјnf SchattendГѓВ¤monen flogen aus der ГѓВ–ffnung und drehten eine Runde auf der Lichtung. Ihre Schreie, die fast wie ein Kreischen klangen, lieГѓВџen die Nacht singen. Sie nГѓВ¤herten sich dem Lagerfeuer und umkreisten es fliegend, kamen noch nГѓВ¤her, ehe sie sich in letzter Sekunde zurГѓВјckzogen.

Dies setzte sich fort, bis den DГѓВ¤monen das Spiel langweilig wurde, und sie in der Finsternis des Waldes verschwandenГўВЂВ¦ in Richtung der Stadt flogen, wo sie ihre Beute fГѓВјhlen konnten. Schwarze KrГѓВ¤he starrte auf den Riss zur Unterwelt, sein Gesichtsausdruck unleserlich. Aber als er sich dem gezackten Spalt nГѓВ¤herte, trat er darauf und schloss ihn wieder, wodurch er verhinderte, dass weitere DГѓВ¤monen entkommen kГѓВ¶nnten.

ГўВЂВћEin guter VersuchГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte Schwarze KrГѓВ¤he. ГўВЂВћAber du bist jung und dumm. So ein dГѓВјnner Riss zwischen den Welten ermГѓВ¶glicht es nur einfachen SchattendГѓВ¤monen, in diese Welt zu kommenГўВЂВ¦ und unsere wahren VerbГѓВјndeten sind immer noch auf der anderen Seite gefangen. Du wirst mehr Macht brauchen, als diese!ГўВЂВњ Seine Stimme wurde lauter und dann wieder ruhiger. ГўВЂВћWГѓВ¤hrend du diese Macht gewinnst, werde ich deine Armee erzeugenГўВЂВ¦ aber sie folgen letztendlich meinem Kommando.ГўВЂВњ

Misery hatte keine andere Wahl, als ehrfГѓВјrchtig und ergeben mit dem Kopf zu nicken. Als sie sich umdrehte, verzogen sich ihre kindlichen Lippen zu einem gemeinen Grinsen. Der alte DГѓВ¤mon hatte vГѓВ¶llig recht: sie brauchte mehr MachtГўВЂВ¦ und sie wusste genau, wie sie sie bekommen konnte.

Indem sie die Dunkelheit in sich dazu brachte, sich auszubreiten, eilte sie zurГѓВјck in die Stadt und ГѓВјberlieГѓВџ es ihren Untergebenen, ihr zu folgen. Sie heckte einen Plan aus und sie musste das DГѓВ¤monenkind suchen, das ihr helfen konnte. Sie wГѓВјrde ihren verbliebenen Vorrat an Kanes Blut aufgeben mГѓВјssen, aber das Ziel heiligte die MittelГўВЂВ¦ es wГѓВјrde das Opfer wert sein.

Sie schwebte ГѓВјber die Stadt auf die Slums zu, wo sie ihr vorГѓВјbergehendes Zuhause gefunden hatte. Dort wanderte sie durch die StraГѓВџen und versuchte, den Geruch dessen, den sie suchte, aufzuspГѓВјren. Das Problem mit diesem DГѓВ¤mon war, dass er seine dГѓВ¤monische Aura verstecken konnte. FГѓВјr alle, die ihn jagten, wГѓВјrde er einfach wie ein Mensch erscheinen, und das war die grГѓВ¶ГѓВџte LГѓВјge von allen.

Nicht lange nachdem sie ihre Suche begonnen hatte, fГѓВјhlte Misery den Hybriden Skye, der ihr folgte. Er mischte sich nicht in ihre Angelegenheiten ein und er kam ihr nicht nГѓВ¤her, aber sie konnte fГѓВјhlen, wie er sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Vermisste er es, mit ihr in der HГѓВ¶hle gefangen zu sein? Sie wГѓВјrde ihm einen Auffrischungskurs geben, wenn er versuchen sollte, ihre PlГѓВ¤ne zu durchkreuzen. Es war schon schlimm genug, dass die beiden Gefallenen Engel ihn ГѓВјberhallhin verfolgtenГўВЂВ¦ er wГѓВјrde sie nur auf ihre Spur bringen, wenn er so weitermachte.

Der Tagesanbruch stand kurz bevor, als sie endlich den kleinen DГѓВ¤mon fand, den sie suchte. Er kam aus den Schatten und eilte ГѓВјber die StraГѓВџe in eine andere Seitengasse. Misery war aus reinem Zufall ein paar Tage zuvor ГѓВјber ihn gestolpert und hatte ihn fГѓВјr einen Menschen gehaltenГўВЂВ¦ bis er ihre Vampir-Gefolgschaft, die ihn angegriffen hatte, dezimierte.

Von auГѓВџen sah der DГѓВ¤mon nach nicht mehr aus, als nach einem achtjГѓВ¤hrigen StraГѓВџenjungen. Sein schulterlanges, dunkles Haar hing in verfilzten, fettigen StrГѓВ¤hnen um sein Gesicht, das blass war, aber sonst sГѓВјГѓВџ, fast engelhaft erschien. Das unterstrich seine menschliche Verkleidung nur noch, wenn er die Herzen und Geister seiner Opfer anziehen wollte. Seine Kleider waren zerfetzt und er hatte keine Schuhe. Als er seinen Kopf hob, um auf die StraГѓВџe hinter ihm zu sehen, glitzerten seine Augen wie schwarze Diamanten.

Misery glitt ГѓВјber ihm die kleine StraГѓВџe entlang, ehe sie sich direkt vor dem anderen DГѓВ¤mon vom Himmel fallen lieГѓВџ, und wГѓВ¤hrend des Falls, die Gestalt des kleinen, blonden MГѓВ¤dchens annahm. Sie landete in der Hocke vor ihm, ehe sie sich aufrichtete, und ihr RГѓВјschenkleid abstaubte.

ГўВЂВћHallo MiseryГўВЂВњ, sagte der Junge und Misery lГѓВ¤chelte ГѓВјber seine leise Stimme.

ГўВЂВћHallo CyrusГўВЂВњ, entgegnete Misery ebenso.

ГўВЂВћDu warst diejenige, die all die Menschen dazu gebracht hat, einander umzubringen, in jenem Bus, vor ein paar TagenГўВЂВњ, flГѓВјsterte der Junge.

Misery lГѓВ¤chelte stolz. ГўВЂВћJa, das war ich und ich brauche das, was du tun kannst.ГўВЂВњ

Cyrus hielt seinen Kopf schrГѓВ¤g. ГўВЂВћWas kann ich, was du noch nicht kannst?ГўВЂВњ

Misery kicherte und nahm die Spinnenhalskette ab, in der der Rest von Kanes Blut festsaГѓВџ, und hГѓВ¤ngte sie um seinen Hals.

ГўВЂВћDu wГѓВјrdest dich wundern, KleinerГўВЂВњ, flГѓВјsterte sie.

ГўВЂВћWerde ich spielen kГѓВ¶nnen?ГўВЂВњ, fragte der Junge, wodurch Misery klar wurde, wie jung der DГѓВ¤mon wirklich war.

ГўВЂВћOh ja, du wirst so viel spielen kГѓВ¶nnen, wie du willstГўВЂВњ, antwortete Misery.

Die Dunkelheit in den Augen des Jungen dehnte sich aus, fraГѓВџ jede Farbe auf, bis sie aussahen wie zwei bodenlose Gruben aus Nichts.

ГўВЂВћIch mag spielenГўВЂВњ, sagte der Junge und ein gemeines LГѓВ¤cheln erschien, wГѓВ¤hrend seine Finger mit der Spinne spielten, die an der Halskette hing.

*****

Kriss lag im Bett in der groГѓВџen Wohnung im obersten Stockwerk in einem der luxuriГѓВ¶seren Wohnbauten im Zentrum von Los Angeles. Er hatte hier einen Zufluchtsort gefunden, um Tabatha und seinen wachsenden GefГѓВјhlen fГѓВјr sie aus dem Weg zu gehen.

In seinem Kopf blitzten Erinnerungen daran auf, wie er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Er hatte starrsinnig mehrere Tage lang Abstand von ihr gehalten, ehe die Trennung zu schmerzhaft fГѓВјr ihn geworden war. Seine Brust hatte zu schmerzen begonnen, weil er nicht in ihrer NГѓВ¤he war, und als er ihre Wohnung betrat und sie schlafend vorfand, mit getrockneten TrГѓВ¤nen, die ihre Wangen verunziertenГўВЂВ¦ war sein einziger Gedanke gewesen, sie festzuhalten, um es alles wiedergutzumachen.

Er war unter ihre Decke gekrochen, hatte nicht bemerkt, dass sie nackt war, bis er sich in einer schГѓВјtzenden Umarmung um sie schlang. In dem Moment war er erstarrt, wollte gleichzeitig zu ihr hin und von ihr weg. Sie hatte sich im Schlaf zu ihm umgedreht und einen Arm um ihn gelegt, um sich an ihn zu kuscheln, wie sie es oft mit Kissen tat. Als ihre BrГѓВјste sich an ihn drГѓВјckten, war die Selbstkontrolle, auf die er immer so stolz gewesen war, zerrissen.

Monatelang waren seine Gedanken immer weiter in die Richtung gedriftet, wie er Dinge mit ihr machteГўВЂВ¦ Dinge, die er nicht tun durfte, egal, wie sehr er sie liebte und wollte. Aber in diesem Augenblick wollte er so sehr in sie hinein, dass er riskiert hatte, die Frau zu tГѓВ¶ten, die er liebte. Er hatte seine Erektion pochen gefГѓВјhlt, und sie an ihrer weichen Haut gerieben.

Als ein wГѓВјtender Schatten ГѓВјber das Bett gefallen war, war Kriss erstarrt und hatte langsam seinen Kopf gedreht, um in Deans anschuldigende, silberne Augen zu sehen. Er wusste, dass er die Grenze zwischen Freundschaft und Gefahr ГѓВјberschritten hatte, als er diesen Ausdruck auf dem Gesicht seines Liebhabers sah.

Er war in jener Nacht mit Dean gegangen, wollte keinesfalls dieselben SГѓВјnden begehen wie sein Vater. Er fГѓВјhlte, wie es zwischen seinen Beinen wieder pochte, als er nur daran dachte. Bis er diese Emotionen unter Kontrolle hatte, hatte Dean rechtГўВЂВ¦ er musste sich von Tabatha fernhalten.

Als weitere VorsichtsmaГѓВџnahme hatte er seinen Job im Silk Stalkings gekГѓВјndigt, nur fГѓВјr den Fall, dass sie ihn dort suchen kommen wollte. Er hatte alles getan, um sicherzustellen, dass Tabatha so weit wie mГѓВ¶glich von ihm entfernt blieb, aber diese Trennung schmerzte ihn, wie ihn nichts zuvor je geschmerzt hatte. Wenn ein Gefallener Engel jemanden liebteГўВЂВ¦ war das einen Stufe weiter, als das, was Menschen Liebe nannten, und der Wahnsinn, den das GefГѓВјhl in Menschen verursachte, wenn sie denjenigen, den sie liebten, nicht haben konnten, war bei einem Gefallenen Engel mindestens zehnmal so schlimm.

Kriss riss noch einmal an der Fessel, die sein Handgelenk festhieltГўВЂВ¦ er hatte Dean dafГѓВјr gehasst, dass er ihn festgebunden hatte. Aber Kriss wusste auch, was beinahe passiert wГѓВ¤re. Wenn er der Lust nachgegeben hГѓВ¤tteГўВЂВ¦ hГѓВ¤tten der Schmerz, Dean zu verlieren und gleichzeitig Tabatha zu tГѓВ¶ten, seinen Geist zerstГѓВ¶rt.

Er schloss seine Augen, als eine kГѓВјhle Brise durch die offene TerrassentГѓВјr ГѓВјber seinen nackten KГѓВ¶rper strich. Obwohl die Fessel ihm erlaubten, sich in der riesigen Wohnung frei zu bewegen, hatte er sich schon vor Stunden hingelegt, ohne schlafen zu kГѓВ¶nnen, wie das verworrene KnГѓВ¤uel aus Bettlaken am Boden bezeugen konnte. Kriss lag nun auf seinem Bauch, ein Knie in die Matratze gebeugt und das andere Bein war noch bedeckt von einer Ecke eines Lakens.

Ein weiterer Lufthauch zog durch das Fenster und brachte einen vertrauten Geruch mit sich. Kriss ГѓВ¶ffnete seine Augen und betrachtete die Schatten der dГѓВјnnen VorhГѓВ¤nge auf der Wand vor ihm. Als ein geflГѓВјgelter Schatten sich zu ihnen gesellte, blieb Kriss still und erwartungsvoll.

Dean war auf dem Dach gewesen, hatte seiner dГѓВ¤monischen Beute und einem flГѓВјchtigen Hybriden fГѓВјr den Rest der Nacht ihre Ruhe gelassen. Er lieГѓВџ sich von der Dachkante auf die Terrasse darunter fallen und stand in der offenen TГѓВјr, betrachtete Kriss. Das weiГѓВџe Bettlaken war zur Seite getreten worden, sodass sein nackter KГѓВ¶rper dem Leuchten des Mondes ausgesetzt war. Dean fГѓВјhlte die Einsamkeit, die Kriss in seinem Herzen trug, und wusste, dass die einzige MГѓВ¶glichkeit, einen solchen Schmerz zu heilen, war, sich lange genug von Tabatha fernzuhalten.

Sein Blick fiel auf die ГѓВјbernatГѓВјrliche Fessel, die Kriss davon abhielt, die Wohnung wГѓВ¤hrend seiner Abwesenheit zu verlassen. Er wollte Kriss nicht auf diese Art verletzen, aber er konnte fГѓВјhlen, dass KrissГўВЂВ? Liebe fГѓВјr Tabatha jeden Tag wuchs. Er hatte Kriss daran erinnert, dass, mit einer Frau dieser Welt zu schlafen, dasselbe bedeuten wГѓВјrde, wie sie zu tГѓВ¶ten und er hatte nicht gelogenГўВЂВ¦ der Same des Gefallenen Engels wГѓВјrde sogar in einer unfruchtbaren Frau Wurzeln schlagen. Er wГѓВјrde die Unfruchtbarkeit heilen, um Leben zu erzeugen, wenn es sein mussteГўВЂВ¦ aber dieses Leben wГѓВјrde die Frau umbringen, die es in sich trug.

Dean hatte Kriss die Wahrheit ГѓВјber seine eigenen SГѓВјnden erzГѓВ¤hltГўВЂВ¦ als eine sichere Methode, um Kriss davon abzuhalten, sich mit Tabatha zu vereinigen. Als er gerade erst auf diese Welt geschickt worden war, war er dem Charme eines jungen MГѓВ¤dchens ungefГѓВ¤hr in Tabathas Alter erlegen. Er hatte zu viel Zeit mit ihr verbracht und eine Sache hatte zur nГѓВ¤chsten gefГѓВјhrtГўВЂВ¦ er hatte sich in die menschliche Frau verliebt.

Er hatte gedacht, dass der Fluch ihn nicht verfolgt hГѓВ¤tteГўВЂВ¦ gemeint, dass, so sehr, wie er sie liebte, sie einen Engel als Kind haben wГѓВјrdenГўВЂВ¦ und hatte seiner Lust nachgegeben. Sie hatte ihn dazu aufgefordert, denn sie hatte ihn ebenso sehr gewollt. Sie zu lieben war der Himmel gewesen, aber es hatte nur Stunden gebraucht, ehe sich der DГѓВ¤mon in ihr voll entwickelt hatte. Als sie ihn spГѓВ¤ter in derselben Nacht mit ihren Schreien aufgeweckt hatte, hatte er sein eigenes Kind tГѓВ¶ten mГѓВјssen, als es begann, sie von innen zu fressen.

Kriss hatte sich selbst belogenГўВЂВ¦ dachte, dass er jede Nacht bei Tabatha schlafen konnte, ohne Sex zu haben, aber Dean wusste, dass das eine LГѓВјge warГўВЂВ¦ eine gefГѓВ¤hrliche. Kriss wГѓВјrde nie mit seiner Schuld leben kГѓВ¶nnen, wenn er Tabathas Todesurteil mit dem Samen seiner Liebe unterzeichnete.

Die Gefallenen Engel sehnten sich nach Liebe, aber waren in eine Welt gesandt worden, wo sie die Frauen nicht anfassen durftenГўВЂВ¦ sie hatten nur einander. KrissГўВЂВ? SchГѓВ¶nheit hatte Dean schon immer beeindruckt, ihn selbst verzaubert, und er wusste, wiesoГўВЂВ¦ Kriss war ein adeliger ihrer Art. Er hГѓВ¤tte nie geschickt werden sollen, um die DГѓВ¤monen hier zu bekГѓВ¤mpfen. Er fragte sich manchmal, wie lange es gedauert hatte, ehe die KГѓВ¶nige bemerkt hatten, dass ihr Prinz verschwunden war. Kriss hГѓВ¤tte verwГѓВ¶hnt, geliebt und verehrt werden sollen.

Als er in den Raum trat, bewegte sich Dean langsam und achtete darauf, dass sein Schatten auf der Wand blieb, sodass Kriss sehen konnte, was er machte, und ihn rechtzeitig aufhalten kГѓВ¶nnte, wenn er es wollte.

ГўВЂВћDie DГѓВ¤monen in der Stadt sind heute Nacht ruhelosГўВЂВ¦ kannst du sie fГѓВјhlen?ГўВЂВњ Dean sprach mit ruhiger Stimme, erwartete keine Antwort. Seine Lippen ГѓВ¶ffneten sich leicht, als KrissГўВЂВ? melancholische Stimme ein leises Echo durch den Raum schickte.

ГўВЂВћLass sie kommen.ГўВЂВњ

Dean zog die Jacke von seinen Schultern und warf sie auf einen Stuhl, der an der Wand stand. Danach kam sein HemdГўВЂВ¦ er knГѓВ¶pfte es auf und lieГѓВџ es von seinen Schultern in ein HГѓВ¤ufchen Baumwolle zu Boden sinken. Er ГѓВ¶ffnete seinen Hosenknopf und zog langsam den ReiГѓВџverschluss auf, wollte beinahe grinsen, als KrissГўВЂВ? Atem stockte. Nachdem er seine Schuhe und Socken ausgezogen hatte, schob Dean seine Hose hinunter und lieГѓВџ sie am Boden liegen.

Er ging zum Bett und hielt sich einen Moment an einem der Bettpfosten fest, wГѓВ¤hrend er auf Kriss hinuntersah, ehe er sich neben ihn legte. Dean rollte Kriss auf seine Seite und legte sich neben ihn, zog KrissГўВЂВ? RГѓВјcken an seine Brust und gab der Eifersucht nach, die in seinem Herzen schmorte.

Er wusste, dass KrissГўВЂВ? Traurigkeit von seiner Liebe fГѓВјr Tabatha stammteГўВЂВ¦ er hatte eine Vorahnung der Gefahr schon gespГѓВјrt, in jener Nacht, als Tabatha und Kriss sich kennengelernt hatten. Darum hatte er Tabatha auf dem Parkplatz des Silk Stalkings angegriffen. Er hatte sie vor der Gefahr warnen wollen, aber Kriss hatte ihn aufgehalten, seinen KГѓВ¶rper als Schutzschild gebrauchtГўВЂВ¦ Deans Besessenheit gegen ihn verwendet.

Kriss rollte sich auf seinen RГѓВјcken und drehte seinen Kopf, um Dean zu betrachten. Ihre Blicke trafen sich scheinbar fГѓВјr eine Ewigkeit, ehe Dean schnell den Abstand zwischen ihnen ГѓВјberbrГѓВјckte und seine Lippen sinnlich ГѓВјber die von Kriss streifte.

Als Kriss scharf einatmete, nutzte Dean das aus und vertiefte den KussГўВЂВ¦ machte ihn fordernder. Er hatte es satt, jede Nacht neben Kriss zu liegen und zuzusehen, wie er um ein MГѓВ¤dchen trauerte, das er nie haben konnte. Wenn er es kГѓВ¶nnte, wГѓВјrde er einfach KrissГўВЂВ? Schmerz in sich aufsaugen und mit der wilden Liebe der Gefallenen Engel ersetzen.

Kriss fГѓВјhlte, wie das Feuer sich langsam durch seine Adern ausbreitete, aber seine SchuldgefГѓВјhle brachten ihn dazu, sein Gesicht wegzudrehen und den Kuss zu beenden. Er kuschelte sich in Deans Arme, schlang seine eigenen Arme um Deans KГѓВ¶rper, ehe er dasselbe mit ihren Beinen machte.

Dean starrte schweigend auf KrissГўВЂВ? Scheitel hinunter und seufzte innerlich. Die Tatsache, dass Kriss sich so fest an ihn klammerte, war das einzige, was ihn beruhigte. Er konnte fГѓВјhlen, wie seine Trauer ein wenig schwГѓВ¤cher wurde, ehe sie zurГѓВјckkam. Er hatte schon entschieden, dass er Kriss von seinen Fesseln befreien wollte, wenn der Morgen kam, aber nach KrissГўВЂВ? Ablehnung glГѓВјhten Deans Augen und die Fessel verschwanden.

PlГѓВ¶tzlich bewegte sich Kriss, packte Deans Handgelenke und drГѓВјckte sie fest in die Matratze.

Dean starrte ruhig in die beunruhigten, silbernen Augen und fragte sich, was Kriss jetzt, wo er die Freiheit hatte, zu Tabatha zurГѓВјckzukehren, tun wГѓВјrde. Als Kriss ihn einfach nur festhielt, hob Dean seinen Kopf vom Bett und strich mit seinen Lippen sanft ГѓВјber KrissГўВЂВ? SchlГѓВјsselbein und Halsbeuge. Er wurde mit einem Zischen und seiner Freiheit belohnt.

Mehrere Stunden spГѓВ¤ter lagen sie eng umschlungen, als die Sonne aufging. Dean wusste, ebenso wie Kriss, dass er da sein wГѓВјrde, wenn Kriss spГѓВ¤ter am Morgen erwachteГўВЂВ¦ er wГѓВјrde immer da sein.

*****

Kane ging durch die StraГѓВџen der Stadt, versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen, nach allem, was wГѓВ¤hrend der letzten Wochen geschehen war. Er hatte sogar gefГѓВјhlt, wie seine alte PersГѓВ¶nlichkeit manchmal wieder kurz an die OberflГѓВ¤che kamГўВЂВ¦ meistens, wenn er mit Michael war. Er musste zugeben, dass er den Jungen richtig gern hatte.

Die strenge Kontrolle, die er ГѓВјber die letzten zehn Jahre ГѓВјber all seine Emotionen gehabt hatte, begann sich aufzulГѓВ¶sen und er vermisste schon die Sicherheit, die die imaginГѓВ¤ren WГѓВ¤nde ihm geboten hatte. Er war sicher, dass irgendein gut bezahlter Typ, der sich als Psychiater ausgab, sagen wГѓВјrde, dass das gut war, aber er war ebenso sicher, dass er ihn sehr schnell eines Besseren belehren kГѓВ¶nnte.

Er nutzte die Taubheit, die er mit aus dem Grab genommen hatte, wie einen SchutzschildГўВЂВ¦ der ihn halb tot hielt und die Leute in seiner Umgebung in Sicherheit. So, wie die Dinge standen, kostete es ihm jedes Bisschen seiner Selbstkontrolle, um seine GefГѓВјhle fГѓВјr Tabatha in sich verborgen zu behalten und sie damit vor Misery zu schГѓВјtzen.

Noch immer lief ihm ein kalter Schauer ГѓВјber den RГѓВјcken, wenn er daran dachte, dass Michael schlieГѓВџlich herausbekommen hatte, dass es Tabatha gewesen war, die ihn aus seinem Grab befreit hatte. Wenn er klar denken hГѓВ¤tte kГѓВ¶nnen, hГѓВ¤tte er eine MГѓВ¶glichkeit gefunden, Scrappy noch eine Weile von Tabatha fernzuhalten, wГѓВ¤hrend er sich ГѓВјberlegte, wie er ihr alles erzГѓВ¤hlen sollteГўВЂВ¦ wenn er es ihr ГѓВјberhaupt erzГѓВ¤hlte.

Seiner Meinung nach, sollten einige Geheimnisse besser solche bleiben. In Wahrheit hatte er nie vorgehabt, es Tabatha zu erzГѓВ¤hlen.

Kane knurrte verГѓВ¤rgert, als seine Gedanken unterbrochen wurden. Er konnte dГѓВ¤monische Blicke auf sich fГѓВјhlen, wГѓВ¤hrend er gingГўВЂВ¦ jede seiner Bewegungen wurde beobachtet. Er fragte sich, ob Misery sie geschickt hatte. Er konnte sie nicht unter ihnen fГѓВјhlen, was natГѓВјrlich sehr viel Sinn ergab. Wieso sollte die Schlampe ihm nachlaufen, wenn sie ihren Untergebenen auftragen konnte, das fГѓВјr sie zu erledigen? Die Stadt war nun ГѓВјberlaufen von ihrem GefolgeГўВЂВ¦ dunklen Kreaturen, die zu erschaffen er geholfen hatte.

Er ging schneller bis er so schnell lief, dass die Scheinwerfer der Autos, die auf ihn zukamen, sich plГѓВ¶tzlich hinter ihm von ihm entfernten. Das rote Leuchten der RГѓВјcklichter erhellte die StraГѓВџe fГѓВјr wenige Sekunden, ehe auch das verschwand. Er war frГѓВјher nie so schnell gewesen, aber mit der Laune, in der er sich in letzter Zeit befunden hatte, hatte er den Anstieg seiner Macht einfach ignoriert.

Im Moment wollte er einfach nur alleine in seiner eigenen Blase sein und nicht in Michaels Gegenwart und auch nicht mit wem auch immer sein bester Freund SchrГѓВ¤gstich Bruder an seiner Seite hatte. Er war nicht sicher, ob er es schaffen wГѓВјrde, seine ГўВЂВљIch bin wieder bei VerstandГўВЂВ?-Maske zu tragenГўВЂВ¦ nicht heute Nacht. Sein wahres Ich war nahe an der OberflГѓВ¤che und das war etwas, was Michael nicht zu sehen brauchte.

Kane steckte seine HГѓВ¤nde in seine Taschen und versuchte weiterhin, die spionierenden Mistkerle, die ihm folgten, zu ignorieren. Er hatte eine gehobene Gegend der Stadt erreicht und nГѓВ¤herte sich dem Teil, wo die meisten Clubs waren. Er brauchte etwas zu trinken und vielleicht eine kleine SchlГѓВ¤gerei, auch wenn er sie selbst beginnen musste. Die Clubs wГѓВјrden ihm die hirntГѓВ¶tende FlГѓВјssigkeit liefern und es sollte einfach sein, ein Vampirnest zu finden, wo er das Andere bekommen konnte.

Als er um eine Ecke auf eine belebte StraГѓВџe bog, fing Kane einen sГѓВјГѓВџen Geruch im Wind auf und blieb stehen, lieГѓВџ die Anblicke und die GerГѓВ¤usche der Stadt wieder auf sich wirken. Er konnte sie ganz in seiner NГѓВ¤he riechen und sah sich suchend um, um herauszufinden, wo sie war. Er atmete tief ein, wollte mehr von ihr, dann fragte er sich, ob er ein Masochist war, dass er sich selbst so quГѓВ¤lte.

Er wusste, dass er ihr fernbleiben sollte, nachdem er wie ein Leuchtturm, der den Weg zum Heimathafen anzeigte, auf DГѓВ¤monen zu wirken schien, aber seine andere Seite warf sofort ein, dass seine Seelenfreundin ziemlich gut dabei war, auch selbst Probleme zu finden. Wenn sie verrГѓВјckt genug war, hier zwischen all den DГѓВ¤monen herumzulaufen, dann sollte er vielleicht ihre Erinnerungen wieder auffrischen, damit sie nicht vergaГѓВџ, was fГѓВјr eine dumme Idee das wirklich war.

Sein scharfer Blick landete auf einem Club, der Silk Stalkings hieГѓВџ, und er runzelte die Stirn, wusste, dass dort der Gefallene Engel, Kriss, als TГѓВ¤nzer arbeitete. Es war ein interessanter Beruf fГѓВјr einen Gefallenen Engel, aber Kane urteilte nicht schnell ГѓВјber Leute. Resignierend seufzend ГѓВјberquerte Kane die StraГѓВџe und betrat den Club, damit er Tabatha nach Hause bringen konnte, ehe sie noch mehr Probleme bekam.

Kapitel 2

Tabatha trat durch den Eingang des Silk Stalkings und sah sich um. Sie war hergekommen, um Kriss zu suchenГўВЂВ¦ und betete, dass sie ihn finden wГѓВјrde. Er war vor ein paar Tagen verschwunden und hatte nicht einmal angerufenГўВЂВ¦ und er war ihr schon davor aus dem Weg gegangen. Sie vermisste ihn und begann, sich Sorgen zu machen. In der Vergangenheit hatte er zumindest immer angerufen, um ihr zu sagen, dass es ihm gut ging, wenn er lГѓВ¤ngere Zeit weggegangen war.

Wenn sie nur einen kurzen Blick auf ihn erhaschen kГѓВ¶nnte, wГѓВјrde das ihre Angst, dass Misery ihn gefressen oder irgendwo in eine HГѓВ¶hle gesperrt hatte, beruhigen.

Sie setzte sich an einen der hohen Tische und sah der Vorstellung zu, hoffte, dass Kriss kommen wГѓВјrde, und seine eigene Show abziehen wГѓВјrde. Fast eine Stunde war vergangen, ehe ihr klar wurde, wie spГѓВ¤t es war, und dass Kriss schon lГѓВ¤ngst auftreten hГѓВ¤tte mГѓВјssen. Einer der Kellner ging an ihr vorbei und berГѓВјhrte sie vorsichtig am Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

ГўВЂВћBrauchen Sie etwas, FrГѓВ¤ulein?ГўВЂВњ, fragte er.

Tabatha lГѓВ¤chelte. ГўВЂВћIch hoffe, dass Sie mir helfen kГѓВ¶nnen. Ich suche Kriss Reed. KГѓВ¶nnen Sie mir sagen, wann er wieder zum Arbeiten eingeteilt ist?ГўВЂВњ

Der Kellner seufzte und schГѓВјttelte seinen Kopf. ГўВЂВћSie sind schon die sechste Frau diese Woche, die nach ihm fragt. Leider hat er vor einigen Tagen gekГѓВјndigt und niemand hat ihn seither gesehen.ГўВЂВњ

Tabatha fГѓВјhlte sich, als hГѓВ¤tte jemand sie ins Gesicht geschlagen. Ihr Herz sank mehrere Zentimeter tiefer und ihr Magen verkrampfte sich unangenehm, sie senkte ihren Kopf, um die TrГѓВ¤nen zu verbergen, die sich in ihren Augen sammeltenГўВЂВ¦ sie hatte ihren besten Freund verloren.

ГўВЂВћGeht es Ihnen gut?ГўВЂВњ, fragte der Kellner leise.

Tabatha hob den Kopf und lГѓВ¤chelte ihn an, wischte die Feuchtigkeit weg, die ihre Wimperntusche ruinieren wollte. ГўВЂВћJa, alles in Ordnung. Aber kГѓВ¶nnen Sie mir einen Malibu mit Ananas bringen?ГўВЂВњ

Der Kellner sah sie fragend an, ehe er seufzte und zurГѓВјck zur Bar ging. Er erkannte Tabatha als eine von KrissГўВЂВ? engen Freundinnen und nahm an, dass Kriss die Stadt verlassen hatte, ohne ihr Bescheid zu sagen. Welche SchandeГўВЂВ¦ sie schien ein nettes MГѓВ¤dchen zu sein, und dass Kriss sie verlassen hatte, hatte sie offensichtlich verletzt.

Tabatha nahm sich viel Zeit um ihr kleines SchminktГѓВ¤schchen aus ihrer Handtasche zu holen und ihr Make-Up zu betrachten. Er hatte sie verlassen, ohne auch nur TschГѓВјss zu sagenГўВЂВ¦ als sie mit Devon und Envy nach Florida geflogen waren, hatte er versprochen, dass er sie nie verlassen wГѓВјrde. Sie waren einander nach ihrer EntfГѓВјhrung sogar noch nГѓВ¤her gekommenГўВЂВ¦ so viel nГѓВ¤her.

ГўВЂВћBitte sehrГўВЂВњ, sagte der Kellner, als er ihr GetrГѓВ¤nk vor sie stellte.

Tabatha senkte ihren Spiegel und lГѓВ¤chelte ihn an. ГўВЂВћSie kГѓВ¶nnen schon einmal eine Rechnung beginnenГўВЂВ¦ ich werde eine Weile bleiben.ГўВЂВњ

Der Mann nickte und bediente wieder die anderen GГѓВ¤ste, stellte sicher, dass alle alles hatten, was sie wollten, wГѓВ¤hrend er regelmГѓВ¤ГѓВџig zu seinem neusten Gast blickte, um rechtzeitig einschreiten zu kГѓВ¶nnen, bevor die Frau sich um den Verstand trank.

Tabatha leerte ihr Glas schnell und stellte es wieder ab. Wieso machte sie sich ГѓВјberhaupt Sorgen? Kriss war ein Gefallener EngelГўВЂВ¦ er hatte bessere Dinge zu tun, als sich mit Menschen abzugebenГўВЂВ¦ und erst recht Menschen, die seine Freunde waren. Oh Mann, sie hasste es, gleichzeitig verГѓВ¤rgert zu sein und zu schmollenГўВЂВ¦ es erzeugte ein verstГѓВ¶rendes GefГѓВјhl.

Ein weiteres GetrГѓВ¤nk erschien vor ihr und sie leerte auch dieses schnell. Nach etwa sechs weiteren GlГѓВ¤sern war sie schГѓВ¶n beschwipst. Sie schielte zur BГѓВјhne und schmollte, als sie einen neuen Typen sah, der auf die BГѓВјhne kam, bekleidet nur mit einem silbernen Tanga und FlГѓВјgeln. Sie fragte sich, wo der weinende, betrunkene Guru war, wenn man einen brauchte und ihre Augen wurden schmal vor Hass auf den TГѓВ¤nzer, der sie unwissend verspottete.

ГўВЂВћNoch einer, und dann gehe ich?ГўВЂВњ, fragte sie den Kellner, der seit sie sich gesetzt hatte, in ihrer NГѓВ¤he geblieben war.

Der Kellner lГѓВ¤chelte freundlich und schГѓВјttelte den Kopf. ГўВЂВћIch denke, Sie hatten schon mehr als genug. Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?ГўВЂВњ

ГўВЂВћNeinГўВЂВњ, sagte Tabatha, griff nach ihrer Handtasche und stand auf. ГўВЂВћKГѓВ¶nnen Sie Kriss ausrichten, dass er mich anrufen soll, falls er sich daran erinnert, wer seine Freunde sind.ГўВЂВњ

NatГѓВјrlich meinte sie es nicht so, aber im Moment war sie richtig wГѓВјtend auf KrissГўВЂВ¦ verletzt, dass er ihre Freundschaft nicht einmal genug schГѓВ¤tzte, um ihr zu sagen, dass er weggingГўВЂВ¦ oder entfГѓВјhrt wurde. Sie ГѓВ¶ffnete ihre Handtasche, nahm ihre Geldtasche heraus und wollte ihre GetrГѓВ¤nke bezahlen, aber der Kellner schГѓВјttelte wieder den Kopf.

ГўВЂВћIhre Rechnung wurde schon bezahltГўВЂВњ, sagte er. ГўВЂВћJetzt gehen Sie nach Hause, und schlafen Sie sich den Rausch ausГўВЂВ¦ ich bin sicher, er wird bald anrufen.ГўВЂВњ

Tabatha holte ihre AutoschlГѓВјssel hervor und lieГѓВџ sie zu Boden fallen. ГўВЂВћVerdammt!ГўВЂВњ, zischte sie, denn sie wollte dringend hier raus, ehe sie etwas Dummes tat, wie in der ГѓВ–ffentlichkeit zu heulen.

Sie bГѓВјckte sich, um sie aufzuheben, aber eine andere Hand kam ihr zuvor. Tabathas Blick folgte der Hand zu einem Arm und einer Schulter. Ihre Augen weiteten sich, als sie auf Kanes schГѓВ¶nem Gesicht landeten.

ГўВЂВћKomm, LieblingГўВЂВњ, sagte er, als er sah, wie sich das Licht in ihren hellblauen Augen brach. Sie war kurz davor zu heulen. Scheinbar war er nicht der einzige, der heute Nacht schlecht gelaunt war. ГўВЂВћWir bringen dich nach Hause.ГўВЂВњ

Tabathas Unterlippe zitterte, als sie zu ihm hochsah und sie hГѓВ¤ngte sich an seinem Arm ein, fГѓВјhlte sofort seine Kraft. Ihr gutaussehender Stalker war gekommen, um sie zu holen, und ausnahmsweiseГўВЂВ¦ war sie froh darГѓВјber.

Kane nickte ГѓВјber Tabathas Kopf dem Kellner zu, ehe er sie aus dem Club fГѓВјhrte. Er knurrte innerlich, denn er wusste, weshalb sie diesen Club gewГѓВ¤hlt hatte. Sie wollte den Gefallenen Mistkerl finden, der sich vor ihr versteckte.

War es Kriss denn egal, was seine VernachlГѓВ¤ssigung mit Tabatha anstellte, oder hatte er sich selbst zu ihrem potentiellen Feind anstelle ihres besten Freundes ernannt? Kane legte einen Arm um Tabathas Schultern und hielt ihren anderen Arm fest umklammert, als sie in ihren StГѓВ¶ckelschuhen beinahe stolperte.

ГўВЂВћHast du ihn gesehen?ГўВЂВњ, fragte Tabatha und sah hoch zu Kane.

Kane schГѓВјttelte traurig seinen Kopf. ГўВЂВћNein, habe ich nicht.ГўВЂВњ Er verzichtete darauf, ihr zu sagen, dass das letzte Mal, wo er Kriss ГѓВјber den Weg gelaufen war, er Dean auf ihm riechen hatte kГѓВ¶nnenГўВЂВ¦ dem Gefallenen Engel ging es gut.

ГўВЂВћEr ist weg.ГўВЂВњ Tabatha wischte auf kindische Art eine TrГѓВ¤ne weg, die schlieГѓВџlich doch entkommen war. ГўВЂВћWas, wenn Misery ihn gefressen hat?ГўВЂВњ

Kane versuchte bei dieser betrunkenen, aber ehrlich besorgten Frage nicht zu kichern. ГўВЂВћMisery meint, dass die Gefallenen Engel ekelig schmeckenГўВЂВњ, wiederholte er Miserys eigene Worte.

ГўВЂВћWieso hat er sich dann nicht verabschiedet?ГўВЂВњ Tabatha senkte ihren Blick zum Boden, wГѓВ¤hrend sie gingen.

Kane antwortete nicht, sondern half Tabatha einzusteigen und ging zur Fahrerseite herum. Bilder davon, wie er diese seidigen, weichen FlГѓВјgel von KrissГўВЂВ? RГѓВјcken riss, liefen in seinem Kopf Amok, aber Kane schob sie zur Seite. Rache konnte wartenГўВЂВ¦ im Moment musste er seinen persГѓВ¶nlichen Engel sicher nach Hause bringen, ehe die DrehtГѓВјr seiner PersГѓВ¶nlichkeit seine dunkle Seite zum Vorschein befГѓВ¶rderte.

Tabatha verhielt sich still, wГѓВ¤hrend sie fuhren. Das blaue Licht des Armaturenbretts tauchte das Innere des Autos in ein sanftes Licht, als wollte es sie herausfordern, den Mann am Steuer zu betrachten. Sie war nie jemand gewesen, der eine Herausforderung abgelehnt hГѓВ¤tte und obwohl sie Alkohol besser vertrug als die meisten FrauenГўВЂВ¦ halfen die GetrГѓВ¤nke, eine gesunde Angst zu unterdrГѓВјcken.

Langsam drehte sie ihren Kopf und starrte mutig genau auf Kane. ГўВЂВћWieso meinte Misery, dass ihr dir gehГѓВ¶rte?ГўВЂВњ

Kanes Kopf wirbelte schnell herum und er spieГѓВџte sie mit seinem Blick auf. Sie hГѓВ¤tte sich nicht daran erinnern sollen, was in jener Nacht passiert warГўВЂВ¦ er hatte ihr diese Erinnerungen genommen. Wie, zum Teufel, konnte sie sich an etwas erinnern, was sie vergessen hГѓВ¤tte sollen? Als er Scheinwerfer sah, die genau auf ihr Gesicht schienen, schielte er schnell zurГѓВјck auf die StraГѓВџe und riss das Auto gerade noch rechtzeitig herum, um dem entgegen kommenden Auto auszuweichen.

Ihre Hand legte sich instinktiv auf den TГѓВјrgriff, als sie seine Reaktion auf ihre Frage sah, aber sie hielt sich zurГѓВјck. Sie war noch nicht betrunken genug, um aus einem fahrenden Auto zu springen. Die Angst, die ГѓВјber ihren RГѓВјcken krabbelte, verstГѓВ¤rkte nur ihren Mut bis zu einem Punkt der Dummheit.

ГўВЂВћBleib auf einer Spur!ГўВЂВњ Tabatha grinste und blinzelte, wollte sich selbst ohrfeigen. ГўВЂВљVerdammtГўВЂВ?, dachte sie innerlich. ГўВЂВљGroГѓВџartig, du Dummkopf, verГѓВ¤rgere den Typen mit den spitzen ZГѓВ¤hnen.ГўВЂВ?

ГўВЂВћDu erinnerst dich an jene Nacht?ГўВЂВњ, fragte Kane, konnte sich nicht davon abhalten.

ГўВЂВћNa und?ГўВЂВњ, fragte sie und zuckte leicht die Schultern. ГўВЂВћWas ist schon dabei, dass ich mich erinnere? NunГўВЂВ¦ an das Meiste zumindest. Vielleicht bist du nicht so gut dabei, Leute zu verzaubern, wie du meinst.ГўВЂВњ

ГўВЂВћVielleicht werde ich nГѓВ¤chstes Mal nicht so sanft seinГўВЂВњ, warnte Kane und sah, wie sie bei seinen finsteren Worten zitterte.

Tabatha richtete ihren Blick auf seinen stoischen Gesichtsausdruck. Wie konnte er es wagen, ihren gespielten Mut in Frage zu stellen?

ГўВЂВћNun, bevor du deine GehirnwГѓВ¤sche wieder an mit probierst, wie wГѓВ¤re es, wenn du mir die Antwort auf Miserys RГѓВ¤tsel sagst?ГўВЂВњ, forderte sie und verschrГѓВ¤nkte ihre Arme vor ihrer Brust, obwohl ihr bewusst war, dass sie ihren ГѓВ„rger darГѓВјber, dass Kriss sie sitzengelassen hatte, an Kane auslieГѓВџГўВЂВ¦ aber vielleicht verdiente Kane ihn auch. Sie wusste nicht einmal, ob nicht Kane vielleicht sogar derjenige war, der Kriss gefressen hatte.

ГўВЂВћEntweder du erzГѓВ¤hlst mir, was sie gemeint hat, oder ich schwГѓВ¶re, ich werde ein groГѓВџes, saftiges Kuhherz um meinen Hals hГѓВ¤ngen und mich auf die Lauer legen bis Misery mich findet, damit ich sie selbst fragen kann.ГўВЂВњ

Sie schrie leise auf und hielt sich schnell am Armaturenbrett fest, als Kane das Auto herumriss, sodass es von der StraГѓВџe in den StraГѓВџengraben fuhr. Er trat fest auf die Bremse und sie schleuderten ein StГѓВјck ГѓВјber den Schotter neben der StraГѓВџe, wobei das Auto sich einmal um die eigene Achse drehte, ehe es stehenblieb.

Kane beugte sich ГѓВјber sie, ehe das Auto zum Halten kam. Tabatha konnte sich nicht davon abhalten, in sein Gesicht zu sehen und die geraden ZГѓВјge seines starken KiefersГўВЂВ¦ die violette Farbe seiner Augen zu bewundern. Ihr Blick senkte sich zu seinen perfekten Lippen und sie fragte sich, ob sie eiskalt oder heiГѓВџ wie Feuer waren.

Kane war mehr als nur wГѓВјtend und wollte die Frau erwГѓВјrgen dafГѓВјr, dass sie an so eine Sache auch nur dachte. Er biss sich auf seine eigene Zunge, bis er sein Blut schmecken konnte, ehe er Tabathas Lippen in einen heiГѓВџen Kuss einfing. Unter normalen UmstГѓВ¤nden wГѓВјrde er tГѓВ¶ten, um dies tun zu kГѓВ¶nnenГўВЂВ¦ aber sie musste nГѓВјchtern sein, damit es zГѓВ¤hlte. Der einzige Grund, weshalb er sie jetzt so tief kГѓВјsste, war, um die gefГѓВ¤hrlichen PlГѓВ¤ne aus ihrem Kopf zu vertreiben, die der Alkohol dort hinterlassen hatte.

HeiГѓВџ, seine Lippen waren heiГѓВџ und diese kГѓВ¶stliche Hitze wirbelte durch sie, ehe sie sich zwischen ihren Beinen sammelte. Tabatha fГѓВјhlte plГѓВ¶tzlich die Angst, die ihr vor wenigen Augenblicken gefehlt hatte. Sie spГѓВјlte in wilden Wellen ГѓВјber sie und sie fГѓВјhlte, wie ihre Zehen sich verkrampften, als sich Panik in ihrem Magen breitmachte. Ihre Gedanken ГѓВјbergaben sich der Angst und sie drГѓВјckte so fest sie konnte gegen ihn. Leider hatte das denselben Effekt, als wenn sie ein Haus aufheben hГѓВ¤tte wollen.

Kane fГѓВјhlte ihre HГѓВ¤nde, die in seine Brust drГѓВјckten, aber wenn dies ihr letzter Kuss sein wГѓВјrde, dann wГѓВјrde er ihn noch einen Augenblick lГѓВ¤nger genieГѓВџen. Er atmete ihren warmen Atem ein, als sein Kuss weicher wurde, ehe er ihn schnell wieder vertiefte.

Tabatha wurde ГѓВјberwГѓВ¤ltigt von dem sГѓВјГѓВџen, salzigen Geschmack von Kanes Blut und das dringende BedГѓВјrfnis, tief in ihn zu klettern, verdrГѓВ¤ngte die Angst. Dieses BedГѓВјrfnis wurde nur noch stГѓВ¤rker, als seine Hand sich um ihre HГѓВјfte schloss und sie von ihrem Sitz hob und sie in dem engen Auto fest an sich drГѓВјckte. Ihre Oberschenkel gingen in Flammen auf und ehe sie sich aufhalten konnte, krabbelte eine ihrer HГѓВ¤nde ГѓВјber seine Brust hoch und kam zu seinem Hals, wo sie sein schneeweiГѓВџes Haar fest umklammerte.

Kane zitterte, als er ihre NГѓВ¤gel ГѓВјber seine sensible Haut kratzen fГѓВјhlte, sodass sich seine HГѓВјften reflexartig beugten und ein Knurren sich tief in seiner Brust aufbaute. Er wollte sieГўВЂВ¦ oh Gott, er wollte sie so sehr. Ein Hupen ertГѓВ¶nte und Kane erinnerte sich plГѓВ¶tzlich wieder daran, wo sie waren. Es kostete ihm mehr Kraft, als er gedacht hatte, dass er besaГѓВџ, ihren KГѓВ¶rper wieder loszulassen und sich selbst praktisch in den Fahrersitz zu schmeiГѓВџen.

ГўВЂВћUnd, bist du jetzt wieder nГѓВјchtern?ГўВЂВњ, fragte er. Die Muskeln in seinem Kiefer waren mehr als nur angespannt und seine FingerknГѓВ¶chel wurden weiГѓВџ, weil er das Lenkrad so fest umklammerte, um seinen Hunger zu bГѓВ¤ndigen.

Tabatha hob ihre Hand zu ihrem Mund, als sie ГѓВјber die komische Frage nachdachte. Nach ein paar Sekunden nickte sie mit gerunzelter Stirn. ГўВЂВћJa, was bist du, LГѓВ¶skaffee?ГўВЂВњ

ГўВЂВћWas bist du?ГўВЂВњ, imitierte Kane sie spГѓВ¶ttisch. ГўВЂВћVГѓВ¶llig verrГѓВјckt bist duГўВЂВ¦ redest von Kuhherzen und DГѓВ¤monen.ГўВЂВњ

Tabathas Augen wurden groГѓВџ, als ein Blitz ihre Aufmerksamkeit auf die StraГѓВџe lenkte, die er erhellte. Sie leckte ГѓВјber ihre Unterlippe, schmeckte das Blut dort und schaute dann an sich hinunter, um sicherzugehen, dass ihre Oberschenkel nicht wirklich brannten. Wieder zuckte ein Blitz durch die Nacht und sie beugte sich nach vor, um den Himmel sehen zu kГѓВ¶nnen, suchte Gewitterwolken. Als sie keine sehen konnte, blickte sie zurГѓВјck zu Kane und ihr wurde klar, dass er fГѓВјr die Blitze verantwortlich war.

ГўВЂВћIch denke, du solltest dich wieder beruhigen. Ich lag falschГўВЂВ¦ du bist nicht LГѓВ¶skaffee, du bist ein WirbelsturmГўВЂВњ, sagte sie und richtete sich im Autositz auf. Es war ihr vorhin nicht aufgefallen, aber als Kane sich ГѓВјber sie gebeugt hatte, war ihr Kleid so weit nach oben gerutscht, dass die SpitzenrГѓВ¤nder ihrer Unterhose beinahe sichtbar wurden.

Kane rieb sich mit den Fingern die SchlГѓВ¤fen und schloss seine AugenГўВЂВ¦ musste es tun. ГўВЂВћTu mir nur einen GefallenГўВЂВ¦ halte dich von Misery fern.ГўВЂВњ

ГўВЂВћHast du mich deshalb in Warrens BГѓВјro geheilt?ГўВЂВњ, flГѓВјsterte Tabatha, irgendwie wusste sie, dass sein Blut gerade jeden Tropfen Alkohol, den sie heute Nacht getrunken hatte, ausgelГѓВ¶scht hatte. Sie vermisste schon die Sorglosigkeit, die er ihr gegeben hatte, aber sie wГѓВјrde ihn keinen Spielverderber nennen, in der Laune, in der er war. Dennoch musste sie zugeben: wenn er den Kuss nicht abgebrochen hГѓВ¤tte, hГѓВ¤tte er zu anderen Dingen gefГѓВјhrt.

Zu behaupten, dass er instabil war, war wohl eine grobe Untertreibung, wenn man nach der Art, wie er das Lenkrad umklammerte, urteilen konnte. Nach dem, was sie gerade tun hatte wollenГўВЂВ¦ waren sie vielleicht beide instabil.

Als er ihr nicht antwortete, sondern einfach nur geradeaus starrte und die Schulter zuckte, wurde Tabatha wieder wГѓВјtend. ГўВЂВћIn Ordnung, bring mich einfach nur nach HauseГўВЂВ¦ oder noch besser: verschwinde aus meinem Auto. Ich kann jetzt selbst fahren.ГўВЂВњ

Tabatha wurde unsanft in ihren Sitz gedrГѓВјckt, als Kane das Auto wieder startete, den Motor aufheulen lieГѓВџ und wieder auf die StraГѓВџe fuhrГўВЂВ¦ zum GlГѓВјck war um diese Zeit nicht viel Verkehr.

ГўВЂВћVielleicht solltest du gehen und das Vogelnest suchen, wo auch immer Kriss sich versteckt, und dich zu ihm setzen, nachdem es euch beiden offensichtlich SpaГѓВџ macht, Geheimnisse vor mir zu haben!ГўВЂВњ, sagte sie sarkastisch.

ГўВЂВћHat dir noch nie jemand gesagt, dass es keine gute Idee ist, einen Vampir herauszufordern?ГўВЂВњ, fragte Kane mit trГѓВјgerisch ruhiger Stimme, aber weigerte sich, sie anzusehen.

ГўВЂВћIch lebe nochГўВЂВњ, stellte Tabatha fest.

ГўВЂВћNochГўВЂВњ, log Kane, aber fГѓВјhlte sich zufrieden, als der Rest der Fahrt in unruhigem Schweigen absolviert wurde.

Tabatha lehnte sich in den Beifahrersitz zurГѓВјck und verschrГѓВ¤nkte die Arme vor ihrer Brust. Sie weigerte sich strikt, an den Kuss zu denken und sie wollte schon gar nicht daran denken, wie sexy er ausgesehen hatte, wie er sich ГѓВјber sie gebeugt hatteГўВЂВ¦ wГѓВјtend oder nicht.

Sobald Kane das Auto in ihrer Einfahrt geparkt hatte, seufzte er und fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, als sie aus dem Fahrzeug sprang und weglief, als wГѓВ¤re sie gebissen worden. Der Gedanke erschien ihm recht ironisch, angesichts der Tatsache, dass er sie schon frГѓВјher einmal gebissen hatte. Er stieg aus dem Auto und folgte ihr leise, wusste, dass das die falsche Entscheidung war.

Tabatha schlug die AutotГѓВјr hinter sich zu und rannte zu ihrer WohnungstГѓВјr. Sobald sie die TГѓВјr sicher hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich um und verbrachte die nГѓВ¤chsten Sekunden damit, alle vier SchlГѓВ¶sser zu verriegeln, ehe sie das Licht im Wohnzimmer anschaltete.

ГўВЂВћTschГѓВјss, Arschloch!ГўВЂВњ erklГѓВ¤rte sie mit einem bГѓВ¶sen Blick auf die TГѓВјr, fГѓВјhlte sich triumphierendГўВЂВ¦ bis sie sich umdrehte. Tabatha kreischte, als sie Kane auf dem Sofa sitzen sah, als wГѓВјrde er hier wohnen und sie warf ihre Handtasche nach ihm.

ГўВЂВћDu bist nicht eingeladen!ГўВЂВњ, tobte sie, dann wartete sie, um zu sehen, ob er sich in Rauch auflГѓВ¶sen und verschwinden wГѓВјrde. Es war sogar gut, dass er das nicht machte, denn sie hГѓВ¤tte sich mit dem hysterischen Lachen, das davon gekommen wГѓВ¤re, verletzt.

ГўВЂВћVerdammt, wieso bist du noch hier?ГўВЂВњ, fragte sie scharf, schГѓВјttelte ihre StГѓВ¶ckelschuhe ab und schleuderte sie mit den FГѓВјГѓВџen in seine Richtung. Sie freute sich kurz ГѓВјber ihren Erfolg, als er ein Bein bewegen musste, um ihnen auszuweichen.

Zu ihrer Verwunderung saГѓВџ Kane einfach nur da und starrte sie mit diesem Gesichtsausdruck an, der wie eine Mischung aus Belustigung und ГѓВ„rger aussah, und sie auf die Palme bringen wollte. Er flimmerte und verschwand einen Augenblick lang, dann hГѓВ¶rte sie ein leises Pochen, als etwas die TГѓВјr auf beiden Seiten von ihr traf. Tabatha konnte sich nicht bewegen, da er sie an das Holz hinter ihr drГѓВјckte. Sie hГѓВ¶rte Donner drauГѓВџen und fГѓВјhlte, wie ihre Angst bei dem GerГѓВ¤usch zunahm.

Kane lehnte sich ein wenig nach vorne, bis seine Wange beinahe ihre berГѓВјhrte und atmete den Geruch ihrer Angst vermischt mit Wut ein. Er wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum und erinnerte ihn daran, wieso er seine Seelenfreundin nicht genommen hatte, sobald er sie gefunden hatte. TatsГѓВ¤chlich kГѓВ¤mpfte er gegen den Drang an, sie hier gleich an der TГѓВјr zu nehmenГўВЂВ¦ schnell und kraftvoll.

Die GГѓВ¶tter hatten sie vielleicht aneinander gekuppelt, aber sie hatten falsch gelegen in ihrer Wahl. Um ihretwillenГўВЂВ¦ war es falsch. Als er sich weit genug zurГѓВјcklehnte, um ihr Gesicht zu sehen, war er froh, dass die Wut und Angst dort noch immer waren.

Tabatha fГѓВјhlte, wie ihre Stirnfransen sich bei jedem seiner AtemzГѓВјge bewegten, wГѓВ¤hrend er sie mit diesen hitzigen Augen anstarrte. Sie wurde verzaubert, als sie beobachtete, wie seine violetten Pupillen sich vergrГѓВ¶ГѓВџerten und fГѓВјhlte, wie EnttГѓВ¤uschung durch sie brannteГўВЂВ¦ sie wollte es nicht vergessen.

ГўВЂВћBevor du mich verzauberstГўВЂВ¦ sag mir eine WahrheitГўВЂВњ, flГѓВјsterte sie. ГўВЂВћEine echte, vГѓВ¶llig ehrliche Wahrheit.ГўВЂВњ

ГўВЂВћEine Wahrheit, Liebling?ГўВЂВњ Kane senkte seinen Blick auf ihre Lippen und senkte seinen Kopf, bis seine Lippen beinahe die ihren berГѓВјhrtenГўВЂВ¦ nicht ein Kuss, sondern etwas viel Intimeres. ГўВЂВћIch bin fГѓВјr dich viel gefГѓВ¤hrlicher, als es ein DГѓВ¤mon je sein kГѓВ¶nnte.ГўВЂВњ

Tabatha blinzelte in das Sonnenlicht, das durch das Fenster strahlte, und setzte sich im Bett auf. Sie zog ihre Knie an und schlang ihre Arme um ihre Beine. Sie schenkte dem Tageslicht, das sie scheinbar verspotten wollte, einen bГѓВ¶sen Blick. Knurrend schnaubte sie und blies ihre Stirnfransen in die Luft.

ГўВЂВћGefГѓВ¤hrlich, ja klarГўВЂВњ, brummte sie. ГўВЂВћEr ist so gefГѓВ¤hrlich, dass er mich noch ins Bett gesteckt und zugedeckt hat, bevor er ging.ГўВЂВњ

*****

Zachary betrachtete die Stadtkarte an der Wand und legte seinen Kopf zur Seite. Sie hatten eine Stecknadel an jeden Ort gesteckt, wo sich in den letzten paar Monaten ein merkwГѓВјrdiger Vorfall ereignet hatte, um zu sehen, ob sie ein Muster feststellen konnten. Sie hatten mit nur wenigen farbigen StecknadelkГѓВ¶pfen begonnen, aber als mehr Berichte kamen, hatten die Stecknadeln begonnen, ein Muster zu ergeben.

Angelica nahm einen schwarzen Filzstift und zeichnete einen Kreis um die Slums und deren direkte Umgebung. ГўВЂВћMisery hat in dieser Gegend ihr Unwesen getriebenГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte sie. ГўВЂВћDie anderen VorfГѓВ¤lle scheinen andere DГѓВ¤monen zu sein, die mutig werden und aus ihren Verstecken kommen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWas ist mit dem, was im Love Bites geschehen ist?ГўВЂВњ, fragte Trevor. ГўВЂВћDas war nicht wirklich ihre ГѓВјbliche Vorgehensweise.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWir mГѓВјssen die Region vielleicht bald ausweitenГўВЂВњ, bemerkte Chad. ГўВЂВћUnd was ist mit der Leiche, die wir heute Morgen gefunden haben?ГўВЂВњ

Sie alle erschauderten, als sie sich an den Tatort erinnerten. Sie hatten einen Anruf von der Polizei ГѓВјber die Leiche eines jungen Mannes bekommen, da sie meinte, dass sie das sehen sollten. Der Mann war etwa zwanzig Jahre alt und trug die ГѓВњberreste eines T-Shirts mit dem Namen der lokalen UniversitГѓВ¤t.

Als sie dort angekommen waren, hatte die Polizei die gesamte Umgebung in etwa hundert Metern Umkreis abgesperrt. Chad war das komisch vorgekommen und er war gegangen, um mit ein paar seiner Kumpels aus der Truppe zu reden. Als er zurГѓВјckgekommen war, war seine Gesichtsfarbe deutlich blasser geworden.

ГўВЂВћWas ist los?ГўВЂВњ, fragte Zachary.

ГўВЂВћSie sagten, dass wir es selbst sehen musstenГўВЂВ¦ es ist mindestens so schlimm, wie das, was ihr von dem Bus letztens erzГѓВ¤hlt habt.ГўВЂВњ

Als sich die vier nГѓВ¤herten, musste Trevor durch den Mund atmen, um zu verhindern, dass er sich durch den Geruch ГѓВјbergeben musste. Das schlimmste war, dass er den bitteren Geruch sogar schmecken konnte, und das war mindestens genauso schrecklich. Zach gab ihm einen Mundschutz aus seiner JackentascheГўВЂВ¦ er hatte immer ein paar bei sich, fГѓВјr genau solche Situationen. Als sie die Leiche sahen, musste sogar Zachary wegsehen und ein paarmal tief durchatmen.

Der KГѓВ¶rper war buchstГѓВ¤blich auseinandergerissen worden und alles, was drinnen gewesen war, war drauГѓВџen. Das Schlimmste war, dass sie alle sehen konnten, wo etwas tatsГѓВ¤chlich Teile gefressen hatte, wo ganze StГѓВјcke Fleisch herausgerissen worden waren. Lange Spuren von Klauen waren in dem Bisschen Fleisch, das noch ГѓВјbrig war, und an den Knochen zu sehen, einige Knochen waren gebrochen und standen in absurden Winkeln ab.

Die AugenhГѓВ¶hlen waren das Schlimmste, denn sie starrten geradewegs zu ihnen hochГўВЂВ¦ die Augen waren herausgenommen worden. Ein Teil des Skalps war weggerissen worden und der SchГѓВ¤del durchlГѓВ¶chert, wo Teile des Gehirns noch aus dem Loch tropften. Der Mund war geГѓВ¶ffnet worden und die Zunge war ebenfalls verunstaltet.

Ein GroГѓВџteil der Innereien lag ГѓВјber den KГѓВ¶rper verteilt und der Magen war weit geГѓВ¶ffnet. Angelica drehte sich von der Leiche weg und drГѓВјckte ihre Hand auf den Mund, um die ГѓВњbelkeit zu unterdrГѓВјckenГўВЂВ¦ es half nichts.

ГўВЂВћArmer KerlГўВЂВњ, flГѓВјsterte Zachary und kniete sich neben den Jungen. Die letzte Woche erschien ihm wie ein einziges Chaos aus dГѓВ¤monischer AktivitГѓВ¤t und es schien nicht so, als wГѓВјrde es bald anders werden. ГўВЂВћWas sagt der offizielle Bericht?ГўВЂВњ

ГўВЂВћDie Polizei sagt, dass es ein tierischer Angriff warГўВЂВњ, antwortete Chad.

Angelica schГѓВјttelte ihren Kopf. ГўВЂВћNein, das war kein TierГўВЂВњ, sagte sie mit rauer Stimme und ging zurГѓВјck zum Auto. ГўВЂВћEs war das Grab.ГўВЂВњ

Zachary schГѓВјttelte die Bilder aus seiner Erinnerung ab und sah von dem Stadtplan zu Angelica. ГўВЂВћWas hast du gemeint, als du sagtest, es war das Grab?ГўВЂВњ

Angelica runzelte die Stirn. ГўВЂВћDas war alles, was ich von der Leiche fГѓВјhlen konnte. Die Wunden waren fast zu alt, sodass ich sie kaum spГѓВјren konnte. Ich weiГѓВџ nicht, wie ich es besser beschreiben soll, als, dass das Grab ihn getГѓВ¶tet hat.ГўВЂВњ

Zachary trat an den Kaffeetisch, wo sein Laptop stand. Er stellte eine Verbindung mit dem TEP-Netzwerk her und schickte Storm eine Nachricht, in der er die letzten VorfГѓВ¤lle beschriebГўВЂВ¦ die Antwort kam sofort.

ГўВЂВћEs scheint, dass Storm die groГѓВџen Spieler des TEP in den Fall holtГўВЂВњ, erzГѓВ¤hlte Zachary den anderen, dann hielt er inne, ehe er zu seinen Kollegen hochsah. ГўВЂВћEr hat den fabelhaften Ren hergeschicktГўВЂВ¦ er ist schon hier.ГўВЂВњ

Trevor erzitterte sichtbar, als Rens Name erwГѓВ¤hnt wurde. Ren war schon immer das Phantom der Gruppe gewesenГўВЂВ¦ mehr eine Legende als eine echte Person, denn Storm war der einzige, der ihn je getroffen hatte. Er hatte Storm einmal gefragt, wer das mГѓВ¤chtigste Mitglied des TEP war, und Storm hatte keine Sekunde mit seiner Antwort gezГѓВ¶gert. Aber wenn Storm seinen Stellvertreter schickte, dann bedeutete das, dass er direkt dahinter eine Armee sandte.

Zachary und Trevor wussten beide, was das bedeuteteГўВЂВ¦ der Krieg begann.

Kapitel 3

WГѓВ¤hrend seiner Jugendjahre hatte Ren es sich angewГѓВ¶hnt, sich in die Datenbank des Teams fГѓВјr Ermittlungen ГѓВјber Paranormales einzuloggen, um am Laufenden zu bleiben. Er war auch klug genug, um dann den Computer, den er verwendet hatte, zu zerstГѓВ¶ren, damit sie ihn nicht aufspГѓВјren konnten. Es war ein Nervenkitzel gewesen, die Schutzschilde zu durchbrechen, die eine Abteilung der Regierung errichtet hatte, die angeblich nicht einmal existierte.

Das Team fГѓВјr Ermittlungen ГѓВјber Paranormales, auch genannt T.E.P., wusste, dass Ren ihre FГѓВ¤lle verfolgte und ihre verschlГѓВјsselten Informationen heraussaugte, aber sie hatten ihn nie schnappen kГѓВ¶nnen und sie hatten keine Schutzschilde gefunden, die dicht genug gewesen wГѓВ¤ren, um ihn aus ihrem privaten System drauГѓВџen zu halten. Er stahl nicht nur ihre Daten, sondern Ren lieГѓВџ noch Daten von seinen eigenen paranormalen Ermittlungen zurГѓВјck.

Nach mehreren Jahren, hatte der Chef des TEP begonnen, Ren Nachrichten hinter den dicksten, am besten verschlГѓВјsselten digitalen Schutzmauern zu hinterlassen, die Ren je gesehen hatte. Hinter diesen WГѓВ¤nden hatte Ren sich im Geheimen dem so schwer aufspГѓВјrbaren TEP-Team angeschlossen, aber nur zu seinen eigenen BedingungenГўВЂВ¦ dass er alleine arbeitete.

Wer auch immer hinter dieser Mauer war, wusste nicht nur seinen Namen, sondern auch einige andere Dinge ГѓВјber ihn, die sonst niemand wussteГўВЂВ¦ etwa die Tatsache, dass er nicht ganz menschlich war. Erst nachdem er einen DГѓВ¤mon der Klasse sieben angegriffen hatte, der einen menschenfressenden Kult im Kongo initiiert hatte, wobei er schwer verletzt worden war, hatte der Chef des TEP ihn schlieГѓВџlich aufgespГѓВјrt.

Ren war mitten im Kampf gegen den Haut-DГѓВ¤mon, und zwar gerade dabei, zu verlieren, als eine Hand seine Schulter packteГўВЂВ¦ und ehe er sichГўВЂВ™s versah, war er auf einer kleinen, privaten Insel mitten im Meer. Ren hatte sich umgedreht und war dem Mann, der hinter den verschlГѓВјsselten Schutzschilden stand, von Angesicht zu Angesicht gegenГѓВјber gestandenГўВЂВ¦ Storm.

Ren schГѓВјttelte seinen Kopf, als er sich an diese ersten kurzen Augenblicke erinnerte. Storm sah aus, als hГѓВ¤tte er der SГѓВ¤nger einer Rockband aus den Achtzigern sein sollen und nicht das Gehirn hinter der geheimnisvollsten Gruppe der Welt.

Storm hatte nur gelГѓВ¤chelt und die Hand zurГѓВјckgezogen, die noch immer Rens Schulter festhielt. ГўВЂВћVersuchst du, auf die grobe, schnelle Art aus dem TEP auszusteigen? Wieso bleibst du nicht noch eine Weile? Ich wГѓВјrde es richtig schade finden, meinen besten Freund zu verlieren, bevor wir auch nur die Chance bekommen, Freunde zu werden.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWas?ГўВЂВњ Ren zog den Kopf ein und hielt seine Hand ГѓВјber seine Brust, wo der DГѓВ¤mon versucht hatte, sein Herz herauszukrallen.

ГўВЂВћTut mir leidГўВЂВњ, seufzte Storm und griff wieder nach ihm. Sie waren plГѓВ¶tzlich in der Einrichtung, die halb unter Grund und halb unter Wasser, tief unter der Insel war. ГўВЂВћEs ist niemand mit der Macht zu heilen hier, aber ich kann dich jederzeit zu jemandem bringen, wenn dir das lieber ist.ГўВЂВњ

ГўВЂВћNeinГўВЂВњ, knurrte Ren praktisch. ГўВЂВћWenn du mir eine Nadel und einen Faden gibst, glaube ich, dass ich es ertragen kann, fГѓВјr ein paar verdammte Minuten an einem Ort zu bleiben.ГўВЂВњ Er lehnte sich zurГѓВјck gegen einen Tisch, um Storms Hand auszuweichen. ГўВЂВћUnd wenn du mich noch einmal anrГѓВјhrst, wirst du deine Hand verlieren.ГўВЂВњ

Storm lachte und ГѓВ¶ffnete einen der oberen SchrГѓВ¤nke, dann zeigte er mit der Hand auf all die medizinischen Utensilien dort. Sein LГѓВ¤cheln verschwand, als Ren sein Hemd aufknГѓВ¶pfte und Storm die tiefen Wunden sah, die der Haut-DГѓВ¤mon hinterlassen hatte. Nur wenige Sekunden spГѓВ¤ter und Ren wГѓВ¤re verloren gewesen.

ГўВЂВћIch denke, nachdem du so auf DГѓВ¤monen stehst, dass du vielleicht noch ein wenig mehr ГѓВјber sie lernen solltest, bevor du den nГѓВ¤chsten zum Kampf herausforderst.ГўВЂВњ Storm schaute von den Wunden weg, wissend, wie die Narben aussehen wГѓВјrden. Er kannte Ren schon langeГўВЂВ¦ die Freundschaft war nur einfach noch nicht entstanden.

Ren streckte die Hand nach dem offenen Schrank aus und nahm etwas heraus, das ihm nach einem sterilisierten NГѓВ¤hkГѓВ¶fferchen aussah, dann ging er zu dem Spiegel an der Wand. ГўВЂВћWenn du einen DГѓВ¤mon getroffen hast, hast du sie alle getroffenГўВЂВ¦ nicht wahr?ГўВЂВњ Er konnte den Sarkasmus nicht aus seiner Stimme verdrГѓВ¤ngen, wГѓВ¤hrend er innerlich versuchte, den Schmerz zu ignorierenГўВЂВ¦ es funktionierte nicht.

ГўВЂВћFalschГўВЂВњ, korrigierte Storm. ГўВЂВћDu weiГѓВџt nur, was ich in die Datenbank hochladen habe lassen.ГўВЂВњ Er setzte sich auf das Krankenbett in der Mitte des Zimmers.

Ren sah durch den Spiegel auf den Mann hinter ihm. Die Dinge, die in der Datenbank versteckt waren, genГѓВјgten, um die Welt in Flammen aufgehen zu lassenГўВЂВ¦ es war genug, sodass es schon gefГѓВ¤hrlich war, die Datenbank ГѓВјberhaupt zu haben. Es war schwer zu glauben, dass da noch mehr warГўВЂВ¦ aber andererseits: er wusste einige Dinge, die nicht einmal in der Datenbank waren.

ГўВЂВћIch hГѓВ¶re.ГўВЂВњ Und er hГѓВ¶rte zuГўВЂВ¦ wochenlang.

Storm hatte recht damit, die Information, die er mit Ren teilte, nicht in die Archive zu lassen, aus denselben GrГѓВјnden, weshalb der Vatikan das Zeug in ihren geheimen Kellern versteckte. Wenn auch nur ein Teil dieser Information die normale BevГѓВ¶lkerung erreichen sollte, wГѓВјrde das das Ende der Welt, wie wir sie kennen, bedeuten.

Ren wusste ohne jeglichen Zweifel, dass ihm der Mann noch immer Informationen vorenthielt, denn welche GГѓВ¶tter ihm auch die Macht gegeben hatten, in Raum und Zeit zu springen, hatten es auch gefГѓВ¤hrlich fГѓВјr ihn gemacht, jemandem etwas zu erzГѓВ¤hlen, was ГѓВјber das Jetzt hinausging. Er kГѓВ¶nnte der beste Geschichtslehrer der Welt seinГўВЂВ¦ aber wenn Storm versuchen wГѓВјrde, jemandem von der Zukunft zu erzГѓВ¤hlen, kГѓВ¶nnte das die Raum-Zeit-Verbindung zerreiГѓВџenГўВЂВ¦ und diese Verbindung war Storm selbst.

Er hatte auch recht, was ihre Freundschaft betraf. Sie waren vom ersten Tag an Freunde gewesen und das sagte viel, denn sie beide waren nicht die Art Person, die jemandem vertraute. In WahrheitГўВЂВ¦ ГѓВ¤hnelten sie einander in vielfГѓВ¤ltiger Art und Weise.

Storms kleine Erholungsinsel war tatsГѓВ¤chlich irgendwo in der Vergangenheit, aber Storm hatte sie mit allen Annehmlichkeiten einer modernen Villa ausgestattet. Eine Seite des GebГѓВ¤udes erzeugte in Ren ein GefГѓВјhl, als wГѓВ¤re er in einer riesigen GlasschГѓВјssel, wГѓВ¤hrend die andere Seite in das harte Gestein der Insel gebaut worden war. Das Beste daran war die vГѓВ¶llige Einsamkeit. Dies war der eine Ort, an den Ren kommen konnte, wo nichts Paranormales ihn berГѓВјhren konnte, abgesehen von Storms FГѓВ¤higkeit in der Zeit zu reisen.

Zuerst hatte er gedacht, dass Storm Mitte zwanzig war, aber nachdem er ihn seit mehr als zehn Jahren kannte und Storm keinen Tag ГѓВ¤lter geworden war, fragte er sich, wie lange Storm schon auf der Welt war. Selbst Ren alterte nun weniger schnell, da er so viel Zeit in der NГѓВ¤he von Storm und seiner Macht verbrachte.

Ren zuckte zusammen, als eine Stimme ihn aus seinen Gedanken riss.

ГўВЂВћIch habe dich gerade zum stolzen Besitzer eines der ГѓВ¤ltesten HГѓВ¤user von LA gemachtГўВЂВњ, verkГѓВјndete Storm, als er auf dem langen Landesteg erschien, der sich vor der Insel erstreckte. Er grinste, als er sah, dass Ren vor Schreck fast aus der Haut fuhr.

ГўВЂВћVerdammt, kannst du vielleicht ein GerГѓВ¤usch machen, wenn du so aus dem Nichts springst?ГўВЂВњ Ren drehte sich um und lehnte sich an das GelГѓВ¤nder, wГѓВ¤hrend er den zufriedenen Ausdruck auf Storms Gesicht betrachtete.

ГўВЂВћHast du jemand anders erwartet?ГўВЂВњ Storm lachte.

Ren schenkte ihm nur einen bescheuerten Blick, denn kein anderer hatte je einen FuГѓВџ auf die Insel gesetzt. ГўВЂВћOkay, ich beiГѓВџe an. Wieso hast du mir eine alte, heruntergekommene HГѓВјtte gekauft? Es ist noch nicht einmal mein Geburtstag.ГўВЂВњ

Ohne Vorwarnung griff Storm nach Rens Schulter und der Ozean kippte weg und plГѓВ¶tzlich standen sie auf einem Rasen direkt vor einem GebГѓВ¤ude, das als eine moderne, gotische Villa aus dunklem Stein durchgehen kГѓВ¶nnte. Als er Wellenschlag hГѓВ¶rte, sah Ren nach rechts und erkannte das Meer. Er drehte sich einmal im Kreis und runzelte die Stirn, als er erkannte, dass die Zufahrt so weit war, wie er sehen konnte, und auf der linken Seite war nichts als dichter Wald.

ГўВЂВћNicht so schlecht fГѓВјr eine heruntergekommene HГѓВјtte.ГўВЂВњ Storm nicke in Richtung des Hauses. ГўВЂВћZwanzig Hektar am Meer und mit jedem modernen Luxus ausgestattet. Es ist schwer zu glauben, dass dies frГѓВјher ein kleines Schloss war.ГўВЂВњ

ГўВЂВћNicht so schwer.ГўВЂВњ Ren wandte sich Storm zu. ГўВЂВћWo ist der Haken?ГўВЂВњ

ГўВЂВћLA braucht dich.ГўВЂВњ Storm zuckte die Schultern und ging los. ГўВЂВћKannst du es nicht fГѓВјhlen?ГўВЂВњ

Ren antwortete nicht, als er Storm ins GebГѓВ¤ude folgte. In Wahrheit sagte ihm sein Spinnensinn, dass er so schnell er konnte davonrennen sollte. Los AngelesГўВЂВ¦ bisher klang es mehr wie ein aufgezwungener Urlaub.

Einmal drinnen fand er sich in einem riesigen, runden Raum mit einer offenen Wendeltreppe wieder, die zur nГѓВ¤chsten Etage fГѓВјhrte, die in zwei FlГѓВјgel unterteilt war. Storm ging auf die groГѓВџe DoppeltГѓВјr auf der rechten Seite zu, also seufzte Ren und folgte ihm.

ГўВЂВћNa, das ist mehr mein StilГўВЂВњ, meinte Ren erleichtert, als er die ГѓВњberwachungsmonitore sah, die die gesamte Wand bedeckten und einen Glasschreibtisch, in den ein Computer eingebaut war.

ГўВЂВћIch dachte mir, dass dir das gefallen wГѓВјrde.ГўВЂВњ Storm machte es sich auf dem Sofa gemГѓВјtlich, das einsam in einer leeren Ecke des riesigen Zimmers stand. Er beobachtete Ren, als dieser sich an den Schreibtisch setzte und begann, die Steuerungselemente zu erforschen. ГўВЂВћNiemand kann dich hier aufspГѓВјren, auГѓВџer dirГўВЂВ¦ und zum GlГѓВјck zГѓВ¤hlst du nicht.ГўВЂВњ

Storm sah, wie die Augen seines Freundes leuchteten, als Rens Finger ГѓВјber der Tastatur schwebten. Es war eine merkwГѓВјrdige Macht, die er hatte, und er kannte sonst niemanden, der es tun konnte, aber so konnte Ren die SchutzwГѓВ¤nde des TEP durchbrechen, die noch hundert Jahre moderner waren, als die der Regierung. Er saugte buchstГѓВ¤blich all die Information aus diesem Computer und wer weiГѓВџ, vielleicht fГѓВјtterte er ihm sogar noch mehr.

Es war lustig, denn Ren sah nicht wie ein ГѓВјblicher Computer-Nerd ausГўВЂВ¦ sein Aussehen war recht auffГѓВ¤llig. Er hatte gesehen, wie Frauen beinahe ГѓВјber ihre eigenen FГѓВјГѓВџe stolperten, wenn sie ihn erblickten.

Sein Haar war ein wenig mehr als schulterlang, nachtschwarz mit blauen StrГѓВ¤hnen, wenn die Sonne es im richtigen Winkel traf. Aber sogar ohne die Sonne konnte man die dicken, silbernen StrГѓВ¤hnen nicht ГѓВјbersehen, die Ren mehr wie ein wildes Kind aussehen lieГѓВџen. Dazu kam das Kreuz, das von seinem Ohr baumelte und die Tatsache, dass er immer schwarz gekleidet war, was eine ziemlich beeindruckende Kombination ergab. Um den Effekt noch zu verstГѓВ¤rken, waren Rens Iris wie poliertes Silber mit blauen Flecken und ein pechschwarzer Ring umgab sie. Er hatte aufgrund dieser Besonderheit immer Sonnenbrillen bei sich.

Was ihn an Ren am meisten verwunderte, war, dass Computer eine Sache waren, die Ren glГѓВјcklich machten, was seine Macht betraf. Ren war auf jede Art ein Sukkubus. Wenn er in der NГѓВ¤he eines Computers war, dann ernГѓВ¤hrte er sich von der Energie des Computers, fast als wГѓВјrde er sie herunterladenГўВЂВ¦ aber seine Art von Sukkubus erlaubte es ihm auch, jedermanns Macht zu nehmen und sie fГѓВјr sich selbst zu nutzen.

Zum BeispielГўВЂВ¦ wenn er in der NГѓВ¤he eines Formwandlers war, konnte er sich verwandeln. Wenn er in der NГѓВ¤he eines DГѓВ¤mons war, hatte er jede Macht, die diese Art von DГѓВ¤mon hatte, aber der Nachteil davon war, dass es war, als wГѓВјrde er einen Spiegel verwenden. Er konnte dem DГѓВ¤mon seine Macht nicht wegnehmen. Beide Seiten hatten dann dieselbe Macht, und das war nicht immer eine Situation, von der beide Seiten profitiertenГўВЂВ¦ vor allem, wenn dein Gegner die Macht schon lГѓВ¤nger hatte, und besser wusste, wie er sie verwenden konnte.

Eine Art, auf die Ren dies zu seinem Vorteil nutzen konnte, war, wenn es mehr als eine paranormale Macht in der Reichweite seines Sukkubus gabГўВЂВ¦ denn musste man sich in Acht nehmen, denn er konnte sie alle zu seinem Vorteil verwenden.

Ein weiterer Nachteil war, dass Ren kein guter Teamspieler war, also weigerte er sich, mit anderen zusammenzuarbeiten, was ewig schade war. Storm hГѓВ¤tte ihn gemeinsam mit mГѓВ¤chtigen Leuten arbeiten lassen kГѓВ¶nnen, und er hГѓВ¤tte all ihre MГѓВ¤chte nutzen kГѓВ¶nnen. Selbst jetzt, wenn Ren sich um die halbe Welt und fГѓВјnfzig Jahre in die Vergangenheit teleportieren wollte, dann kГѓВ¶nnte er es. Zum GlГѓВјck hatte er kein Interesse an derartigen Dingen. Er beobachtete, wie das Licht in Rens Augen erlosch, als er aus der Welt des Cyberspace zurГѓВјckkam.

Ren blinzelte und zog seine HГѓВ¤nde von der Tastatur zurГѓВјck, als er sich in seinen Drehstuhl zurГѓВјcklehnte. ГўВЂВћNiemand weiГѓВџ, dass ich hier bin?ГўВЂВњ

ГўВЂВћNur ZacharyГўВЂВњ, gab Storm zu, obwohl er wusste, dass er hierГѓВјber eine schwere Diskussion mit Ren fГѓВјhren wГѓВјrde mГѓВјssen. ГўВЂВћIch werde Zachary die meisten derjenigen, die schon hier sind, beaufsichtigen lassen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWieso gefГѓВ¤llt mir nicht, wie das klingt?ГўВЂВњ Rens Augen wurden schmal, aber er hatte das GefГѓВјhl, dass er diesmal verlieren wГѓВјrde. ГўВЂВћWas ist mit der Villa und all dem hier? Wieso willst du mich bestechen?ГўВЂВњ

Storm hob eine Augenbraue. ГўВЂВћEs ist irgendwie schwierig, jemanden zu bestechen, der zu jedem beliebigen Geldautomaten gehen und Geld herausholen kann.ГўВЂВњ

ГўВЂВћDu weichst meiner Frage ausГўВЂВњ, bemerkte Ren.

ГўВЂВћIch habe bisher zugelassen, dass du dich vor den Teams fГѓВјr paranormale Ermittlungen versteckst, und verdammtГўВЂВ¦ ich habe deine Einsamkeit ГѓВ¶fter mit dir verbracht, als ich es tun hГѓВ¤tte sollen.ГўВЂВњ Storm hob seine Hand, als Ren ihm widersprechen wollte. ГўВЂВћDu hast immer behauptet, dass du mir etwas schuldestГўВЂВ¦ ich bitte dich jetzt, deine Schuld zu bezahlen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћUnd zwar wie?ГўВЂВњ Rens Stimme hatte aus Respekt ihre SchГѓВ¤rfe verloren. Storm hatte rechtГўВЂВ¦ er schuldete ihm sein Leben und Storm wГѓВјrde ihn nicht fГѓВјr eine Kleinigkeit holen.

Storm ging vor dem Schreibtisch auf und ab. ГўВЂВћDie einzige echte Antwort, die ich dir im Moment geben kann, ist, dass du hier bist, um mir im Kampf zu helfen. Ich fordere hier eine Menge Schuldzahlungen ein. Ich hole die besten TEP-Teams in die Stadt und du bist nun zu meinem Stellvertreter befГѓВ¶rdert worden.ГўВЂВњ

ГўВЂВћVielen Dank.ГўВЂВњ Die Tatsache, dass dies ohne jegliche Emotion gesagt wurde, wurde von beiden ignoriert.

ГўВЂВћZachary wird die Verantwortung haben, wenn uns etwas zustГѓВ¶ГѓВџtГўВЂВњ, fГѓВјgte Storm betont hinzu. ГўВЂВћUnd frГѓВјher oder spГѓВ¤ter werdet ihr beide Informationen austauschen mГѓВјssenГўВЂВ¦ besonders, wenn ich nicht erreichbar bin.ГўВЂВњ

ГўВЂВћNa, das klingt nicht gut.ГўВЂВњ Ren runzelte still die Stirn und fragte sich, wieso Storm nicht schon die Antworten auf seine eigenen Fragen hatte. FГѓВјr jemanden, der in die Zukunft springen konnte, war es komisch, dass er nicht wusste, wer eine Schlacht gewinnen wГѓВјrde.

ГўВЂВћIch werde eine Weile lang nicht oft hier sein, weil ich all die Teams finden muss. Obwohl sie in Zweierteams arbeiten, haben sie eine ГѓВ¤rgerliche Angewohnheit, einfach zu verschwinden und ihre eigenen AuftrГѓВ¤ge zu kreieren, wenn ihnen etwas ГѓВјber den Weg lГѓВ¤uft.ГўВЂВњ Er fuhr mit den HГѓВ¤nden durch sein Haar. ГўВЂВћEs wird selbst fГѓВјr mich schwierig werden, sie aufzuspГѓВјren.ГўВЂВњ

ГўВЂВћUnd wenn du sie hier ablieferst, darf ich KindermГѓВ¤dchen spielen?ГўВЂВњ, fragte Ren, der noch nicht ganz verstanden hatte.

ГўВЂВћNein.ГўВЂВњ Storm schГѓВјttelte seinen Kopf, aber lГѓВ¤chelte ГѓВјber die Vorstellung. ГўВЂВћDiese Leute sind keine Kinder. Ihr Auftrag ist derselbe wie deinerГўВЂВ¦ die Stadt zu schГѓВјtzen. Ob ihr miteinander kommuniziert, liegt an dir. Aber mit deiner Macht kannst du ein Raster ГѓВјber die Stadt zeichnen und ihnen sagen, wo alle wichtigen Punkte sind. Dies ist vorerst einfach nur die Basis. Du und Zachary, ihr werdet die einzigen sein, die mich kontaktieren kГѓВ¶nnen, wenn ich nicht hier bin.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWirklich?ГўВЂВњ Ren schaukelte in seinem Stuhl, denn all die Geheimnisse faszinierten ihn. ГўВЂВћUnd ich dachte, dass ich der Asoziale von uns beiden warГўВЂВњ, bemerkte Ren. ГўВЂВћHast du vor zu verschwinden?ГўВЂВњ Es hГѓВ¤tte ein Scherz sein sollen, aber als er erkannte, wie Storm zuckte, hГѓВ¶rte er auf zu schaukeln.

Storm rieb sich den Nacken, wГѓВ¤hlte seine Worte sehr sorgfГѓВ¤ltig. ГўВЂВћIch kann in dieser Dimension durch die Zeit reisen, aber wenn es eine Gegend gibt, wo die dimensionalen WГѓВ¤nde rissig geworden oder durchbrochen sindГўВЂВ¦ wird sie meine Macht verweigern.ГўВЂВњ Das war noch milde ausgedrГѓВјckt.

Zwischen Storms Zeilen zu lesen war eine Wissenschaft fГѓВјr Ren geworden und plГѓВ¶tzlich verstand er, wieso Storm nicht wusste, wer die Schlacht gewinnen wГѓВјrde. ГўВЂВћIch folge dir nochГўВЂВњ, bemerkte er.

Storm ging zu dem riesigen Fenster hinГѓВјber, das auf das Meer hinausblickte und klopfte gegen das Glas. ГўВЂВћDieses Glas ist mehr als nur kugelsicher.ГўВЂВњ Er seufzte, als er sich wieder umdrehte und seinen RГѓВјcken an die Scheibe lehnte. ГўВЂВћAber es ist nicht undurchlГѓВ¤ssig fГѓВјr das BГѓВ¶se.ГўВЂВњ Er nickte in Richtung des Sofas, das er eben erst verlassen hatte und flГѓВјsterte Worte, die in der Geschichte lГѓВ¤ngst vergessen waren.

Ren atmete scharf ein, als an der Decke und am Boden rechts im Zimmer ein groГѓВџer Kreis aufleuchtete, das Sofa genau in dessen Mitte. Er konnte sogar die flimmernde Schutzmauer sehen, die sich zwischen den Kreisen vom Boden zur Decke zog.

ГўВЂВћWas ist das?ГўВЂВњ Er versuchte, die Bewunderung nicht in seiner Stimme zu zeigen, aber er schaffte es bei Weitem nicht.

ГўВЂВћFГѓВјr LaienГўВЂВ¦ ist es eine DГѓВ¤monenfalleГўВЂВњ, antwortete Storm, sonnte sich in der Tatsache, dass er offiziell Rens Bewunderung hatte, was sehr schwer zu erreichen war. ГўВЂВћKommГўВЂВ¦ geh durch die Wand. Es tut nicht weh.ГўВЂВњ

Ren streckte seine Hand aus, aber hielt inne, ehe er den Schild berГѓВјhrte. ГўВЂВћErwarte ich einen dГѓВ¤monischen Besucher?ГўВЂВњ

Storm legte seinen Kopf zur Seite. ГўВЂВћLass mich dich an etwas erinnern: Wenn ein Kind der Gefallenen Engel in deine NГѓВ¤he kommt, dann wirst duГўВЂВ¦ der DГѓВ¤mon.ГўВЂВњ Er senkte seine Stimme, sodass sie gespenstisch klang, als er ГўВЂВљder DГѓВ¤monГўВЂВ? sagte. Er und Ren waren sich ГѓВјber diese Sache nicht ganz einig. Ren hatte immer noch Vorurteile gegen alles, was er nicht verstand.

Ren machte einen Schritt zurГѓВјck, als er das, was Storm gesagt hatte, verarbeitete. Er brauchte sogar mehrere Sekunden, bis ihm eine gute Entgegnung einfiel. ГўВЂВћZumindest werde ich derjenige sein, der weiГѓВџ, wo der SchlГѓВјssel fГѓВјr den KГѓВ¤fig ist. Die Frage istГўВЂВ¦ wie bringen ich ihn hier herein? Soll ich DГѓВ¤monen-Leckereien auf das Sofa legen?ГўВЂВњ

Storm lГѓВ¤chelte und schob Ren in den Kreis.

Ren wirbelte herum und wollte wieder zu Storm zurГѓВјckgehen, aber rannte in etwas, das ihn an einen Eisblock erinnerte. Er machte einen Schritt zurГѓВјck und drГѓВјckte seine HandflГѓВ¤chen fest dagegen, blinzelte, als er sah, wie die WГѓВ¤nde der Barriere Wellen schlugen, als wГѓВ¤ren sie aus Wasser.

Nachdem er noch einmal dagegen geschlagen hatte, knurrte er: ГўВЂВћIch bin kein DГѓВ¤mon!ГўВЂВњ

Storm hob eine Augenbraue. ГўВЂВћNun, ich bin froh, dass wir das geklГѓВ¤rt haben.ГўВЂВњ

Ren schlug die Wand vonГўВЂВ¦ was auch immer.

ГўВЂВћEntspanne dich, ich habe den Zauber so gestaltet, dass er alles einsperrt, was nicht menschlich ist, und nachdem du ein Sukkubus bist und ich in deiner NГѓВ¤he binГўВЂВ¦ГўВЂВњ Er lГѓВ¤chelte wieder, wusste, dass dies eine Lektion war, die Ren lernen musste. ГўВЂВћEs sein denn, du willst mich einen DГѓВ¤mon nennen?ГўВЂВњ

ГўВЂВћIch habe es verstanden. Wirf das Ding in den Kreis und tritt nicht in meine eigene Falle. Jetzt lass mich raus.ГўВЂВњ

Storm sagte den Zauber wieder, beinahe die gleichen Worte wie vorhin, nur ein paar Silben waren anders.

Ren lernte schnell und hatte schon beide ZaubersprГѓВјche behalten, ehe er wieder sicher hinter seinem Schreibtisch saГѓВџ. Die Stille dehnte sich aus, ehe Storm fГѓВјhlte, wie die Laune des Moments verflog und er wieder sprach.

ГўВЂВћDieses Schloss war frГѓВјher in Schottland. Ich habe es wГѓВ¤hrend der Landnahme Ziegel fГѓВјr Ziegel hierherbringen und wiederaufbauen lassen, aber die neueren Einrichtungen sind modern. Es gibt in fast jedem Zimmer eine DГѓВ¤monenfalle und du bist der einzige, der sie auslГѓВ¶sen kann.ГўВЂВњ

ГўВЂВћEs ist sehr schГѓВ¶n.ГўВЂВњ Ren nickte, fragte sich, was Storm ihm sagen wollte. Manchmal waren seine Geschichten lГѓВ¤nger als die eines alten Mannes, wenn er durch seine zeitlosen Erinnerungen forstete. Er durfte so viel ГѓВјber die Vergangenheit erzГѓВ¤hlen, wie er wollte, es war nur gefГѓВ¤hrlich, etwas ГѓВјber die Zukunft zu sagen.

Er hatte Storm einmal gefragt, wieso er seine Zeit nicht damit verbrachte, in der Zeit zurГѓВјck zu reisen und die Fehler der Menschheit zu korrigieren, etwa Hitler aus dem Weg zu schaffen. Da hatte dieser ihm erzГѓВ¤hlt, dass seine Macht Grenzen hatteГўВЂВ¦ scheinbar war das VerГѓВ¤ndern der Geschichte der Menschheit eine davon.

ГўВЂВћDieses Schloss war ein Hochzeitsgeschenk fГѓВјr einen meiner sehr engen Freunde.ГўВЂВњ Storm sah durch das Fenster, von dem aus er die Wiese ГѓВјberblickte, die bis zum Meer fГѓВјhrteГўВЂВ¦ es war wirklich ein atemberaubender Anblick. Er schluckte, schob die beunruhigende Erinnerung weg.

Als er zurГѓВјck auf Ren starrte, wurde Storm klar, dass ausnahmsweise noch jemand auГѓВџer ihm einen Hinweis darauf brauchte, was kommen wГѓВјrde. Nachdem seine Macht mit einigen ziemlich ГѓВ¤rgerlichen Regeln kam, die ihn davon abhielten, die wichtigsten Dinge zu sehen und es ihm nicht erlaubten, sich in Herzensangelegenheiten zu mischen, wГѓВјrde er einen sehr guten Grund fГѓВјr Ren finden mГѓВјssen, um ihn dazu zu bewegen, dass er bleiben wollte.

Er konnte schon den Schmerz fГѓВјhlen, der durch sein Herz stieГѓВџ, aufgrund der Regeln, die er brechen wГѓВјrde, aber ignorierte ihn.

ГўВЂВћDieser Ort wird nicht mehr lange hier sein, es sei denn, ich kann die Zukunft verГѓВ¤ndern.ГўВЂВњ In seiner Stimme war die Wut zu hГѓВ¶ren, die er fГѓВјhlte, als er gegen den Schmerz kГѓВ¤mpfte. ГўВЂВћEhe ich beschloss, dich hierher zu bringen, bin ich mehrmals in die Zukunft gegangenГўВЂВ¦ nur ein paar Jahre. Jedes Mal war das Ergebnis ein anderes, aufgrund einer Verschiebung in den DimensionenГўВЂВ¦ oder viele davon, die genau hier in LA passieren.ГўВЂВњ

Storm wischte das Blut weg, das aus seinen Augen und seiner Nase zu tropfen begann. ГўВЂВћDas letzte Mal, wo ich versucht habe, hierher zu kommenГўВЂВ¦ war ein Teil des Schlosses eingestГѓВјrzt und die WГѓВ¤nde, die noch standen, waren voller Blut, das die Sonne in den Stein gebacken hatte.ГўВЂВњ

ГўВЂВћHalt den Mund.ГўВЂВњ Ren sah ihn bГѓВ¶se an, denn es gefiel ihm nicht, wie die Farbe aus Storms Gesicht verschwunden war, als die Blutungen begannen. Storm hatte immer Scherze darГѓВјber gemacht, dass er niemandem von der Zukunft erzГѓВ¤hlen konnteГўВЂВ¦ es zu tun wГѓВјrde ihn umbringen, aber Ren fand es nicht mehr lustig, als er die Wahrheit sah. ГўВЂВћIch habe die Quintessenz verstanden und den Rest werde ich schon selbst herausfinden.ГўВЂВњ

Storm stolperte zu dem Stuhl, hielt seinen Kopf fest. ГўВЂВћIch versuche, unsere Chance zu erhГѓВ¶hen, indem ich so viele von uns nach LA bringe, wie ich kann.ГўВЂВњ

Ren stand auf und ging um den Tisch herum, ergriff Storms Schulter und einen Lidschlag spГѓВ¤ter waren sie wieder zurГѓВјck auf der Insel. ГўВЂВћWenn du noch einmal versuchst, mir von der Zukunft zu erzГѓВ¤hlen, werde ich dir einen Arschtritt verpassen.ГўВЂВњ

Bevor Storm wieder klar genug sehen konnte, um zu erkennen, wo er war, war Ren verschwunden. Als er die schrecklichen Kopfschmerzen fГѓВјhlte, von denen er wusste, dass sie wahrscheinlich Tage anhalten wГѓВјrden, lГѓВ¤chelte er, denn er wusste, dass es das wert gewesen war. Ren war auf seinem Platz und jetzt, wo Angelica auch in der Stadt war, sollte sie eine weitere versteckte Macht anziehen, die das GlГѓВјck wieder auf ihre Seite bringen konnteГўВЂВ¦ sie brauchten die GГѓВ¶tter auf ihrer Seite.

*****

Ren hatte die letzte Woche damit verbracht, durch die StraГѓВџen der Stadt zu spazieren und die AktivitГѓВ¤tszentren in seiner eigenen Karte einzutragen. Er wusste von den Dokumenten, die er aus der TEP-Datenbank heruntergeladen hatte, wo einige der Nicht-Menschen waren, aber als er wanderte oder auf seinem Motorrad fuhr, konnte er eine Macht fГѓВјhlen, die nicht zu den Dingen auf jener Liste gehГѓВ¶rten.

Er schaltete den riesigen Bildschirm an, der eine ganze Wand seines Arbeitszimmers bedeckte, und ГѓВ¶ffnete die Stadtkarte, dann lehnte er sich in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch zurГѓВјck. FГѓВјr jeden anderen erschien die Karte ein wenig wie Weihnachtsbeleuchtung, denn sie war voller StecknadelkГѓВ¶pfe und Lichtern in verschiedenen Farben.

Jetzt waren es die Farben, die er studierte. Er konnte genau sehen, wo die Formwandler warenГўВЂВ¦ er hatte sogar den Moon Dance und das Night Light besucht. Seine Mundwinkel zuckten bei der Erinnerung daran. Er hatte den Fehler gemacht, Heat zu bestellen, und es war ihm gut gegangen, bis er schlieГѓВџlich nach Hause gegangen war. Auf halbem Weg zu seinem Haus war er lГѓВ¤ngst auГѓВџerhalb der Reichweite der Formwandler und stockbesoffen gewesen.

Die Reviere der Formwandler wurden vor allem mit grГѓВјnen Lichtern markiert, mit ein paar roten und blauen MarkierungenГўВЂВ¦ blau war das TEP-Team, das in der Gegend stationiert war, und alles, was dort passierte, ГѓВјberlieГѓВџ er ihnenГўВЂВ¦ dasselbe galt fГѓВјr das Wolfsrudel.

Michael, Damon und Kane waren in seinen Augen allesamt tickende Zeitbomben, womit sie gelbe FГѓВ¤hnchen verdienten, und ihre seelenlosen Nachkommen, die in den Schatten der Stadt lauerten, trugen ein geschmackvolles Blutrot. Zumindest war diese feige Gruppe nett genug, sich tagsГѓВјber zu verstecken und sie blieben auf nachts meist in Gruppen zusammen, wodurch es einfacher wurde, ihre NahrungsgrГѓВјnde zu lokalisieren.

Die Gefallenen Engel, auf der anderen Seite, waren ein anderes Thema. Sie waren anfangs schwer aufzuspГѓВјren gewesen, aber mittlerweile waren sie so instabil, dass er es aufgegeben hatte, obwohl er wusste, wenn sie in der NГѓВ¤he warenГўВЂВ¦ konnte er sie fГѓВјhlen. Er erinnerte sich an den Geschichtsunterricht, den er von Storm bekommen hatte.

Die Kurzfassung war, dass die Gefallenen Engel ihre eigene Welt beinahe zerstГѓВ¶rt hatten, indem sie in unsere Dimension eingebrochen und einige unserer Frauen gestohlen hatten, weil sie sie schГѓВ¶n fanden. Menschen zu stehlen war nur der erste Fehler gewesen. Als sie wieder zurГѓВјck auf der anderen Seite des Wurmlochs waren, hatten sich die Gefallenen Engel mit den gestohlenen Frauen gepaart.

Das Problem warГўВЂВ¦ die Kinder, die aus diesen Vereinigungen entstanden, waren nicht, was sie erwartet hatten, und die Geburt fГѓВјhrte immer zum Tod der menschlichen Frauen.

Nur ein kleiner Teil der Kinder wurde als vollblГѓВјtige Gefallene Engel geboren und nur einer von hundert war weiblich. Die anderen waren als DГѓВ¤monen bekanntГўВЂВ¦ Hybriden, die ГѓВјberhaupt nichts VollblГѓВјtiges waren. Die meisten Hybriden waren das, was die Menschen Monster nannten. Als sich diese Monster gegen ihre eigenen SchГѓВ¶pfer wandten, begannen die Gefallenen Engel die Hybriden in ihrer Welt auszulГѓВ¶schen, unabhГѓВ¤ngig davonГўВЂВ¦ ob sie Monster waren, oder nicht.

Als sie mit ihrem Genozid fertig waren, erkannten sie, dass es nun mehrere Dutzend MГѓВ¤nnchen fГѓВјr jedes Weibchen in ihrer Welt gab. Also waren die Idioten zurГѓВјck durch das Wurmloch gekommen und diesmal lieГѓВџen sie ihre SchГѓВ¶pfungen auf unserer Seite, als sie sich mit so vielen Frauen paarten, wie sie nur konntenГўВЂВ¦ so schnell sie konnten.

Als die Kinder geboren wurden und die MГѓВјtter starben, nahmen die Gefallenen Engel jeden vollblГѓВјtigen Gefallenen und brachten ihn zurГѓВјck in ihre Welt, lieГѓВџen die Hybriden zurГѓВјck. Nachdem sie die mГѓВ¤nnlichen Kinder, die geboren wurden, nicht brauchten, lehrten sie sie, ihre Hybrid-Geschwister zu bekГѓВ¤mpfen.

Kurz bevor jene Knaben in die PubertГѓВ¤t eintraten, schickten die AnfГѓВјhrer der Gefallenen Engel sie hierher zurГѓВјck und verschlossen das Wurmloch zwischen den beiden DimensionenГўВЂВ¦ ГѓВјberlieГѓВџen all die Kinder hier ihrem Schicksal, abgesehen von den weiblichen Gefallenen Engeln, fГѓВјr die sie so viele Leben geopfert hatten.

Die Geschichte hatte damit nicht geendet. Diese jungen Krieger waren erzogen worden, um dasselbe zu tun, was ihre VГѓВ¤ter getan hattenГўВЂВ¦ LГѓВ¶cher in die WГѓВ¤nde zu den angrenzenden Dimensionen zu reiГѓВџenГўВЂВ¦ nur nicht zu ihrer Heimatwelt. Diese neue existierte so nahe, dass sie nur einen Atemzug entfernt war. Man konnte nur annehmen, dass daher die Theorie der HГѓВ¶lle kam. Sie war so nahe, dass Menschen mit scharfen Sinnen sie manchmal fГѓВјhlen konnten.

Als die Krieger Jagd auf die Hybriden machten, mussten sie erkennen, dass viele ihrer Rivalen ebenso mГѓВ¤chtig waren, wie die vollblГѓВјtigen Gefallenen Engel. Das BlutvergieГѓВџen traf beide Seiten und es gab sogar Berichte darГѓВјber, dass einige der Engel in die andere Dimension zu den Hybriden gezerrt worden waren.

Die mordenden AnfГѓВјhrer, die ihre Kinder hierhergeschickt hatten, hatten gewusst, dass es ein Todesurteil war. Sie hatten sich darauf verlassen, dass ihre Nachkommen einander umbringen wГѓВјrden, und das Chaos beseitigen, das sie hinterlassen hatten.

Nur eine Handvoll dieser Knaben war noch auf der Erde und die meisten waren jГѓВјnger als die erste Gruppe, waren angekommen, nachdem der Krieg beendet war und die ГѓВјberlebenden Hybriden sich versteckt hatten. Nach Rens Meinung war das der Moment, wo alles verworren wurde. Nicht alle Hybriden waren das, was man dГѓВ¤monisch nennen wГѓВјrdeГўВЂВ¦ und wenn sie nicht erkannt wurden, dann konnten sie gГѓВ¤nzlich wie Menschen oder Tiere wirkenГўВЂВ¦ und Jahrtausende lang wieder Hybriden erzeugen.

Das groГѓВџe Geheimnis, das Storm schГѓВјtzte, war die Tatsache, dass die meisten der paranormalen Kreaturen, Formwandler und Wertiere und auch Menschen mit nur der kleinsten abnormalen FГѓВ¤higkeit hГѓВ¶chstwahrscheinlich Nachkommen eines dieser Hybriden warenГўВЂВ¦ auch die Sukkubus-MГѓВ¤chte, die er verwendet hatte, um sie aufzuspГѓВјren und sie dann gegen sie zu verwenden. Es erzeugte immer noch ein unangenehmes GefГѓВјhl in Ren, wenn er bedachte, dass er teilweise ein Hybrid war.

Zu seiner Verteidigung war Ren ziemlich sicher, dass die DГѓВ¤monen, die er in der Vergangenheit getГѓВ¶tet hatte, nicht von der harmlosen Sorte warenГўВЂВ¦ entweder das, oder er konnte es Selbstverteidigung nennen, denn sie hatten auf jeden Fall versucht, ihn umzubringen.

Um alles noch schlimmer zu machen, musste Storm auch noch die Bombe platzen lassen, dass einige der ursprГѓВјnglichen Hybriden nicht bГѓВ¶se waren, obwohl sie dieselbe Aura ausstrahlen, wie ein DГѓВ¤mon einer hohen Klasse. Und wenn das noch nicht genug Kopfschmerzen verursachte, dann kam noch die Tatsache dazu, dass Vampire gar keine Hybride warenГўВЂВ¦ sondern etwas vГѓВ¶llig Anderes, das sich auf der Erde niedergelassen hatte.

Ren rieb ГѓВјber seine linke SchlГѓВ¤fe, wГѓВ¤hrend er auf den Stadtplan sah. Alle Gegenden, wo er einen Machtschub gefГѓВјhlt hatte, wurden mit schwarzem Licht beleuchtet und angesichts der Tatsache, dass Misery sich nicht lange an einem Ort aufhieltГўВЂВ¦ war das fast die ganze Stadt. Aber wenn man bedachte, dass sie in die seelenlosen Vampire vernarrt war, konnte er ihr nur die Gebiete zuschreiben, die in der NГѓВ¤he der Vampirnester waren.

Damit blieb noch eine Menge Macht ГѓВјbrig, die niemandem auf seiner Liste zuzuschreiben war, und irgendwo dahinter steckte der Grund fГѓВјr Storms blutige Prophezeiung. Apropos Storm: er hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er seinen wahrsagerischen Hintern zurГѓВјck auf die Insel geschickt hatte, und bisher war niemand aufgetaucht, der behauptete, zum TEP zu gehГѓВ¶ren.

Ren grinste, wusste genau, wie er Storms Aufmerksamkeit bekommen konnte. Er hatte sich so gut an das hochmoderne Computersystem angepasst, dass er nichts mehr zu tun brauchte, als nur noch im selben Zimmer zu sein. Er beobachtete, wie der Bildschirm aufblitzte, als er eine Verbindung mit dem Hauptsystem des TEP herstellte, dann verschob er den Stadtplan hinter die dicken SchutzwГѓВ¤nde, die nur er und Storm durchbrechen konnten.

Es brauchte normalerweise nur ein paar Minuten, ehe Storm antwortete, oder aus dem Nichts auftauchte, also wurde Ren langsam besorgt, als die Minuten vergingen. Dann blinkte der Bildschirm.

Storm erschien am Monitor, sodass Ren ihn sehen konnte, und er senkte ein blutrot geflecktes Tuch von seiner Nase, ehe er sich in seinem Stuhl zurГѓВјcklehnte und Ren ГѓВјber die Kamera ansah.

Ren runzelte die Stirn, aber konnte auch sehen, dass Storm zu Hause auf der Insel war. ГўВЂВћEs erstaunt mich, dass du nicht selbst gekommen bistГўВЂВ¦ aber so wie es aussieht, hast du wieder die Regeln gebrochenГўВЂВњ, schalt Ren ihn mit gehobener Augenbraue.

ГўВЂВћDie ZeitstrГѓВ¶me in deiner Gegend halten mich davon ab, dorthin zu kommen und bereiten mir hГѓВ¶llische KopfschmerzenГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte Storm und ballte seine Faust um die blutigen TaschentГѓВјcher.

ГўВЂВћDann versuch es nicht wieder.ГўВЂВњ Ren schenkte ihm einen strengen Blick.

Storm nickte. ГўВЂВћWir werden auf diese Art in Kontakt bleiben mГѓВјssen, bis sich die Dinge auf deiner Seite beruhigen. Inzwischen hast du TEP-Teams, die kommen, und es wird Zeit, dass du um aller Willen lernst, wie du mit ihnen zusammenarbeiten kannst. Nachdem du ein fotografisches GedГѓВ¤chtnis hast, und ihre Dokumente gelesen hast, bin ich sicher, dass du mehr ГѓВјber sie weiГѓВџt, als sogar sie selbst wissen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћAlso stellst du mich schlieГѓВџlich doch in die Mitte einer Menge von Leuten mit MГѓВ¤chten? Ist das schlau? Was, wenn ich es nicht kontrollieren kann?ГўВЂВњ, fragte Ren, dem die Aussicht darauf, mit jemand anders als Storm zu arbeiten, nicht gefiel.

Storm grinste und hob seine Schultern. ГўВЂВћГѓВњbung macht den Meister, Ren, und du wirst einen Crashkurs in sozialen Umgangsformen bekommen. Zachary und Angelica werden bei dir einziehen, damit sie Zugang zu der Datenbank und all der AusrГѓВјstung haben, die ich im Schloss gelagert habe. Sie werden auch die meisten der TEP-Teams koordinieren, die kommen. Was dich betrifft: deine Aufgabe ist es, herauszufinden, was, zum Teufel, diese ZeitstrГѓВ¶me erzeugt und mich davon abhГѓВ¤lt, in die Gegend zu kommen.ГўВЂВњ

Er hielt einen Augenblick inne und beugte sich nach vor zu seinem Monitor. ГўВЂВћMach die TГѓВјr auf.ГўВЂВњ

Die Videoverbindung wurde abrupt unterbrochen, und Ren starrte mit gehobenen Augenbrauen auf den leeren Bildschirm. Ein lautes Klopfen an der TГѓВјr erregte seine Aufmerksamkeit und er warf dem Monitor noch einen letzten wГѓВјtenden Blick zu.

ГўВЂВћIch hasse es, wenn er das machtГўВЂВњ, brummte Ren, stand von seinem Stuhl auf und griff nach seinen Sonnenbrillen, um seine Augen zu verbergen.

Ren ging durch die DoppeltГѓВјr, die ins Foyer fГѓВјhrte und ГѓВ¶ffnete die HaustГѓВјr. Er starrte auf seine BesucherГўВЂВ¦ bald Mitbewohner.

Zachary lГѓВ¤chelte, als er den jungen Mann auf der anderen Seite der TГѓВјr stehen sah. ГўВЂВћEs ist schГѓВ¶n, endlich das wirkliche ГўВЂВљAss im ГѓВ„rmelГўВЂВ? kennenzulernen, von dem Storm schon redet, seit ich ihn kenne.ГўВЂВњ

Ren knirschte mit den ZГѓВ¤hnen, aber ergriff Zacharys ausgestreckte Hand und nickte Angelica zu, ehe er einen Schritt zur Seite machte, und sie einlieГѓВџ. Er kannte die Gesichter eines jeden Mitglieds des TEP und wusste, was ihre FГѓВ¤higkeiten waren. Er hatte sich alle Profile gemerkt, bald nachdem Storm ihn angestellt hatte.

Storm hatte in den geheimen Teil der Profile Bemerkungen geschrieben und Ren hatte auch diese in sein Gehirn kopiert. Storm hatte rechtГўВЂВ¦ wahrscheinlich wusste er mehr ГѓВјber sie, als sie selbst.

Zachary war ein bisschen ein wilder Junge mit etwas, was Storm als PersГѓВ¶nlichkeitsspaltung beschriebГўВЂВ¦ in einem Augenblick machte Zachary Scherze und im nГѓВ¤chsten war er so tГѓВ¶dlich wie eine wГѓВјtende Kobra. Er hatte die Nachrichten ГѓВјber das Feuer gesehen, das das Haus des Mafiabosses vor Kurzem vernichtet hatte, und all die UmstГѓВ¤nde schienen TEP, genauer noch Zachary, als Namensschild zu tragen. Am nГѓВ¤chsten Morgen hatte Zachary einen Bericht in das System des TEP hochgeladen und Rens Vermutungen bestГѓВ¤tigt.

Angelicas Macht war ein wenig komplizierter, sie konnte DГѓВ¤monen mit der Magie, mit der sie geboren worden war, tГѓВ¶ten. Storm hatte sie einmal ihren SchlГѓВјssel genannt, aber nie gesagt, was, zur HГѓВ¶lle, sie damit aufsperren konnten.

Ihre Akte war dicker als die von allen anderenГўВЂВ¦ es war, als hГѓВ¤tte Storm jede ihrer Bewegungen seit ihrer Geburt dokumentiert. Ren hatte keine Ahnung, wiesoГўВЂВ¦ und es war ihm im Moment auch herzlich egal. Ohne ein Wort schloss er die TГѓВјr und ging in das Zimmer, das er als BГѓВјro nutzte. Er hatte irgendwie gewusst, dass sie ihm folgen wГѓВјrden.

ГўВЂВћAlsoГўВЂВњ, sagte Zachary nach weniger als einer Minute peinlichen Schweigens. ГўВЂВћWohnst du hier alleine?ГўВЂВњ

ГўВЂВћNeinГўВЂВњ, sagte Ren. ГўВЂВћIch habe neue Mitbewohner.ГўВЂВњ

Angelica grinste ГѓВјber den bescheuerten Ausdruck, der auf Zacharys Gesicht erschien. ГўВЂВћIch glaube, er versucht, das Eis zu brechen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћEr macht es nicht besonders gutГўВЂВњ, sagte Ren, der schon Platzangst bekam.

ГўВЂВћIch weiГѓВџГўВЂВњ, beruhigte Angelica, die einen stillen EinzelgГѓВ¤nger erkannte, wenn sie einen traf.

Zachary warf Angelica einen gespielt wГѓВјtenden Blick zu. ГўВЂВћHe, du solltest doch auf meiner Seite sein.ГўВЂВњ

ГўВЂВћWieso?ГўВЂВњ Angelica lachte. ГўВЂВћOb du es glaubst, oder nicht, manche von uns kГѓВ¶nnen tagelang durchhalten, ohne den Mund zu ГѓВ¶ffnen. DuГўВЂВ¦ ich muss mich schon glГѓВјcklich schГѓВ¤tzen, wenn du mal zwei Sekunden lang dich nicht ГѓВјber irgendwas beschwerst.ГўВЂВњ

ГўВЂВћIch kann still sein!ГўВЂВњ, rief Zachary. ГўВЂВћSchau!ГўВЂВњ

Zachary ging zu dem Sofa und lieГѓВџ sich in die weiche Polsterung sinken, verschrГѓВ¤nkte seine Arme vor der Brust und presste seine Lippen fest aufeinander. Angelica verdrehte sie Augen, ehe sie nГѓВ¤her an das Computersystem trat, das Storm installiert hatte.

Ren beobachtete sie genau, war bereit, jegliche Fragen zu beantworten, die sie haben kГѓВ¶nnte und schielte kurz hinГѓВјber zu Zachary. Aus irgendeinem Grund schien der andere Mann etwas sehr Spannendes an seinen HemdknГѓВ¶pfen gefunden zu haben. Innerlich zГѓВ¤hlte Ren von fГѓВјnf rГѓВјckwГѓВ¤rts, ehe die unausweichliche Explosion kam.

ГўВЂВћUAH!ГўВЂВњ, rief Zachary. ГўВЂВћIch halte das nicht aus.ГўВЂВњ

Ren lachte, so dass Angelica und Zachary ihn ГѓВјberrascht ansehen. Es dauerte nicht lange und Ren fuhr sich mit der Hand durch sein Haar, ehe er die anderen betrachtete. ГўВЂВћIhr kГѓВ¶nnt das Schloss erkunden, es gibt eine Menge SchlafzimmerГўВЂВњ, sagte er, als alle Spuren von Humor aus seinem Gesicht verwunden waren.

Angelica nickte. ГўВЂВћIch hole meinen Koffer.ГўВЂВњ

Als sie weg war, sah Ren zu Zachary hinГѓВјber und fand sich Angesicht zu Angesicht mit der anderen Seite der PersГѓВ¶nlichkeit des Feuermannes. ГўВЂВћIch bin neugierigГўВЂВ¦ welche Macht hast du?ГўВЂВњ

ГўВЂВћDeine.ГўВЂВњ Ren grinste. ГўВЂВћUnd AngelicasГўВЂВ¦ und die von allen anderen, die in die Reichweite meines Sukkubus kommen.ГўВЂВњ

Zachary hielt seine HandflГѓВ¤che geГѓВ¶ffnet hoch und schien erleichtert, dass seine Macht noch da war.

ГўВЂВћIch habe nicht gesagt, dass ich deine Macht weggenommen habe.ГўВЂВњ Ren zuckte die Schultern, weigerte sich, kleine Zaubertricks zu spielen, um zu beweisen, was er sagte. Er hielt Zachs Blick fest und sah den verstГѓВ¶rten Mann hinter der Maske. ГўВЂВћIndem du in meine NГѓВ¤he kommst, gibst du mir dieselbe MachtГўВЂВњ, sagte er zur Klarstellung.

ГўВЂВћIch kГѓВјmmere mich um Angelica, wГѓВ¤hrend sie hier istГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte Zach zusammenhanglos.

ГўВЂВћIch bin kein KindermГѓВ¤dchen und du kannst dich um alle kГѓВјmmern, die auftauchenГўВЂВњ, korrigierte Ren. ГўВЂВћDas ist nicht meine Aufgabe.ГўВЂВњ

Zach nickte, als hГѓВ¤tte er gerade eine strategische Schlacht gewonnen. ГўВЂВћIch weiГѓВџ, Storm stellte eine Armee auf.ГўВЂВњ

Ren nickte. ГўВЂВћJa.ГўВЂВњ

ГўВЂВћEr wird eine brauchen.ГўВЂВњ Zach rieb seine HГѓВ¤nde ГѓВјber seine Hosenbeine und stand auf. ГўВЂВћWen hat er sonst noch gerufen?ГўВЂВњ

ГўВЂВћFast alle, soweit ich weiГѓВџГўВЂВњ, antwortete Ren. ГўВЂВћAber es gibt ein paar, die er nicht aufspГѓВјren hat kГѓВ¶nnen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћKann ich irgendwie behilflich sein?ГўВЂВњ, fragte Zach.

Ren nickte in Richtung des Computers. ГўВЂВћFinde die, die Storm nicht erreicht. Er hat eine Liste von allen gemacht, die noch fehlen.ГўВЂВњ

Zach grinste und ging zum Computer hinГѓВјber. ГўВЂВћLass uns sehen, wen der AllmГѓВ¤chtige nicht finden kann.ГўВЂВњ

Ren sah zu, war vГѓВ¶llig in den Bann gezogen von der vГѓВ¶lligen VerГѓВ¤nderung seiner PersГѓВ¶nlichkeit. Er wusste nicht, welche Seite er lieber mochteГўВЂВ¦ aber er wusste, welcher er mehr vertraute.

Kapitel 4

Angelica lag auf dem Bett, ein paar Kissen gegen das Kopfbrett gelehnt und versuchte, nicht einzuschlafenГўВЂВ¦ ihre neue LieblingsbeschГѓВ¤ftigung. Kaum, dass sie mit ihrem Koffer zurГѓВјckgekommen war, wusste sie, dass Zachary vor Ren seinen kleinen Schalter umgelegt hatte, als sie den anderen Mann am Sofa sitzen und ihn anstarren sah. Zachary hatte ihr gesagt, dass sie gehen und ein Schlafzimmer suchen und schlafen sollte, also hatte sie mit der grГѓВ¶ГѓВџten Freude so getan, als wГѓВјrde sie genau das tun wollen.

Sie war eine kurze Weile durch die langen GГѓВ¤nge spaziert, ehe sie per Zufall eine TГѓВјr auswГѓВ¤hlte und sie ГѓВ¶ffnete. Als sie das Innere des Zimmers sah, lГѓВ¤chelte sie und stellte ihren Koffer auf das Bett. Der Raum war in verschiedenen violetten TГѓВ¶nen mit goldenen Akzenten und helleren LilatГѓВ¶nen gestaltet.

Das Bett war riesig, wahrscheinlich kaiserlich, ein Himmelbett mit goldenen und violetten Kissen und einer Tagesdecke. Die Laken waren lila und sie kicherte beinahe, als sie die goldenen Quasten an den Ecken sah.

Ein groГѓВџer Schrank stand auf der anderen Seite des Zimmers. Als sie ihn ГѓВ¶ffnete, erwartete sie fast, dort altmodische Ballkleider zu sehen. Zu ihrer EnttГѓВ¤uschung war er leer. An der gegenГѓВјber liegenden Wand stand ein antiker Schminktisch mit einem groГѓВџen Spiegel.

Neben dem Bett stand ein Schreibtisch mit einem Vorrat an Kugelschreibern und Papier, ebenso wie ein Zettel mit der Nachricht, dass der Anschluss fГѓВјr ihren Laptop an der Wand unter dem Tisch war. Angelica hГѓВ¤tte beinahe gelacht, als sie das las, aber sie beugte sich hinunter, um nachzusehen. Und da war der Anschluss und sie kramte sofort ihren Laptop aus ihrem Koffer, um ihn anzustecken.

Von ihrer faulen Position auf dem Bett aus hatte sie einen perfekten Ausblick durch die BalkontГѓВјren auf das Mondlicht, das auf das Meer schien. Sie lГѓВ¤chelte, denn es war ein echter Balkon.

Die meisten Leute, die sie kannten, wГѓВјrden denken, dass sie sich nichts aus derart mГѓВ¤dchenhaften Dingen machteГўВЂВ¦ aber alle kleinen MГѓВ¤dchen hatten den Traum davon, eine Prinzessin in einem Schloss zu sein, und sie war nicht anders. Sie hatte sogar gespielt, dass sie Aschenputtel oder DornrГѓВ¶schen war und darauf gewartet, dass ihr Prinz kam und sie mitnahm.

Zu dumm, dass sie nicht mehr an die Vorstellung eines Ritters in glГѓВ¤nzender RГѓВјstung glaubte, der sie vor den groГѓВџen, bГѓВ¶sen DГѓВ¤monen rettete, die das Schloss umzingelten.

Mit einem Seufzen schaute Angelica hinunter auf ihre Zeichnung und fГѓВјgte noch ein paar Striche hinzu, ehe sie den Bleistift wieder auf das NachtkГѓВ¤stchen neben ihr legte. Sie legte das Papier in ihren SchoГѓВџ und hob ihre HandflГѓВ¤che vor ihr Gesicht, studierte das Symbol, das dort eingebrannt war. Es war keine Verbrennung oder eine TГѓВ¤towierung oder ГѓВ„hnlichesГўВЂВ¦ es war einfach nur da.

Sie hob das Bild von Syn, das sie gezeichnet hatte, wieder auf, und fГѓВјgte das Symbol in die rechte untere Ecke des Blattes ein. Sie blinzelte, als die Zeichnung verschwamm und senkte sie wieder in ihren SchoГѓВџ, schloss ihre Augen einen Moment lang, um das Brennen zu stoppen.

Syn erschien an Angelicas Bett, kaum dass sie eingeschlafen war. Er hatte sich still einen Weg durch das Schloss und die Stadt gebahnt und in die Gedanken von allen gesehen, die mit ihr Kontakt gehabt hatten. Er musste mehr ГѓВјber ihr Leben erfahren, damit er genau wusste, womit er es zu tun hatte. Bisher war die interessanteste Information aus Zacharys Kopf gekommen.

Der blonde Mann war scharf wie eine Rasierklinge, aber er versteckte diese Tatsache unter vielen Schichten. Als Hybrid hatte er auch seine eigene Macht. Zachary war als ihr Aufpasser eingeteilt worden und nahm diese Aufgabe sehr ernst. Syn wusste, dass Zachary seine Verliebtheit in Angelica schnell loswerden wГѓВјrde mГѓВјssenГўВЂВ¦ der Hybrid konnte sie nicht haben.

Zachary hatte ihre Akte gelesen, die das TEP ГѓВјber sie besaГѓВџ, die alles von ihrer Geburt bis jetzt auflistete. Die Details waren sehr genau und als er diese Informationen aus Zacharys Gedanken saugte, wusste Syn, dass es mehrere Menschen in ihrer Vergangenheit, ihrer Kindheit genau genommen, gab, die spГѓВ¤ter ein sehr unglГѓВјckliches Schicksal treffen wГѓВјrde.

Syn schwor sich im Stillen, dass er ihre Leben auslГѓВ¶schen wГѓВјrde, ohne dass sie davon wusste. Sie wГѓВјrde nie wieder den Schmerz der ZurГѓВјckweisung oder Gewalt in irgendeiner Form erfahren.

Syn hatte durch Zacharys Augen die Erinnerungen gesehen, wie Angelica die Monster dieser Welt bekГѓВ¤mpfte, und wusste, dass sie von GlГѓВјck sprechen konnte, dass sie noch am Leben war. Er war sicher, dass sie selbst das auch wusste, obwohl sie, mit ihrer interessanten Sichtweise, das nie zugeben wГѓВјrde. Sein Blick wanderte zu ihren Lippen, wusste den wahren Grund, weshalb er heute Nacht zu ihr gekommen war.

Indem er sich ГѓВјber sie beugte, stГѓВјtzte Syn seine HГѓВ¤nde sanft zu beiden Seiten ihres Kopfes in die Kissen und lieГѓВџ seine Lippen verfГѓВјhrerisch nahe ГѓВјber ihren schweben. Als sie in ihrem Schlaf tief einatmete, ГѓВ¶ffnete sich sein Mund leicht und er blies sanft. Er beobachtete die silbernen FГѓВ¤den der Macht, die von seinen Lippen in ihre flossen. Es war sein VersprechenГўВЂВ¦ das Geschenk eines Sonnengottes, der seiner Partnerin seinen Lebensatem schenkte, um sie zu schГѓВјtzen. Von jetzt an wГѓВјrde jede Verletzung, die sie erlitt, ebenso schnell heilen, wie sie entstandГўВЂВ¦ und sie wГѓВјrde nicht mehr altern.

Er richtete sich wieder auf und sah mit liebevollem Blick auf sie hinunter. Ihr dunkelbraunes Haar lag verworren ГѓВјber dem Kissen, glГѓВ¤nzte leicht im Mondlicht. Die edlen Kissen erinnerten ihn daran, wie sie ausgesehen hatte, als er sie zum letzten Mal beim Schlafen auf ihrer Heimatwelt beobachtet hatte.

Ihre rechte HandflГѓВ¤che war nach oben gedreht, sodass die Markierung sichtbar war, die er dort hinterlassen hatte. Sie hatte schon ihre Wirkung gezeigt, ihre MГѓВ¤chte erweckt, und bald wГѓВјrde ihre Sehnsucht nach ihm folgen.

Er versuchte noch einmal, in ihre Gedanken zu blicken, aber ihre FГѓВ¤higkeit, ihn abzuwehren war in diesem Leben ebenso stark, wie sie in der Vergangenheit gewesen war. Er fГѓВјhlte, wie Eifersucht sein ganzes Sein ausfГѓВјllte, weil Zachary ihre Gedanken lesen konnte, und er nicht. Er wunderte sich darГѓВјber, aber entschied, dass es mit Vertrauen zu tun haben musste. Sie vertraute Zachary genug, um ihre Schutzschilde in seiner Gegenwart abzuschaltenГўВЂВ¦ er hatte vor, ihr Vertrauen ebenfalls zu gewinnen.

Wenn sie ihm je etwas gelehrt hatte, dann war es, eine obszГѓВ¶ne Menge an Geduld zu haben, und ihm wurde klar, dass er diese gerade dabei war, zu verlieren. In diesem Moment waren ihre mentalen Schutzschilde voll intakt, aber er freute sich darauf, daran zu arbeiten und sie davon zu ГѓВјberzeugen, ihn wieder in sie eindringen zu lassen. Jetzt, wo sie durch seine Macht geschГѓВјtzt wurde, wГѓВјrde er alle Zeit haben, die er brauchte.

Syn setzte sich auf die Bettkante und hob den Notizblock auf, um zu sehen, woran sie gearbeitet hatte. Eine ГѓВјberwГѓВ¤ltigende Ruhe ГѓВјberkam ihn, als er sein Ebenbild auf dem Papier sahГўВЂВ¦ sie suchte schon nach ihm und wusste es noch nicht einmal.

Angelica fГѓВјhlte, wie sich etwas neben ihr bewegte und ГѓВ¶ffnete ihre Augen, dachte, dass es Zachary war. Nur er wГѓВјrde den Nerv haben, in ihr Zimmer zu kommen, wenn sie schlief.

Sie blinzelte, als sie den dunkelhaarigen Mann sah, den sie gerade gezeichnet hatte, der nun auf ihrer Bettkante saГѓВџ und die Zeichnung hielt, an der sie gearbeitet hatte. Angelica reagierte instinktiv, warf sich auf ihn, ihre Hand ausgestreckt, um ihn auszutreiben, so wie sie es mit jedem anderen DГѓВ¤mon machen wГѓВјrde.

ГўВЂВћHallo Partnerin.ГўВЂВњ Syn packte ihr Handgelenk, ohne von dem Bild hochzusehen und betrachtete es noch weiter, ehe er den Blick aus seinen dunklen, violetten Augen zu ihrem hob.

Angelica spannte ihren Ellbogen an, sodass ihr Arm steif wurde. Sie hob eine elegante Augenbraue und ignorierte, dass er sie Partnerin genannt hatteГўВЂВ¦ DГѓВ¤monen waren trГѓВјgerisch.

Syn zog sie plГѓВ¶tzlich zu ihm, sodass sie nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren, nahe, aber nicht so, dass sie einander berГѓВјhrten. Er lieГѓВџ ihr Gesicht nie aus den Augen, als er ihre HandflГѓВ¤che zu seinen Lippen hob und das nun leuchtende Symbol kГѓВјsste.

Angelica hielt mehrere Sekunden lang den Atem anГўВЂВ¦ sie hatte das GefГѓВјhl, als wГѓВјrden Flammen in ihr toben, nach seiner einfachen und verfГѓВјhrerischen Bewegung.

ГўВЂВћDu bist ein ziemlich dummer DГѓВ¤monГўВЂВњ, sagte sie, versuchte, das GefГѓВјhl seiner Lippen auf ihrer HandflГѓВ¤che loszuwerden.

ГўВЂВћIch bin kein DГѓВ¤monГўВЂВњ, erklГѓВ¤rte Syn. ГўВЂВћUnd deine Magie wird an mir nie funktionieren.ГўВЂВњ Er lieГѓВџ ihr Handgelenk los, als ihr Arm sich unter seinen Fingern entspannte.

Angelica zog langsam ihre Hand zurГѓВјck. ГўВЂВћNur weil du das sagst, bedeutet das noch nicht, dass es wahr ist.ГўВЂВњ Sie umklammerte mit ihren eigenen Fingern ihr Handgelenk, um das GefГѓВјhl seiner warmen Haut auf ihrer zu vertreiben. ГўВЂВћWer bist du?ГўВЂВњ

ГўВЂВћDu darfst mich Syn nennen.ГўВЂВњ

Angelica fГѓВјhlte eine GГѓВ¤nsehaut, die sich ГѓВјber ihren RГѓВјcken ausbreiteten, als sie hГѓВ¶rte, was der Name implizierte. Sie konnte sich schon viele Arten ГѓВјberlegen, wie der Name zu ihm passte. ГўВЂВћGut, Syn, wieso bist du hier?ГўВЂВњ

ГўВЂВћIn deinem TraumГўВЂВ¦ oder in deinem Bett?ГўВЂВњ, fragte Syn, der Hauch eines LГѓВ¤chelns streichelte seine perfekten Lippen.

Ja, sie hatte recht gehabt. Er war vГѓВ¶llig sГѓВјndhaft. Als sie sich daran erinnerte, dass all ihre anderen TrГѓВ¤ume AlbtrГѓВ¤ume gewesen waren, sah sich Angelica langsam im Zimmer um und blickte dann wieder auf ihn. ГўВЂВћIch trГѓВ¤ume nichtГўВЂВ¦ ich habe deine BerГѓВјhrung gespГѓВјrtГўВЂВ¦ ichГўВЂВ¦ ich habe deine Lippen auf meiner Hand gefГѓВјhlt.ГўВЂВњ

ГўВЂВћNur weil du trГѓВ¤umst, bedeutet das noch nicht, dass es nicht wahr istГўВЂВњ imitierte Syn charmant ihre Feststellung von vorhin.

Angelicas Augen wurden schmal, als er das Bild, das sie gerade gezeichnet hatte, aus ihrem Notizbuch riss. Er rollte es sorgfГѓВ¤ltig zusammen, anstatt es zu falten und steckte es tief in die Tasche seines Mantels. Sie konnte ihren Blick nicht von seinen HГѓВ¤nden losreiГѓВџen. Sie sahen so glatt und unberГѓВјhrt ausГўВЂВ¦ so wie GeschichtsbГѓВјcher Adelige beschrieben. SchlieГѓВџlich schielte sie wieder hoch zu seinem Gesicht und runzelte die Stirn, als sie den Anflug eines LГѓВ¤chelns erkannte.

ГўВЂВћWieso bist du wirklich hier?ГўВЂВњ, fragte sie scharf.

ГўВЂВћUm die AlbtrГѓВ¤ume abzuhalten, wГѓВ¤hrend du schlГѓВ¤fstГўВЂВњ, antwortete Syn und lehnte sich an den Bettpfosten hinter ihm. ГўВЂВћRuhe dich heute Nacht aus, Angelica, keine AlbtrГѓВ¤ume oder DГѓВ¤monen werden dich im Schlaf heimsuchen.ГўВЂВњ

Angelica fuhr aus ihrem Bett hoch, als die Sonne durch die BalkontГѓВјr strahlteГўВЂВ¦ es war Morgen. Als sie zum FuГѓВџ des Bettes sah, lehnte sie sich nach vor und betastete die Stelle, wo Syn gesessen hatte. Es gab keine Spur, die bezeugte, dass er da gewesen war und Angelica holte tief Luft. Es war doch nur ein Traum gewesen.

Als sie ihre Beine vom Bett schwang und aufstand, hГѓВ¶rte sie, wie etwas zu Boden fiel. Sie hob ihr Notizbuch auf und wollte es gerade schlieГѓВџen, als sie sich an den Traum erinnerte.

Sie ГѓВ¶ffnete das Buch wieder und blГѓВ¤tterte es durch, dann hielt sie inne, als sie feststellte, dass die Zeichnung, die sie letzte Nacht angefertigt hatte, weg war. An ihrer Stelle fand sie eine liebevoll gefertigte Zeichnung von sich selbst, wie sie in diesem Bett schlief. Sie war ebenso detailliert wie die, die sie von ihm gemacht hatte. In der Zeichnung war ihre Hand entspannt neben ihrem Gesicht und sie bemerkte das Symbol, das er dort gezeichnet hatte. Direkt unter der Zeichnung stand das Wort ГўВЂВљSynГўВЂВ? in eleganter Handschrift.

*****

Tabatha parkte ihr Auto im VIP-Bereich des Moon Dance und stieg aus. Sie zog ihr kurzes Kleid zurecht, steckte ihre SchlГѓВјssel in ihre Handtasche und ging zur EingangstГѓВјr. Sie hatte es satt, sich in der einsamen Wohnung zu verstecken und darauf zu warten, ob Kriss je zurГѓВјckkommen wГѓВјrde. Die freudige Erregung der Menge zu sehen, besserte ihre Stimmung schon ein wenig.

Nick lГѓВ¤chelte, als er sah, wie sie sich nГѓВ¤herte, und nahm das Seil zur Seite, um sie vor allen anderen, die darauf warteten, eingelassen zu werden, durchzulassen. Er machte es nicht, weil die Partnerin seines Bruders ihre beste Freundin warГўВЂВ¦ er machte es, denn ohne TabathaГўВЂВ¦ hГѓВ¤tten sie Micah nicht rechtzeitig gefunden, um ihn zu retten.

Sein Blick traf ihre nackte Schulter. Das letzte Mal, wo er sie gesehen hatteГўВЂВ¦ hatte eine ziemlich schlimme Wunde auf dieser Schulter geprangt, aber nun war sie vГѓВ¶llig makellos. Scheinbar hatten sie eine heilende Fee, die durch die Stadt wanderte, denn dasselbe war auch mit Micahs Wunden geschehen.

ГўВЂВћWie geht es dir heute Abend?ГўВЂВњ, fragte er neugierig, als er eine Spur von Traurigkeit in ihren Augen sah.

Tabatha schenkte ihm ein leises LГѓВ¤cheln. ГўВЂВћGeht schon.ГўВЂВњ

ГўВЂВћHat dir schon einmal jemand gesagt, dass du zum Fressen lecker aussiehst?ГўВЂВњ, fragte er mit funkelnden Augen. Es war die schnellste Methode, eine Frau aufzuheiternГўВЂВ¦ er musste es wissen, er war jede Nacht von ihnen umgeben.

Tabatha schГѓВјttelte ihren Kopf und lГѓВ¤chelte. ГўВЂВћDu bist unverbesserlich.ГўВЂВњ

ГўВЂВћJa, bin ichГўВЂВњ, stimmte Nick zu. ГўВЂВћAlso bedeutet das, dass ich dich heute Nacht mit nach Hause nehmen darf?ГўВЂВњ

ГўВЂВћKeine Chance!ГўВЂВњ, erwiderte Tabatha schnell, dann grinste sie und fГѓВјgte hinzu: ГўВЂВћAuГѓВџerdem, nachdem du direkt ГѓВјber der TanzflГѓВ¤che wohnst, wГѓВ¤re das viel zu einfach.ГўВЂВњ

Nick legte eine Hand auf sein Herz und stolperte theatralisch rГѓВјckwГѓВ¤rts. ГўВЂВћTabby KГѓВ¤tzchenГўВЂВ¦ du verletzt mich. Meine Gedanken waren vГѓВ¶llig unschuldig.ГўВЂВњ

ГўВЂВћBestimmt.ГўВЂВњ Tabatha lachte, dann zwinkerte sie ihm zu. ГўВЂВћAber vielleicht werde ich dich spГѓВ¤ter um einen Tanz bitten.ГўВЂВњ

Nick beugte sich zu ihrem Ohr hinunter, als er ihr die TГѓВјr aufhielt. ГўВЂВћIch kГѓВ¶nnte darauf zurГѓВјckkommen.ГўВЂВњ

Tabatha ging hinein und atmete tief durch, genoss die bekannte AtmosphГѓВ¤re. Ihr letztes Treffen mit Kane war schon mehrere Tage her und sie hatte noch immer kein Wort von Kriss gehГѓВ¶rt. Ihre Sorge war weg und war ersetzt worden von einer leichten Depression, von der sie wusste, dass nur Kriss sie vertreiben konnte.

Das DrГѓВ¶hnen der Musik hГѓВ¤mmerte durch ihren KГѓВ¶rper, als sie zum GelГѓВ¤nder ging, damit sie die TanzflГѓВ¤che sehen konnte. Es war schon spГѓВ¤t in der Nacht, beinahe Mitternacht, und der Club war zum Bersten voll. KГѓВ¶rper bewegten sich zum Rhythmus der Techno-Musik, die aus den Lautsprechern drГѓВ¶hnte, und die Bar war fast voll. Tabatha sah sich um, fragte sich, was sie zuerst tun sollte. Sie hatte es satt, alleine zu sein, und nahm an, dass dies genau das war, was sie brauchte, um ihre Laune zu bessern.

Tabatha ging zur Bar und klatschte ihre kleine Handtasche auf die Theke. ГўВЂВћWas muss eine Frau tun, um hier etwas zu trinken zu bekommen?ГўВЂВњ, fragte sie laut.

ГўВЂВћMich beiГѓВџenГўВЂВњ, rief Envy und stellte ein Glas vor sie hin. ГўВЂВћKann ich sonst noch etwas fГѓВјr Sie tun, FrГѓВ¤ulein?ГўВЂВњ

ГўВЂВћJaГўВЂВњ, sagte Tabby. ГўВЂВћIch muss dich noch beiГѓВџen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћSei vorsichtigГўВЂВњ, sagte Envy. ГўВЂВћIch beiГѓВџe zurГѓВјck.ГўВЂВњ

Tabatha hob das Glas auf und trank die HГѓВ¤lfte davon auf einen Zug aus, als sie sich plГѓВ¶tzlich an die GetrГѓВ¤nke erinnerte, die sie vor ein paar Tagen im Silk Stalkings konsumiert hatte, und an die Art, wie Kane sie wieder nГѓВјchtern gekГѓВјsst hatte. Was sie am meisten nervte war, dass jedes Mal, wenn sie daran dachte, ein heiГѓВџes GefГѓВјhl durch ihren KГѓВ¶rper nach unten zu ihrem Bauch und ihren Oberschenkeln wirbelte. Sie zuckte zusammen, als sie es wieder fГѓВјhlte.

Envy betrachtete Tabatha und wusste, dass etwas mit ihrer Freundin nicht in Ordnung war. Sie hatten schon zu viel gemeinsam durchgemacht, als dass Envy es nicht bemerkt hГѓВ¤tte. Sie schenkte Tabatha ein neues GetrГѓВ¤nk ein, als sie sah, wie ihre Freundin ein leeres Glas auf die Bar stellte.

Als sie das zweite GetrГѓВ¤nk vor Tabatha schob, erkannte sie, dass Tabby nicht wirklich aufpasste, sondern sich stattdessen unruhig unter den anderen Leuten, die ihren SpaГѓВџ hatten, umsah.

Kat arbeitete ein StГѓВјck von Envy entfernt und betrachtete Tabatha aus dem Augenwinkel. Sie bemerkte, dass Tabatha unruhig aussah und fragte sich, was in den letzten Tagen geschehen war, was diese Unruhe hervorrief. Sie griff nach einer Flasche Heat, traf Envys Blick und zeigte auf die Flasche, ehe sie mit ihrem Kopf Richtung Tabatha nickte.

Envy schielte hinГѓВјber zu ihrer Freundin, ehe sie Kat zustimmend zunickte. Kat bereitete ein weiteres GetrГѓВ¤nk zu und goss ein Bisschen von dem starken Alkohol in die Mischung, ehe sie das Glas an Envy weitergab.

ГўВЂВћDankeГўВЂВњ, sagte Envy und trug das GetrГѓВ¤nk zu Tabatha. ГўВЂВћHier hast du, Tabby, das geht aufs Haus.ГўВЂВњ

Tabatha schaute auf das Glas hinunter und lГѓВ¤chelte. ГўВЂВћDanke!ГўВЂВњ

ГўВЂВћAlsoГўВЂВњ, begann Envy und lehnte sich an die Theke. ГўВЂВћWieso so missmutig?ГўВЂВњ

ГўВЂВћNicht so wichtig, schГѓВ¤tze ichГўВЂВњ, antwortete Tabatha.

ГўВЂВћJa, klarГўВЂВњ, rief Kat und kam nГѓВ¤her. ГўВЂВћWenn dein Gesicht noch lГѓВ¤nger wГѓВ¤re, wГѓВ¤re dein Kinn noch zu Hause vor dem Fernseher.ГўВЂВњ

ГўВЂВћIch bin nur sauer auf KrissГўВЂВњ, sagte Tabatha nach ein paar Sekunden. Wenn sie es ihrer besten Freundin nicht erzГѓВ¤hlen konnte, dann konnte sie gleich nach Hause gehen und dort bleiben. ГўВЂВћEr war noch nie so lange weg, ohne anzurufen. Er hat vor ein paar Tagen seine Arbeit im Silk Stalkings gekГѓВјndigt und seither hat ihn niemand mehr gesehen.ГўВЂВњ Sie erzГѓВ¤hlte nicht, dass sie das GefГѓВјhl hatte, als wГѓВ¤re sie sitzengelassen wordenГўВЂВ¦ ihre Brust schmerzte schon seit Tagen durchgehend.

Kat nahm eine Serviette von hinter der Bar und hielt sie Tabatha hin, als TrГѓВ¤nen zu fallen begannen. Wenn sie es nicht besser wГѓВјsste, hГѓВ¤tte sie geschworen, dass dies die Reaktion einer Liebhaberin war, deren Herz gebrochen worden war. Envy hatte ihr gesagt, dass Kriss schwul war, aber Kat fragte sich, ob etwas zwischen Kriss und Tabatha gelaufen war, von dem Envy nicht wusste.

ГўВЂВћWieso ist er gegangen, ohne sich zu verabschieden?ГўВЂВњ, fragte Tabatha leise und tupfte mit der Serviette die Feuchtigkeit von ihren Wangen. Die Wut half ihr, mit dem Weinen aufzuhГѓВ¶renГўВЂВ¦ sie hasste Weinen. ГўВЂВћIch dachte, dass ich zumindest einen Abschied verdienen wГѓВјrde.ГўВЂВњ

Envy presste ihre Lippen aufeinanderГўВЂВ¦ Kriss wГѓВјrde so etwas nie ohne guten Grund tun. Himmel, sie wusste, dass Kriss Tabatha liebte, aber er liebte auch Dean. Ihre HГѓВ¤nde ballten sich zu FГѓВ¤usten auf der Bar, als ihr klar wurde, weshalb Kriss sich von ihr fernhieltГўВЂВ¦ Dean.

ГўВЂВћIch bin sicher, dass er zurГѓВјckkommen wirdГўВЂВњ, sagte Kat. ГўВЂВћDu bist eine gute Freundin und verdienst es, die Wahrheit zu hГѓВ¶ren.ГўВЂВњ Sie schielte hinГѓВјber zu Envy. ГўВЂВћNicht wahr?ГўВЂВњ

ГўВЂВћGanz genauГўВЂВњ, sagte Envy und schob ihre Wut zurГѓВјck in ihre Magengrube. ГўВЂВћWeiГѓВџt du, was wir tun sollten? Das Federtier finden und ihn auf einen Ameisenhaufen binden, nachdem wir ihn mit Honig eingeschmiert haben, und ihn dann dort lassen. Dann wird er lernen, dass er nГѓВ¤chstes Mal besser anrufen sollte.ГўВЂВњ

Tabatha hob ihre Augenbrauen ГѓВјber die Rothaarige. ГўВЂВћOkay.ГўВЂВњ

ГўВЂВћOh, ohГўВЂВњ, sagte Kat aufgeregt. ГўВЂВћNoch besser, wir werden ihn ausziehen und ihn zusammenschnГѓВјren wie einen Truthahn, dann lassen wir ihn bei der Biker-Bar am anderen Ende der Stadt. Einige dieser Typen sind richtig beГѓВ¤ngstigend.ГўВЂВњ

Envy schГѓВјttelte ihren Kopf. ГўВЂВћNein, das wГѓВјrde ihm auch noch gefallen.ГўВЂВњ

ГўВЂВћIch habГўВЂВ?s!ГўВЂВњ, rief Kat, als sie sah, dass Tabathas Lippe bei ihren Witzen zu zucken begann. ГўВЂВћWir schlagen ihn k.o. und halten ihn in Tabathas Schlafzimmer gefangen und geben ihm nur Brot und Wasser, bis er verspricht, fГѓВјr alle Ewigkeit Tabathas Sexsklave zu sein.ГўВЂВњ

Envy legte ihren Kopf zur Seite und lГѓВ¤chelte. ГўВЂВћNa, diese Idee gefГѓВ¤llt mir.ГўВЂВњ

ГўВЂВћIch habe eine Frage fГѓВјr euch, zu einem anderen ThemaГўВЂВњ, sagte Tabatha und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. ГўВЂВћWas wisst ihr ГѓВјber Kane?ГўВЂВњ

Kat zuckte die Schultern. ГўВЂВћEr ist ein Vampir, hГѓВ¶llisch sexy und mit einem groГѓВџartigen Sinn fГѓВјr Humor.ГўВЂВњ

Die drei Frauen begannen zu lachen, aber hielten inne, als Devon hinter Envy auftauchte und einen Arm um ihre HГѓВјfte legte.

ГўВЂВћIch werde dir hГѓВ¶llisch sexy zeigenГўВЂВ¦ tanz mit mirГўВЂВњ, flГѓВјsterte Devon laut genug, sodass die anderen Frauen es hГѓВ¶ren konnten.

Envy grinste ihre Freundinnen an, ehe sie sich von Devon von der Bar weg und hinunter zur TanzflГѓВ¤che fГѓВјhren lieГѓВџ. Sie konnten die Menge jubeln hГѓВ¶ren, als sich die TГѓВјr des KГѓВ¤figs schloss und Tabatha lГѓВ¤chelte.

Tabatha stand auf, ging hinГѓВјber zum GelГѓВ¤nder und sah hinunter auf Envy und Devon, wie sie im KГѓВ¤fig tanzten. Sie konnte sehen, wie sich ihre Lippen bewegten, aber konnte nur raten, worГѓВјber sie redeten.

Envy lehnte sich zurГѓВјck, ihre Arme ГѓВјber ihrem Kopf und hielt sie sich an den KГѓВ¤figstangen fest. Devon hatte ihre Beine um seine HГѓВјfte geschlungen und rieb sich an ihr. Eine Hand lag auf ihrem Hinterteil, hielt sie hoch, wГѓВ¤hrend die andere Hand auf ihren Rippen lag, direkt unter ihrer BrustГўВЂВ¦ drohte, sie zu berГѓВјhren, aber es nicht wirklich tat.

Devon grinste und zog Envy von den Stangen weg, fing sie auf, ehe sie nach hinten fallen konnte, und stellte sie auf ihre FГѓВјГѓВџe. Er wirbelte sie schnell herum, sodass ihr RГѓВјcken an seine Brust gedrГѓВјckt wurde, seine HГѓВ¤nde glitten ГѓВјber ihre Rippen nach oben, ergriffen die Unterseite ihrer Brust, neckten sie.

РљРѕРЅРµС† РѕР·РЅР°РєРѕРјРёС‚РµР»СЊРЅРѕРіРѕ С„СЂР°РіРјРµРЅС‚Р°.

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